Thema: Filmtagebuch
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Das saß - Indiana Jones is back! Und die ehrliche Liebe zum Stoff, die das Dreamteam Lucas/Spielberg, die eben doch keine geekigen Fetischisten sind, auszeichnet, ist Garant dafür, dass das mittlerweile ja auch nostalgisch vererhrte franchise sich in besten Händen befindet. Dieser neue Indiana-Jones-Film setzt die Reihe würdig fort, nicht im Sinne eines hinterher geschobenen Anhängsels, sondern als tatsächliche Fortschreibung: Indy 4 ist eben genau das, der vierte Teil und nicht Indy re-visited und verabschiedet.
Alles an dem Film ist, von dieser Perspektive aus, erfreulich. Natürlich gibt es den einen oder anderen Nexus zu den vorangegangenen Filmen (wodurch sich die Reihe bislang eigentlich kaum auszeichnete), doch das bleibt im Rahmen und übersteigt sich nicht zur steten Augenzwinkerei; die Geschichte ist ganz wunderbar groschenheftig und bekennt sich voll zum pulp, wie man es sich nur wünschen kann. Statt Comic-Nazis, wie bislang, nun Comic-Kommies hier, Comic-McCarthyisten dort (und, dazu passend, eine Comic-Atombombenexplosion noch gleich dazu, und mit der fängt das ganze Spektakel ja überhaupt erst an). Das Verfahren von Lucas/Spielberg, sich dem Kosmos der phantastischen Trivialliteratur, die hier nun, ganz 50s, Aliens mit Mayas, Kommunisten mit Atombomben und PSI-Experimente mit Rosswell-Verschwörungstheorien pulpig kombiniert, zu nähern, ist dabei nicht so sehr bibliophil, so wie etwa Guillermo del Toro ans Werk geht; vielmehr geht es um emblematische Verdichtungen: Die Versprechen der früheren Pulp-Hefte und Comics endlich einmal auf der großen Leinwand eingelöst.
So erklärt sich auch die mangelnde Ironie des Films sich selbst gegenüber, die mangelnde Ambition, aus der Verdichtung der Trivialstoffe eine Art postmodern-subkutanes Wissensgeflecht zu bilden. Lucas/Spielberg wollen Achterbahn vor exotischer Kulisse, freilich uneigentlich insofern, dass es sich hier nicht um ein Aussagesystem gegenüber der Beschaffenheit von Welt handelt, aber doch insoweit eigentlich, was den ehrlichen Unterhaltungswert betrifft. Und der ist, boy oh boy, enorm.
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Das saß - Indiana Jones is back! Und die ehrliche Liebe zum Stoff, die das Dreamteam Lucas/Spielberg, die eben doch keine geekigen Fetischisten sind, auszeichnet, ist Garant dafür, dass das mittlerweile ja auch nostalgisch vererhrte franchise sich in besten Händen befindet. Dieser neue Indiana-Jones-Film setzt die Reihe würdig fort, nicht im Sinne eines hinterher geschobenen Anhängsels, sondern als tatsächliche Fortschreibung: Indy 4 ist eben genau das, der vierte Teil und nicht Indy re-visited und verabschiedet.
Alles an dem Film ist, von dieser Perspektive aus, erfreulich. Natürlich gibt es den einen oder anderen Nexus zu den vorangegangenen Filmen (wodurch sich die Reihe bislang eigentlich kaum auszeichnete), doch das bleibt im Rahmen und übersteigt sich nicht zur steten Augenzwinkerei; die Geschichte ist ganz wunderbar groschenheftig und bekennt sich voll zum pulp, wie man es sich nur wünschen kann. Statt Comic-Nazis, wie bislang, nun Comic-Kommies hier, Comic-McCarthyisten dort (und, dazu passend, eine Comic-Atombombenexplosion noch gleich dazu, und mit der fängt das ganze Spektakel ja überhaupt erst an). Das Verfahren von Lucas/Spielberg, sich dem Kosmos der phantastischen Trivialliteratur, die hier nun, ganz 50s, Aliens mit Mayas, Kommunisten mit Atombomben und PSI-Experimente mit Rosswell-Verschwörungstheorien pulpig kombiniert, zu nähern, ist dabei nicht so sehr bibliophil, so wie etwa Guillermo del Toro ans Werk geht; vielmehr geht es um emblematische Verdichtungen: Die Versprechen der früheren Pulp-Hefte und Comics endlich einmal auf der großen Leinwand eingelöst.
So erklärt sich auch die mangelnde Ironie des Films sich selbst gegenüber, die mangelnde Ambition, aus der Verdichtung der Trivialstoffe eine Art postmodern-subkutanes Wissensgeflecht zu bilden. Lucas/Spielberg wollen Achterbahn vor exotischer Kulisse, freilich uneigentlich insofern, dass es sich hier nicht um ein Aussagesystem gegenüber der Beschaffenheit von Welt handelt, aber doch insoweit eigentlich, was den ehrlichen Unterhaltungswert betrifft. Und der ist, boy oh boy, enorm.
° ° °
kommentare dazu:
thomas_h.,
Donnerstag, 29. Mai 2008, 10:12
Mangelnde Selbtsironie?
Bereits mit dem nach der ersten Überblendung aus dem Sandhügel auftauchenden Präriehund werden die Vorgänger karikiert. «Indy 4» leidet eher an zu viel, als an zu wenig Selbstironie. Dadurch wirkt er häufig wie die Parodie eines Abenteuerfilms. Unterhaltend ist er aber durchaus.
PS: Roswell.
PS: Roswell.
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