Thema: Altes Filmtagebuch
20. November 03 | Autor: immo
19.04.2003, Heimkino
camp, aber so richtig, ja. man kennt das ja vom reißbrett: ein adoleszenter kennt die gefahr, die der gemeinschaft (familie/wohnort/land/welt) droht, er wendet sich vertrauensvoll an die institutionen (patriarch/polizei/regierung/UNO), wird aber, aufgrund einer verkettung meist tragischer ereignisse, für verrückt erklärt, zumindest aber nicht ernstgenommen. weitere versuche, oftmals verbunden mit dem risiko von sanktionen gleich welcher art, scheitern ebenfalls, bis, nach einem steten crescendo, die katastrophe eintritt, nur im letzten moment abgewendet werden kann und man schließlich resignierend feststellt: "hätten wir doch nur gleich auf ihn gehört!"
in THE BLOB aus den fünfzigern ist die katastrophe ein roter schleimball aus dem weltall, der die unangenehme eigenart besitzt, menschen zu umschleimen und, zwecks aufnahme von nährstoffen, zu absorbieren. dabei wird er stetig größer, eigentlich ganz schön blöd. ein klassiker der 50ies paranoia also, mit allem was dazu gehört: hölzerne dialoge, stereotype charaktere, eine cremefarbene, für diese dekade sehr typische farbgebung und, vor allem, die stets sublime angst vor der großen, man kann sich's denken, kommunistischen verschwörung, die's auf den einzelnen, das individuum abgesehen hat, ihn, im buchstäblichen sinne, rot zuschleimt und in sich absorbiert, ihn gleichmacht - filmische manifestation des sputnik-schocks.
einen auch wirklich so zu bezeichnenden sieg gibt es in diesem film nicht, einen etappensieg, ja, diesen vielleicht, davon erzählt das eher grimmige, nicht aber glückliche ende. 1958 war die schlacht noch nicht geschlagen, damals musste der zukünftige verlauf der historie noch, so endet der film, unter dem signum eines großen fragezeichens gedacht werden.
schöner, harmloser, nostalgischer nachmittagsspaß für verregnete wochenend-nachmittage.
camp, aber so richtig, ja. man kennt das ja vom reißbrett: ein adoleszenter kennt die gefahr, die der gemeinschaft (familie/wohnort/land/welt) droht, er wendet sich vertrauensvoll an die institutionen (patriarch/polizei/regierung/UNO), wird aber, aufgrund einer verkettung meist tragischer ereignisse, für verrückt erklärt, zumindest aber nicht ernstgenommen. weitere versuche, oftmals verbunden mit dem risiko von sanktionen gleich welcher art, scheitern ebenfalls, bis, nach einem steten crescendo, die katastrophe eintritt, nur im letzten moment abgewendet werden kann und man schließlich resignierend feststellt: "hätten wir doch nur gleich auf ihn gehört!"
in THE BLOB aus den fünfzigern ist die katastrophe ein roter schleimball aus dem weltall, der die unangenehme eigenart besitzt, menschen zu umschleimen und, zwecks aufnahme von nährstoffen, zu absorbieren. dabei wird er stetig größer, eigentlich ganz schön blöd. ein klassiker der 50ies paranoia also, mit allem was dazu gehört: hölzerne dialoge, stereotype charaktere, eine cremefarbene, für diese dekade sehr typische farbgebung und, vor allem, die stets sublime angst vor der großen, man kann sich's denken, kommunistischen verschwörung, die's auf den einzelnen, das individuum abgesehen hat, ihn, im buchstäblichen sinne, rot zuschleimt und in sich absorbiert, ihn gleichmacht - filmische manifestation des sputnik-schocks.
einen auch wirklich so zu bezeichnenden sieg gibt es in diesem film nicht, einen etappensieg, ja, diesen vielleicht, davon erzählt das eher grimmige, nicht aber glückliche ende. 1958 war die schlacht noch nicht geschlagen, damals musste der zukünftige verlauf der historie noch, so endet der film, unter dem signum eines großen fragezeichens gedacht werden.
schöner, harmloser, nostalgischer nachmittagsspaß für verregnete wochenend-nachmittage.
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