Thema: Alltag, medial gedoppelt
Das Bedauern über den wohl wahrscheinlichen Ausgang der Wahl, vorrangig deshalb, weil nun vier weitere Jahre voller deutschiger Borniertheiten zu erwarten sind. Beim Blick in diverse Foren sich resignierend bereits bestätigt fühlen, warum vorrangig. Zitate rauspicken, die man hier präsentieren möchte, könnte, ein Mischgefühl aus Weltekel und zynischer Souveränität dabei, dann die aber doch alle wieder aus dem Eingabefeld rauslöschen: Keine Lust auf diesen eindrucksvoll angewandten Schwachsinn in diesem Blog.
° ° °
kommentare dazu:
unheilpraktiker,
Mittwoch, 3. November 2004, 18:22
*schweigend applaudier*
Jawoll!
franz fuchs,
Donnerstag, 4. November 2004, 01:44
Tja, ich habe da zwei Reaktionen auf Ihr Statement: Einerseits Zustimmung, denn was sich gerade medial in den letzten Wochen in Europa abgespielt hat, war doch von einer gewissen Selbstzufriedenheit geprägt. Selbst Arte, daß sich doch sonst bemüht, relativ "anspruchsvoll" zu sein, fuhr einen ganzen Park an Filmen ("Dr. Strangelove"!) und Dokus auf, die Amerika in unvorteilhaftem Licht zeigten. Mich wundert es, daß nicht auch noch "Apocalypse Now" gezeigt wurde. Und der aufklärerische Charakter von Moores "Fahrenheit" ist im europäischen Kontext wahrscheinlich auch eher zu bezweifeln. Aber, und jetzt kommt mein "andererseits", mein Bedauern über den Wahlausgang hat einen andere Ursache als daß er mögliche - wir können den Blick ruhig vom "Deutschigen" weiten - europäische Chauvinismen bedient. Insofern hat für mich Ihre kleine Provokation einen leichtfertigen Anstrich. Die Regierung Bush hat Gelegenheit bekommen, in den nächsten Jahren noch reichlich, auch innenpolitisch, Schaden anzurichten. Da ist "vorrangig" wirklich Grund zur Besorgnis.
matt,
Freitag, 5. November 2004, 19:33
Der Unterschied
Wie sagte ein Iraker doch so schön: "Bei uns gibt es mitlerweile ein Sprichwort: Der Unterschied zwischen George W. Bush und John F. Kerry is ungefähr so groß wie der zwischen dem Teufel und dem Satan".
Das scheint hier in Deutschland, und Europa allgemein, auch keiner verstehen zu können. Es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. So what.
Das scheint hier in Deutschland, und Europa allgemein, auch keiner verstehen zu können. Es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. So what.
franz fuchs,
Freitag, 5. November 2004, 19:52
Matt zitierte:
Der Unterschied zwischen George W. Bush und John F. Kerry is ungefähr so groß wie der zwischen dem Teufel und dem Satan".
Dem will ich folgende Bemerkung aus David Lindorffs A Progressive Case for Voting for (Gag) Kerry? (aparter Titel) entgegensetzen:
For progressives, the choice this November is clear, if stomach-churning. There may, as my colleagues Alex Cockburn and Jeffrey St. Clair so eloquently demonstrate in their new book, only be a "dime's worth of difference" between the policies of the Republicans and the policies of the Democrats, but to be honest, as devalued as the currency is these days, I still bend down and pick up a dime when I see one on the street.
Der Unterschied zwischen George W. Bush und John F. Kerry is ungefähr so groß wie der zwischen dem Teufel und dem Satan".
Dem will ich folgende Bemerkung aus David Lindorffs A Progressive Case for Voting for (Gag) Kerry? (aparter Titel) entgegensetzen:
For progressives, the choice this November is clear, if stomach-churning. There may, as my colleagues Alex Cockburn and Jeffrey St. Clair so eloquently demonstrate in their new book, only be a "dime's worth of difference" between the policies of the Republicans and the policies of the Democrats, but to be honest, as devalued as the currency is these days, I still bend down and pick up a dime when I see one on the street.
matt,
Samstag, 6. November 2004, 00:21
Ganz nett. Ich denke ja auch das Kerry sozusagen das "kleinere Übel" wäre. Wichtig ist ja auch nicht die Person, sondern eher die Hintermänner, und diejenigen die wirklich regieren und dem Präsidenten vorschreiben was er zu tun hat. Und wenn man sich diese illustren Gesellen bei Bush ansieht dann sollte die Wahl zwangsläufig auf Kerry fallen. Aber jedes Volk verdient letzten Endes die Regierung die sie gewählt hat. Und gewählt haben sie Bush dieses Mal ohne Zweifel.
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