Thema: Hinweise


Dass ich die deutsche Unternehmung zum Schutze der Jugend für eine ausgewiesen absurde, alberne und hoch-paranoide Veranstaltung halte, dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Und da mit dem heute veröffentlichten dritten Teil Hans Schmids Artikelreihe "Wie ich einmal versuchte, einen indizierten Film zu kaufen" abgeschlossen wurde, möchte ich nun auch gerne auf diese höchst lesenswerte Reihe verlinken:

» Teil 1
» Teil 2
» Teil 3

Schmid, der sich auf Telepolis häufiger mit dem klassischen Gruselfilm befasst und über den Horrorfilm promoviert hat, beschreibt hier, ausgehend von seinem bassen Erstaunen darüber, dass Mario Bavas Slasherklassiker A Bay of Blood in Deutschland indiziert (genauer: sogar beschlagnahmt) ist, die Abgründe, die sich auftun, wenn man ganz einfach als interessierter Erwachsener einen vor Unzeiten indizierten Horrorfilm beschaffen möchte.

Nun wäre das alleine noch nicht spannend. Doch Schmid beschreibt mit wacher Beobachtungsgabe und in vielen mäandernden Ausführungen, was die vermeintlich so harmlose Praxis des Filmindizierens mit einer Filmkultur anrichtet und warum dieser Praxis grundfalsche Parameter zugrunde liegen. Das ist nicht direkt echauffierte Trotz-Rhetorik, die Schmid dazu anbringt; für den Artikel ist das von Gewinn, zumal einige erhellende Anekdoten aus der Geschichte der Medienregulierung noch ein zusätzliches, ganz besonderes Schlaglicht auf heutige Diskurse werfen.

An die "Geschwindigkeit" des Textes, der sehr vorsichtig Schritt für Schritt vorgeht, muss man sich zwar gewöhnen. Ich habe jedenfalls alle drei Teile komplett und mit Gewinn gelesen.


° ° °




kommentare dazu:



bekay, Mittwoch, 6. Mai 2009, 15:21
Ich habe irgendwann kurz vor dem Ende des ersten Artikels abgebrochen, weil es mir schien, dass die Begriffe "Indizierung"/"Beschlagnahme" und ihre eigentlichen Rechtsfolgen nicht wirklich ausreichend recherchiert wurden. Vielleicht lese ich die Artikel später noch einmal komplett durch. Denn grundsätzlich ist ja nichts richtiger, als auf die deutsche Art des "Jugendschutzes" und die sich dahinter verbergende Film-Ideologie hinzuweisen...


thgroh, Mittwoch, 6. Mai 2009, 16:57
wie gesagt
der film ist eine art bericht schritt-für-schritt eines interessierten erwachsenen, weniger eine journalistische szenariobeschreibung.

dass der bava-film beschlagnahmt und somit gar nicht erhältlich ist, erfährt schmid auch überhaupt erst im dritten teil seines artikels.



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