Thema: Altes Filmtagebuch
16. November 03 | Autor: immo
28.03.2003, Heimkino
nun also, der neuen CINE MAGIC ASIA-reihe von e-m-s sei dank, auch in deutsch. und ich muss sagen: einer der wenigen filme, denen eine synchro gut tut! die vorliegende ist nicht nur technisch zufriedenstellend (man vergleiche etwa die grauenhafte porno-synchro von RINGU oder die anderer asiatischer filme), sie nimmt dem film zudem noch etwas dieses seltsamen "franzen-flairs", den der film im original versprühte: eine produktion mit blick auf einen pan-asiatischen markt ist das, dementsprechend geht's zu wie in babylon: kantonesisch, japanisch, englisch, kantonesisches japanisch, japanisches kantonesisch, kantonesisches englisch, japanisches thailändisch und das ganze aber bitte mit rückflug - denkbar wirr also, das ganze, zumal man dann auch noch kiloweise sub-titles im bild hatte. diese sprachlichen wirrnisse entfallen nunmehr, hier wird brachial gleichgeschaltet, auch wenn im deutschen dialog noch immer von der eigentlichen, sprachlichen vielfalt die rede ist ("sie können aber gut japanisch!", "Sprechen sie japanisch?" etc.). so kann man sich die multilingualität prima dazu denken, ohne großartig abgelenkt zu werden. fein.
der film an sich ist nicht gerade johnny tos bester (um den titel streiten sich derzeit RUNNING OUT OF TIME und sein neuer, P.T.U., auf der berlinale gesehen), sicher aber auch nicht sein schlechtester. everygirl's darling andy lau alias tok, der cinephile killer mit hang zur ästhetik, sagt gleich zu beginn "die geschichte ist nicht die originellste, aber der stil war klasse" und das ist durchaus als die prämisse von FULLTIME KILLER zu verstehen: gleich 4 off-erzähler gibt es da, und wie die story denn nun wirklich endet, das bleibt der persönlichen fantasie überlassen. endet er so wie es etwa chin am ende erzählt? so wie der polizist es sich anschließend zurecht fantasiert? oder wieder vollkommen anders? gab es überhaupt einen showdown? war der noch nötig? ist das gesehene alles nur illustration des im film geschrieben buches? hat am ende johnnie to gar spike jonzes "adaptation" vorweggenommen? das ist sehr reizvoll, das konzept, es ist auch FULLTIME KILLERs stärke, leider ist es aber auch mit recht als seine schwäche auslegbar: das ist zwar alles neu und aufregend, zudem hervorragend in szene gesetzt und choreographiert, somit also hongkong-kino der besten tradition, stößt aber auch aufgrund seiner narrativen fragilität und seinem weiter oben bereits angesprochenem, seltsam "ausgefranzten" dasein schnell vor den kopf. unterm strich eben typisch to: wagemutig, experimentierfreudig, stets die grenzen des genres, in dem er sich gerade bewegt, ausreizend und neu-definierend. das macht das ganze interessant und frisch, ohne zweifel, doch nicht jedes experiment bietet auch ein rundum befriedigendes ergebnis.
kein film, mit dem man neulinge im weiten feld des asiatischen films anzufixen versuchen sollte, interessantes action-kino mit angenehm intellektuellem touch ist es aber allemal.
nun also, der neuen CINE MAGIC ASIA-reihe von e-m-s sei dank, auch in deutsch. und ich muss sagen: einer der wenigen filme, denen eine synchro gut tut! die vorliegende ist nicht nur technisch zufriedenstellend (man vergleiche etwa die grauenhafte porno-synchro von RINGU oder die anderer asiatischer filme), sie nimmt dem film zudem noch etwas dieses seltsamen "franzen-flairs", den der film im original versprühte: eine produktion mit blick auf einen pan-asiatischen markt ist das, dementsprechend geht's zu wie in babylon: kantonesisch, japanisch, englisch, kantonesisches japanisch, japanisches kantonesisch, kantonesisches englisch, japanisches thailändisch und das ganze aber bitte mit rückflug - denkbar wirr also, das ganze, zumal man dann auch noch kiloweise sub-titles im bild hatte. diese sprachlichen wirrnisse entfallen nunmehr, hier wird brachial gleichgeschaltet, auch wenn im deutschen dialog noch immer von der eigentlichen, sprachlichen vielfalt die rede ist ("sie können aber gut japanisch!", "Sprechen sie japanisch?" etc.). so kann man sich die multilingualität prima dazu denken, ohne großartig abgelenkt zu werden. fein.
der film an sich ist nicht gerade johnny tos bester (um den titel streiten sich derzeit RUNNING OUT OF TIME und sein neuer, P.T.U., auf der berlinale gesehen), sicher aber auch nicht sein schlechtester. everygirl's darling andy lau alias tok, der cinephile killer mit hang zur ästhetik, sagt gleich zu beginn "die geschichte ist nicht die originellste, aber der stil war klasse" und das ist durchaus als die prämisse von FULLTIME KILLER zu verstehen: gleich 4 off-erzähler gibt es da, und wie die story denn nun wirklich endet, das bleibt der persönlichen fantasie überlassen. endet er so wie es etwa chin am ende erzählt? so wie der polizist es sich anschließend zurecht fantasiert? oder wieder vollkommen anders? gab es überhaupt einen showdown? war der noch nötig? ist das gesehene alles nur illustration des im film geschrieben buches? hat am ende johnnie to gar spike jonzes "adaptation" vorweggenommen? das ist sehr reizvoll, das konzept, es ist auch FULLTIME KILLERs stärke, leider ist es aber auch mit recht als seine schwäche auslegbar: das ist zwar alles neu und aufregend, zudem hervorragend in szene gesetzt und choreographiert, somit also hongkong-kino der besten tradition, stößt aber auch aufgrund seiner narrativen fragilität und seinem weiter oben bereits angesprochenem, seltsam "ausgefranzten" dasein schnell vor den kopf. unterm strich eben typisch to: wagemutig, experimentierfreudig, stets die grenzen des genres, in dem er sich gerade bewegt, ausreizend und neu-definierend. das macht das ganze interessant und frisch, ohne zweifel, doch nicht jedes experiment bietet auch ein rundum befriedigendes ergebnis.
kein film, mit dem man neulinge im weiten feld des asiatischen films anzufixen versuchen sollte, interessantes action-kino mit angenehm intellektuellem touch ist es aber allemal.
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