Thema: Altes Filmtagebuch
16. November 03 | Autor: immo
beginn, krise, ende und erneute annäherung einer beziehung unter denkbar erschwerenden vorzeichen, einer amour fou also, im wahrsten sinne des wortes. klar, so heißt der film ja auch: liebe, und zwar auf die harte tour. er, das ist jack, individualist in new york, stilecht mit der schlangenlederhauthjacke von sailor ripley, außerdem ist er krimineller, wegen dem kick, und zudem, das jedoch ganz im versteckten, melancholiker mit schriftsteller-ambitionen. sie, das ist claire, studiert biologie, ist aus gutem hause, hat einen zahmen bis langweiligen freund und möchte es eigentlich zu was bringen im leben. sie lernen sich im kino kennen, genau wie wir die beiden.
die beiden umkreisen sich, ziehen sich immer wieder an, stoßen sich immer wieder ab. vor allem aufgrund jacks unfähigkeiten, sich liebe einzugestehen oder treu zu bleiben. in den besten momenten beginnt der film zu flimmern und die außerfilmische realität aufzuheben. jack und claires erstes rendezvous zum beispiel, wenn sich die beiden, stets achtsam von der kamera umkreist, auf ein unabgesprochenes spiel mit der ironie einlassen, er der gangster, sie die vorgebliche undercover-polizistin. oder wenn jacks geheimes schriftsteller-versteck - ein holzverhau in einer großgarage - zum ersten mal in szene gesetzt wird, wenn jack und claire, vermeintlich nun endgültig glücklich, über claires zukunft als nobel-preistägerin und seine als ihr versuchsobjekt scherzen. die aufnahme dieses gesprächs wird später, unzählige seelische verletzungen später, eine tragödie auslösen. in diesen momenten - es sind noch ein paar mehr, natürlich - ist LOVE THE HARD WAY groß und man verliert sich sehr gerne in seiner welt.
doch zwischen diesen momenten schimmern schwachstellen hervor, oft lange szenen, die lediglich der verkittung dieser magic moments in der chronologie des drehbuchs geschuldet sind. dann verblassen die andernorts schillernden charaktere oft zum klischee, zur reinen behauptung von lebenden menschen und die "hard boiled"-fragmente fühlen sich an, als hätte wim wenders mal wieder zum genrefilm gegriffen. das klappt bei wenders meist nicht und auch hier bleibt stellenweise ein seltsam schaler geschmack von naivität auf der zunge zurück, die wohl typisch ist, wenn deutsche filmproduktionen im straßenmilieu von brooklyn spielen wollen.
in erinnerung bleibt LOVE THE HARD WAY weder als besonders herausragender, noch besonders schlechter vertreter seiner art. mittelmäßig - das wohl fatalste urteil für einen film - ist er jedoch auch nicht, dafür bietet er einfach zuviele reibeflächen. und einige bezaubernde momente, versteht sich.
die beiden umkreisen sich, ziehen sich immer wieder an, stoßen sich immer wieder ab. vor allem aufgrund jacks unfähigkeiten, sich liebe einzugestehen oder treu zu bleiben. in den besten momenten beginnt der film zu flimmern und die außerfilmische realität aufzuheben. jack und claires erstes rendezvous zum beispiel, wenn sich die beiden, stets achtsam von der kamera umkreist, auf ein unabgesprochenes spiel mit der ironie einlassen, er der gangster, sie die vorgebliche undercover-polizistin. oder wenn jacks geheimes schriftsteller-versteck - ein holzverhau in einer großgarage - zum ersten mal in szene gesetzt wird, wenn jack und claire, vermeintlich nun endgültig glücklich, über claires zukunft als nobel-preistägerin und seine als ihr versuchsobjekt scherzen. die aufnahme dieses gesprächs wird später, unzählige seelische verletzungen später, eine tragödie auslösen. in diesen momenten - es sind noch ein paar mehr, natürlich - ist LOVE THE HARD WAY groß und man verliert sich sehr gerne in seiner welt.
doch zwischen diesen momenten schimmern schwachstellen hervor, oft lange szenen, die lediglich der verkittung dieser magic moments in der chronologie des drehbuchs geschuldet sind. dann verblassen die andernorts schillernden charaktere oft zum klischee, zur reinen behauptung von lebenden menschen und die "hard boiled"-fragmente fühlen sich an, als hätte wim wenders mal wieder zum genrefilm gegriffen. das klappt bei wenders meist nicht und auch hier bleibt stellenweise ein seltsam schaler geschmack von naivität auf der zunge zurück, die wohl typisch ist, wenn deutsche filmproduktionen im straßenmilieu von brooklyn spielen wollen.
in erinnerung bleibt LOVE THE HARD WAY weder als besonders herausragender, noch besonders schlechter vertreter seiner art. mittelmäßig - das wohl fatalste urteil für einen film - ist er jedoch auch nicht, dafür bietet er einfach zuviele reibeflächen. und einige bezaubernde momente, versteht sich.
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