Thema: Hoerkino
Hier (mp3), bzw. dort anklickbar.
Es handelt sich um Umwandlungen von Radarechos in Audiosignale. Schön lässt sich daran festmachen, wie Wissenschaft selbst kreativ ist und Bild-, ja Ästhetiksysteme entwirft, um Bereiche unserer Umwelt sicht-/lesbar zu machen, die sich ansonsten unser Wahrnehmung entzögen. Gleichzeitig codiert sich das mögliche Wissen aber auch in einer Weise, die wiederum das Wissen der zugrunde liegenden, bildschaffenden Prozesse nötig machen, um es dem "Werk" zu entnehmen (siehe auch Spektralaufnahmen, etc.). Für den Laien - also in diesem Falle: für mich - klingt das Ergebnis somit lediglich wie avantgardistische Computermusik vergangener Jahrzehnte. Oder wie primitive Effekte eines Konsolenspiels aus Zeiten, als Playstation oder gar das SNES als Begriffe noch nicht bestanden.
Hier treffen sich Kunst und Wissenschaft: So wie Dürer seine Träume zu Papier brachte, um eine subjektive und an sich außersinnliche Erfahrung ästhetisch mittelbar zu machen (siehe hier) und dieser noch den erläuternden Text zur Seite stellt, erschafft die Wissenschaft Bild- und Klangwelten. Beide Disziplinen eint das Projekt, Unsichtbares sichtbar zu machen. Und weiterhin die Erkenntnis: Nicht das Werk bringt Bedeutungen mit sich, die ihm simpel entnehmbar sind; der Rezipient und dessen Horizont erst füllt es mit Sinn.
Und weil ich es schon schrieb: Die auditiven Nachrichten von Huygens sind auch gewissermaßen eine Nachricht über die Jahrzehnte hinweg. Ähnlich wie die oft sehr eigene Version einer Sprache, die Nachkommen von Exilanten pflegen (eine dänische Freundin etwa erzählte mir von Kindern nach New York ausgewanderter Dänen, deren Dänisch in Klang und Ausdruck einer Art fossilierte Erstarrung des Dänischen der 50er Jahre gleichkommt), erklingt hier - durch Raum und Zeit deutlich von uns getrennt - das authentische Piepen frühester 8Bit-Rechner und Konsolen wieder. Klänge, die heute oft nurmehr (mit Abrieb) emulierbar sind, da die zugrunde liegende Technik oft schon verfallen oder nicht mehr rekonstruierbar ist.
Weitere Links und Meldungen hier.
Es handelt sich um Umwandlungen von Radarechos in Audiosignale. Schön lässt sich daran festmachen, wie Wissenschaft selbst kreativ ist und Bild-, ja Ästhetiksysteme entwirft, um Bereiche unserer Umwelt sicht-/lesbar zu machen, die sich ansonsten unser Wahrnehmung entzögen. Gleichzeitig codiert sich das mögliche Wissen aber auch in einer Weise, die wiederum das Wissen der zugrunde liegenden, bildschaffenden Prozesse nötig machen, um es dem "Werk" zu entnehmen (siehe auch Spektralaufnahmen, etc.). Für den Laien - also in diesem Falle: für mich - klingt das Ergebnis somit lediglich wie avantgardistische Computermusik vergangener Jahrzehnte. Oder wie primitive Effekte eines Konsolenspiels aus Zeiten, als Playstation oder gar das SNES als Begriffe noch nicht bestanden.
Hier treffen sich Kunst und Wissenschaft: So wie Dürer seine Träume zu Papier brachte, um eine subjektive und an sich außersinnliche Erfahrung ästhetisch mittelbar zu machen (siehe hier) und dieser noch den erläuternden Text zur Seite stellt, erschafft die Wissenschaft Bild- und Klangwelten. Beide Disziplinen eint das Projekt, Unsichtbares sichtbar zu machen. Und weiterhin die Erkenntnis: Nicht das Werk bringt Bedeutungen mit sich, die ihm simpel entnehmbar sind; der Rezipient und dessen Horizont erst füllt es mit Sinn.
Und weil ich es schon schrieb: Die auditiven Nachrichten von Huygens sind auch gewissermaßen eine Nachricht über die Jahrzehnte hinweg. Ähnlich wie die oft sehr eigene Version einer Sprache, die Nachkommen von Exilanten pflegen (eine dänische Freundin etwa erzählte mir von Kindern nach New York ausgewanderter Dänen, deren Dänisch in Klang und Ausdruck einer Art fossilierte Erstarrung des Dänischen der 50er Jahre gleichkommt), erklingt hier - durch Raum und Zeit deutlich von uns getrennt - das authentische Piepen frühester 8Bit-Rechner und Konsolen wieder. Klänge, die heute oft nurmehr (mit Abrieb) emulierbar sind, da die zugrunde liegende Technik oft schon verfallen oder nicht mehr rekonstruierbar ist.
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kommentare dazu:
baehr,
Sonntag, 16. Januar 2005, 12:39
Der Moment der Landung am Ende - rührend, sowohl in seiner tonalen Gestalt als auch als Ereignis als solches, das Ende einer wirklich langen Reise. Die einfachen, Erinnerungen erweckenden "Computergeräusche", die an die Zeit erinnern, als ein Computer eben noch nicht jedes Geräusch erzeugen konnte, als es diese ungute Beliebigkeit der Simulation noch nicht gab, bergen ein kleines Pathos, das mir gut gefällt.
Ich kann die Rührung und Begeisterung der Ingenieure, die die Sonde von Jahren losgeschickt haben, gut verstehen.
Überhaupt: Die seltsame Zeitversetzung in der Raumfahrt, erzeugt durch lange Planungs- und Bauphasen, die dazu führt, dass die neuesten geräte schon beim Start die technik von vorgestern in sich tragen und NASA-Ingenieure das Internet nutzen, um auf ebay nach alten 3/86er-zu fahnden, weil die anders nicht mehr zu bekommen sind. So küssen sich Nostalgie und Science-Fiction.
Ich kann die Rührung und Begeisterung der Ingenieure, die die Sonde von Jahren losgeschickt haben, gut verstehen.
Überhaupt: Die seltsame Zeitversetzung in der Raumfahrt, erzeugt durch lange Planungs- und Bauphasen, die dazu führt, dass die neuesten geräte schon beim Start die technik von vorgestern in sich tragen und NASA-Ingenieure das Internet nutzen, um auf ebay nach alten 3/86er-zu fahnden, weil die anders nicht mehr zu bekommen sind. So küssen sich Nostalgie und Science-Fiction.
mabo,
Dienstag, 18. Januar 2005, 17:22
ein freund zeigte mir vorhin den anfang von CONTACT - die kamera schwebt um die erde herum und man hört eine unglaubliche toncollage,alle radiostationen und ihre sender.
dann fliegt sie immer weiter an den verschiedensten planeten heraus aus unserem sonnensystem,wer weiß wohin.die collage bleibt aber und um die entfernung durch den ton zu verdeutlichen werden die brüchstücke im ohr immer älteren datums,kennedy was shot,das jahr 1930 fällt und dann irgendwann wird es leise,sehr leise - wir befinden uns mittlerweile dort wo noch kein ton hinkam...
jetzt also umgekehrt,töne die wohl noch kein ohr gehört hat.
als nächstes großes experiment im all steht meine ich der beschuß eines mondes,planeten oder asteroidens an - was ich schon etwas bedenklich finde.wollen die doch nen großen krater da reinsprengen und mal sehen was unter der oberfläche sitzt - hoffentlich niemand der antworten kann...
dann fliegt sie immer weiter an den verschiedensten planeten heraus aus unserem sonnensystem,wer weiß wohin.die collage bleibt aber und um die entfernung durch den ton zu verdeutlichen werden die brüchstücke im ohr immer älteren datums,kennedy was shot,das jahr 1930 fällt und dann irgendwann wird es leise,sehr leise - wir befinden uns mittlerweile dort wo noch kein ton hinkam...
jetzt also umgekehrt,töne die wohl noch kein ohr gehört hat.
als nächstes großes experiment im all steht meine ich der beschuß eines mondes,planeten oder asteroidens an - was ich schon etwas bedenklich finde.wollen die doch nen großen krater da reinsprengen und mal sehen was unter der oberfläche sitzt - hoffentlich niemand der antworten kann...
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