Thema: videodrome
Eines der schönsten Filmbücher in Deutschland der vergangenen zehn Jahre stammt von Michael Althen (und einen weiteren Anwärter auf diesen Titel hat er immerhin herausgegeben). Warte, bis es dunkel ist trägt sein Genre schon im Untertitel mit sich: "Eine Liebeserklärung an das Kino". Ein sonderliches Verhältnis zu Althens Filmkritiken hatte ich bis zur Lektüre dieses Buchs nicht aufgebaut, auch danach las ich seine Texte eher interessiert als mit Begeisterung. Sein Buch aber verschlang ich innerhalb eines Abends und einer Nacht mit roten Ohren beim Lesen: Hier schrieb einer mit einer entwaffnend aufrichtiger Inbrunst über die Liebe seines Lebens (und damit in diesem Fall auch immer: über Frauen). Seitdem war Althen für mich zwar keine wegweisende Instanz oder gar wortangebende Authorität (ich denke, so wie er schrieb, war das auch gar nichts, auf was er auch nur hinauswollte), aber ich hatte ihn sehr, sehr gern - schon auch, weil man seinen Texten auch immer noch ein bisschen abspüren konnte, wie sehr sich da einer freut, dass das überhaupt geht: Im Kino sitzen, ein - in diesem Falle viel zu kurzes - Leben lang.

Man merkt das auch an diesem Video, das Romuald Karmakar gerade in seinen YouTube-Channel gestellt hat. Beide reisen von München nach Berlin und wieder nach München, auf dem Weg zur Berlinale und zurück. Michael Althen ist blutjung, noch keine 30 und schon Kritiker bei der SZ - und freut sich auf viele und dann noch mehr Filme. Sein Bayerisch ist nicht abgeschliffen, mitunter noch etwas breit. Ich finde das enorm sympathisch.



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