Es ist vielleicht kein Zufall, dass in Zeiten, in denen der Alltag mit GPS, Smartphones und Gadgets aller Art seine James-Bondisierung gründlich vollzogen hat, der Held (Daniel Craig) selbst mit einem simplen Peilsender und einer immerhin modifizierten Walther PPK vorlieb nehmen muss, die aufgrund eines Handflächenscanners nur dem Eigentümer zu Diensten ist. Mit ihrem Gadget-Fetisch bedienten die Bond-Filme immer auch eine grundfröhliche und erznaive Futurologie, die zu Connery-Zeiten noch nach blanker Science-Fiction roch, spätestens aber bei den vergleichsweise jungen und einigermaßen unsouverän dem unverbindlichen Bubblegum-Blockbuster der 90er nachhechelnden Brosnan-Filmen ins Alberne zu spielen begann und heute von der Realität längst überholt wäre. In "Skyfall" fällt Bond somit zu Beginn nicht nur aus heiterem Himmel, sondern als Held auch im wesentlich auf sich zurück: Peilsender und Schusswaffe, der Rest ist Körperarbeit. Und, zugegeben, viel Rechenpower im Hauptquartier, wo ein picklig-junger Q (Ben Whishaw) die Datenströme zusammen hält, interpretiert und Anweisungen gibt. Soviel Science Fiction dann doch: Nicht mehr Bond kontrolliert die griffigen Gadgets, der Gadget-Park kontrolliert Bond. [Weiter beim Perlentaucher]



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kommentare dazu:



filmfrage, Samstag, 10. November 2012, 13:43
Rückkehr zum "alten" Bond
Irgendwi gefällt mir die Rückkehr zum alten Bond. Der Humor ist wieder Bond mässig, die Locationauswahl genial (Casino in Macau, die Bösewicht Insel,..) und der Bösewicht selbst übertrifft locker alle anderen der Brosnan/Craig Ära.
Natürlich gibt es hier und da noch ein wenig Schwächen, und der Anfang der Story erinnert ein wenig an die NOC-Liste eines anderen Actionstreifens, aber darüber kann man doch gerne hinwegsehen.



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