Thema: Filmtagebuch
12. November 03 | Autor: immo | 0 Kommentare | Kommentieren
09.11., Heimkino
Eine jüngst von mir aufgestellte Regel besagt, dass Cage immer dann besonders unausstehlich ist, wenn seine Rolle bar jeder Ironie ist. Man könnte auch sagen: Je unvorteilhafter diese sich ausnimmt, desto erträglicher der Cage. Con Air, aus reiner Langeweile eingeschoben und weil man für Anspruchsvolleres den Kopf eh nicht gehabt hätte, ist hierfür eine vortreffliche Bestätigung. Lachhaft geradezu, wie da mit allerlei Pathos der ganz große biografische Riss in Szene zu setzen versucht wird, immer treu, beinahe von Außen schon, beobachtet von Cages Hundeblick, der, unter ernstgemeinten Umständen, nicht viel mehr als dämlich ist. Bestenfalls langweilig, wie da eine so uninteressante, wie - im schlechtesten Sinne - unwahrscheinliche Geschichte holprig und plump erzählt wird, mit einem zum im Knast weisen Jesus gereiften Cage, nunmehr auch stilecht mit Hippiematte und grotesk geblähtem Brustkorb, im Mittelpunkt. Nur noch unfreiwillig komisch - indes leider nicht im Sinne von Camp - dann die bemühte Coolness, mit der Cage schließlich allen der beteiligten Guten den Feierabend gerade so noch genießbar gestaltet. Selbst Malkovich und Cusack, beide an sich gern gesehen, verkommen in diesem lustlos dargebotenem, sterilen Langeweilefilm zu bloß entfernt ähnlichen Kopien ihrer sonstigen Leistungen. Interessant zumindest aber, dass alle drei später dann mit weit besseren Leistungen bei Spike Jonze wieder auftauchen sollten, beinahe sogar im gleichen Film.
Allein Buscemis Verkörperung eines für die Erzählung herzlich sinnlosen Massenmörders sorgt hier und da für ein bißchen Amusement. Diese Physiognomie, dieser Wahnsinn in den Augen - all das kriegt offenbar noch der uninspirierteste Film nicht kaputt. Der Rest: Ein Trauerspiel. Es sei hier nicht auch noch unnötig durch ein Bild geadelt.
imdb | mrqe
Eine jüngst von mir aufgestellte Regel besagt, dass Cage immer dann besonders unausstehlich ist, wenn seine Rolle bar jeder Ironie ist. Man könnte auch sagen: Je unvorteilhafter diese sich ausnimmt, desto erträglicher der Cage. Con Air, aus reiner Langeweile eingeschoben und weil man für Anspruchsvolleres den Kopf eh nicht gehabt hätte, ist hierfür eine vortreffliche Bestätigung. Lachhaft geradezu, wie da mit allerlei Pathos der ganz große biografische Riss in Szene zu setzen versucht wird, immer treu, beinahe von Außen schon, beobachtet von Cages Hundeblick, der, unter ernstgemeinten Umständen, nicht viel mehr als dämlich ist. Bestenfalls langweilig, wie da eine so uninteressante, wie - im schlechtesten Sinne - unwahrscheinliche Geschichte holprig und plump erzählt wird, mit einem zum im Knast weisen Jesus gereiften Cage, nunmehr auch stilecht mit Hippiematte und grotesk geblähtem Brustkorb, im Mittelpunkt. Nur noch unfreiwillig komisch - indes leider nicht im Sinne von Camp - dann die bemühte Coolness, mit der Cage schließlich allen der beteiligten Guten den Feierabend gerade so noch genießbar gestaltet. Selbst Malkovich und Cusack, beide an sich gern gesehen, verkommen in diesem lustlos dargebotenem, sterilen Langeweilefilm zu bloß entfernt ähnlichen Kopien ihrer sonstigen Leistungen. Interessant zumindest aber, dass alle drei später dann mit weit besseren Leistungen bei Spike Jonze wieder auftauchen sollten, beinahe sogar im gleichen Film.
Allein Buscemis Verkörperung eines für die Erzählung herzlich sinnlosen Massenmörders sorgt hier und da für ein bißchen Amusement. Diese Physiognomie, dieser Wahnsinn in den Augen - all das kriegt offenbar noch der uninspirierteste Film nicht kaputt. Der Rest: Ein Trauerspiel. Es sei hier nicht auch noch unnötig durch ein Bild geadelt.
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