11.01.2007, Heimkino; zum Inhalt.



The Omen kam am 06.06.2006 ins Kino. Und man spürt es dem Film in jeder seiner lustlosen, uninspirierten Einstellungen ab, dass er genau für diesen Zweck inszeniert wurde: Um an diesem Tag ins Kino zu kommen. Damit reiht er sich in die Riege jener Filme ein, die über ihre Erstverwertung hinaus fast schon erschreckend an Belang verlieren; man erinnere sich an das Schwarzenegger-Vehikel End of Days, das den okkult bedingten Untergang der Welt anlässlich des Milleniumwechsels zum Thema hatte - und wenige Tage vor dem 31.12.1999 ins Kino kam. Ein Film also, der spätestens am 02.01.2000 so veraltet war wie höchstens noch Brötchen der Vorwoche. Hallo, Gimmickfilm.

Im vorliegenden Fall aber ein Gimmickfilm, der eben außer diesem einen Witz seine Weltpremiere betreffend so gut wie nichts zu bieten hat. Die Kamera steht irgendwo, sie wackelt immer ganz leicht, weil das vermutlich Authentizität suggerieren soll (als ob gerade ein okkulter Horrorthriller von der Authentizität seiner Bilder leben würde!) oder weil es zumindest modisch ist, und die Darsteller chargieren sich mehr schlecht als recht durch abrufbare "Gefühlsgesichter", die so nervig sind, dass man regelrecht froh darüber ist, wenn Frau Stiles endlich der Gravitation zum Opfer fällt und also aus Leben samt Film scheidet. Toll ausgeleuchtet ist zwar jede Falte in den Gesichtern. Nie war Schwärze so konsequent in sie hineingedrungen; allein, es ist egal. Weil dem Film das A und O des okkulten Horrorfilms nicht gelingen will: Das Etablieren von Atmosphäre, die sanfte bis bedrohliche Verschiebung des Raumgefühls - vom Alltag in den horriden Raum.

Dies alles entsteht im Horrorfilm gerade durch den Modus der Inszenierung; weil The Omen aber keine Ahnung hat, und rein gar nichts anderes will, als pünktlich ins Kino zu kommen, und keinen Moment lang noch nicht einmal den Hauch einer Ahnung einer womöglich vorhandenen Vision (selbst eine gescheiterte wäre ja noch interessant genug) entstehen lässt, ist The Omen - ganz im Gegensatz zur einstigen filmischen Vorlage - ja fast schon als Bravourstück der Klasse "langweiliger Film" anzusehen.

Einzig für den Aspekt des creative killing - hier war schon der ältere Film gewissermaßen ein Meilenstein - ließ man etwas Sorgfalt walten, so dass man zumindest gelegentlich aus dem Schlummerschlaf aufmerkt. Hübsch geraten ist beispielsweise die Abwandlung der legendären "Glasscheibenszene". Drei, vier Inseln ergeben sich auf diese Weise, in denen man den Eindruck gewinnt, dass Mühe aufgewandt wurde; im Großen und Ganzen betrachtet ganz schrecklich vergeudete allerdings.

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