Neulich in der finnischen Provinz: Der sonnenstudiogebräunte und hold belockte Jyrki ist nicht nur Besitzer der lokalen (und ziemlich ekligen – vegetarians, be warned!) Wurstfabrik, sondern auch ein Womanizer vor dem Herrn. Kaum ein Weibchen im Dorf, das er sich noch nicht angelacht hätte. Zwar wurmt das seine Gattin schon, doch duldet sie die Spielchen. Überspannt wird der Bogen jedoch, als er sich an die Freundin von einem seiner Fabrikarbeiter ranschmeißt. Der schnappt sich seinen Kumpel und schlägt den Fabrikbesitzer in dessen Büro kurzerhand zusammen. Blöd alleine, dass Jyrki dabei gleich vollends aus dem Leben scheidet.

Es folgt das übliche Spiel: Leiche wegschaffen, Zeugen bestechen, mit dem eigenen Gewissen hadern undsoweiter undsofort. Und in die Leerstelle des sozialen Gefüge der kleinen Ortschaft, die Jyrki hinterlässt, strömen bald allerlei Machtkämpfe und Übervorteilungen...

Kukkia ja Sidonataa bringt eigentlich alle Zutaten für eine hübsch schwarzhumorige Komödie über die conditio humaine mit. Ein bisschen Mord, ein bisschen Missgunst, eine störende Leiche, die eine oder andere unerwartete Wendung, nicht zuletzt ein großes Arsenal von Figuren, die allesamt an ihren Alltagsproblemen und Neurosen zu scheitern scheinen. Trotzdem, so recht mag das Gericht nicht munden. Die Figuren bleiben blass, ihre Handlungen wenig motiviert, der Humor blitzt nur an wenigen Stellen durch, überhaupt scheint der Film nicht so recht zu wissen, ob er nun Drama, Komödie oder Krimi sein will.

Auffällig ist hingegen die Präzision der fahrig durchs Geschehen huschenden Handkamera, die zwischen den erstaunlich kurzatmig gesetzten Schnitten immer wieder mit Effizienz ihre Bilder und entscheidenden Details einfängt. Insgesamt jedoch nur mäßig gelungen, zuweilen unkonzentriert.

imdb


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