Freitag, 18. Februar 2011
Für Katzen ist das kein guter Berlinalewettbewerb: In "The Future" stirbt eine im Heim über Beziehungskrisen nicht abgeholte Katze den Tod durch Einschläferung, bei "Wer wenn nicht wir" wird gleich zu Beginn eine Katze standesgemäß erschossen. Das Jahr ist 1949, auf der anderen Seite des Gewehrs steht Will Vesper, Literat im Dienste des Dritten Reiches, und hält eine pädagogische Rede an den Sohn, Bernward Vesper: Die Katzen gehören nicht zu uns, sie stammen aus dem Orient und sind damit die Juden unter den Tieren und insbesondere diese Katze, die des Sohns, tötete die schönen Nachtigallen. [weiter beim Perlentaucher]



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Die Schulden des frisch aus dem Knast entlassenen Ghost Jr. (Nicholas Tse) belaufen sich auf rund 800.000 Dollar. Bis er die, was unwahrscheinlich ist, zusammenkriegt, bleibt seine Schwester in den Händen von Zuhältern. 780.000 Dollar kostet ein kleiner Ohrring in einem Edel-Schmuckladen, der bis unter die Decke vollgepackt ist mit solchem und teureren Schmuck. Der Juwelier soll ausgeraubt werden - Ghost Jr. ist da nur eines von vielen Rädchen im Getriebe. Zugleich ist Ghost Jr. Spitzel für die Polizei - wenn alles glatt läuft und am Ende seiner Tätigkeit eine Verhaftung steht, erhält er eine Million Dollar. [weiter beim Perlentaucher]



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Donnerstag, 17. Februar 2011
An einer Stelle diskutieren drei in einem argentinischen Bücherantiquariat über einen Bestseller aus längst vergangenen Dekaden. In dem passiert nichts, sagt der eine, der Plot werde zweitrangig und es gehe nur noch um Details. Aber wieso passiert denn da nichts, fragt der zweite. Antwortet der dritte: Warum sollte denn überhaupt etwas passieren?

An dieser Stelle lacht das Pressepublikum, wenn auch schon etwas nervös, wie über einen Insiderwitz, denn in diesem Moment kommentiert der Film vor allem auch sich selbst. Geschehen im Sinne eines Plots ist bis dahin nämlich wirklich so gut wie nichts. [weiter beim Perlentaucher]



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Ein Mörder ist entkommen - in Dreileben, einer fiktiven thüringischen Stadt, nimmt die Polizei die Fahndung auf. So die Vorgabe für drei an wenigen Punkten miteinander verwachsene, ansonsten aber eigenständige Filme von Christian Petzold, Dominik Graf und Christoph Hochhäusler.

Drei Regisseure, drei Filme, drei Leben: Petzold erzählt vom Zivi Johannes (Jacob Matschenz) und Ana (Luna Mijovic), die einander umkreisen, sich annähern, zueinanderfinden und sich... [weiter bei der taz]



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Die Zukunft liegt in der Vergangenheit. Zumindest was die Ästhetik der eigenen Lebensführung für Sophie (Miranda July) und Jason (Hamish Linklater) betrifft. Beide Mitte 30, gemeinsame Einzimmer-Wohnung, ewige Jugendliche: iPod, Laptop, Facebook, viel Vintage-Krimskrams überall, blöde Jobs (er Telefonist, sie Tanzlehrerin). Ein Leben zwischen zwei Phasen in Permanenz: Das ist nur für Zwischendurch, das ist nicht Zustand, da kommt noch was. Zum Beispiel in einem Monat eine kranke Katze aus dem Tierheim, die wahrscheinlich kein halbes Jahr mehr zu leben hat - Verantwortung auf Probezeit, die Fühler vorsichtig nach vorne schieben, wie das wohl ist, womöglich irgendwann gebunden sein. Und dennoch ist das für beide im Second-Hand-Leben ein Schock: Wenn die Katze womöglich doch länger lebt - wenn's gut läuft fünf Jahre, sagt die Pflegerin -, dann wären sie am Ende 40, und 40 ist eigentlich 50, was nach 50 kommt ist Kleingeld und nicht mehr der Rede wert. [weiter beim Perlentaucher]



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Wie sinnvoll ist es, die Ästhetik des Scherenschnitt- und Silhouettenfilms, der gerade aus seiner Flächigkeit Reiz bezieht, mit 3D-Technologie zu kreuzen? Mit Blick auf den 3D-Boom des vergangenen Jahres aus Sicht von Finanziers vermutlich sehr, davon abgesehen wirft eine solche Unternehmung zumindest Fragen auf. In "Les Contes de la Nuit" von Michel Ozelot sitzt man jedenfalls einigermaßen verwirrt vor der Leinwand: In einer technisch etwas aufgefrischten Variante der Schnerenschnittanimation a la Lotte Reiniger erzählt der Episodenfilm kleinere Geschichten aus Märchenbüchern aus aller Welt, gerahmt wird das von einer kleinen Gruppe Animationsfilmer, die nachts in einem heruntergekommenen Kino eben jene Geschichten mit viel Enthusiasmus auf die Leinwand bringen. [weiter beim Perlentaucher]



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In Science-Fiction-Filmen, die etwas auf sich halten (und also nicht nur Fantasy ins Techno-Hokuspokus-Gewand verkleiden), reist der Mensch in eine Umgebung, die nicht für ihn geschaffen ist. Damit dies gelingt, hüllt er sich in einen Kokon, er schafft eine künstliche Zone inmitten einer lebensfeindlichen Umgebung, die dem Zweck dient, sein bedrohtes Leben zu erhalten. Der schönste und konsequenteste Science-Fiction-Film in dieser Hinsicht ist Kubricks "2001", der fortwährend von Ummantelungen und Kokons erzählt - und von einer lebenserhaltenden Zone, die lebensbedrohlich wird. [weiter beim Perlentaucher]



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Freitag, 11. Februar 2011
Lee Tamahori ist vielleicht am ehesten das, was man in der Filmbranche einen "Hack" nennt: Einer, den man für alles irgendwie einsetzen kann, dabei nie richtig gut, dann und wann aber richtig schlecht ist. Den sehr sonderbaren James-Bond-Film "Die Another Day" durfte er damals drehen (Madonna steuerte den ebenfalls sonderbaren Titelsong bei) und die recht bizarre Philip-Dick-Verfilmung "Next". Vorsichtig gesagt: Lee Tamahori neigt dazu, seinen Stoff auf merkwürdige Weise in die Binsen gehen zu lassen. Dass Madonna einen Titelsong zu seinem neuesten Werk beisteuern würde, stand, auch vorsichtig gesagt, nicht zu erwarten: Mit dem Soundtrack zu einem Quasi-Historienfilm um den Doppelgänger eines vom schillernden Wahnsinn geküssten Sohns von Saddam Hussein, der 1987 sehr unfreiwillig in diesen mit einigen Unappetitlichkeiten verbundenen Dienst gerät, schmückt sich kein Popstar der Welt sehr gerne. [Weiter beim Perlentaucher]



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Ist "True Grit", der Eröffnungsfilm der Berlinale, nun ein Remake von "True Grit" (1969), Henry Hathaways spätem Hollywoodwestern mit einem 62-jährigen John Wayne, der für diese Rolle mit dem einzigen Oscar seines Lebens ausgezeichnet wurde, oder eine weitere Verfilmung des beiden Filmen zu Grunde liegenden Romans von Charles Portis? Für die Coen-Brüder, die mit "True Grit" gerade den größten kommerziellen Erfolg ihrer bisherigen Karriere feiern, liegt die Antwort klar auf der Hand: Mehrfach betonen sie auf der Pressekonferenz, dass der John-Wayne-Western für sie nur eine blasse Kindheitserinnerung darstelle, der Roman sie aber sehr fasziniert und gereizt habe. Und dennoch, stets aufs Neue, die Fragen nach ihm, dem einzigen, dem großen: John Wayne. Wie man sich in dessen Fußstapfen fühle, was er für das heutige Kino bedeute, wie man denn persönlich zu ihm stehe und was nicht noch. Es ist eine sonderbare Pressekonferenz: Enorm gute Stimmung auf dem Podium (mit 10 Oscarnominierungen locker leistbar), dann wieder ausweichende Antworten, allgemeine Verwirrung, manche Fragen werden gar nicht erst beantwortet und ... [weiter beim Perlentaucher]



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Donnerstag, 10. Februar 2011
Zum heutigen Beginn der Berlinale schreibe ich beim Perlentaucher über die Filme von Shibuya Minoru, von denen das Internatioanle Forum des jungen Films acht Stück zeigt.



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lol