Thema: videodrome
An dieser Stelle spreche ich mit Freunden unter anderem darüber, dass viele Filme den Sprung von VHS und DVD nie mitgemacht haben (und wahrscheinlich auch nie mitmachen werden - von den Unmengen an Filmen überhaupt zu schweigen, die noch nicht einmal auf VHS erschienen sind). Zu diesen ephemeren Werken gesellt sich die noch flüchtigere Kunst des Videojingles vor dem Hauptfilm. Obskure bis teils mutmaßlich mafiöse Firmen (was ich so an Gerüchten gehört habe, war die Produktion liebloser VHS-Editionen gerade im Nischenbereich offenbar eine beliebte Methode zum Geldwaschen - aber man frage mich nichts genaueres) verewigen sich da in blutenden Farben: Kein Hauch von Hollywood - eher schon spricht durch die Ästhetik von Digitalklotz-Schriften das heraufdämmernde Zeitalter von Heimcomputern, das zeitgleich von Kraftwerk besungen wurde.
Heute begegnet man solchen Fragmenten ungeschriebener Firmengeschichten auf VHS-Rips, die durch entlegene Nischen des Interwebz geistern. Sie sind, finde ich, von einem sehr eigenen ästhetischen Reiz: Zuweilen Trunst reinsten Wassers - Splitter also jener Zwischenwelten, in denen die Tristesse die Kunst berührt und umgekehrt. Zugleich verweisen sie streng auf ihren eigenen obsoleten Charakter und tragen in Form von glitches ihre eigene Medienmaterialität vor sich her. Es liegt darin der Reiz des Schäbigen, des Verwahrlosten, der sich vielleicht wirklich erst im nostalgischen Zugriff ergibt: Eine Welt tut sich auf, die noch nicht hochauflösend ist, nicht bis in alle Winkel durchleuchtet. Der Film im Zeitalter der VHS, insbesondere der illegitime Film findet im Verborgenen statt - eine Schattenwelt, deren Mechanismen nicht eindeutig sichtbar werden.
Zwei Exemplare dieser Jingles habe ich extrahiert und der Youtube-Welt von heute vermacht. Je nach Lust und Laune mögen weitere folgen.
Heute begegnet man solchen Fragmenten ungeschriebener Firmengeschichten auf VHS-Rips, die durch entlegene Nischen des Interwebz geistern. Sie sind, finde ich, von einem sehr eigenen ästhetischen Reiz: Zuweilen Trunst reinsten Wassers - Splitter also jener Zwischenwelten, in denen die Tristesse die Kunst berührt und umgekehrt. Zugleich verweisen sie streng auf ihren eigenen obsoleten Charakter und tragen in Form von glitches ihre eigene Medienmaterialität vor sich her. Es liegt darin der Reiz des Schäbigen, des Verwahrlosten, der sich vielleicht wirklich erst im nostalgischen Zugriff ergibt: Eine Welt tut sich auf, die noch nicht hochauflösend ist, nicht bis in alle Winkel durchleuchtet. Der Film im Zeitalter der VHS, insbesondere der illegitime Film findet im Verborgenen statt - eine Schattenwelt, deren Mechanismen nicht eindeutig sichtbar werden.
Zwei Exemplare dieser Jingles habe ich extrahiert und der Youtube-Welt von heute vermacht. Je nach Lust und Laune mögen weitere folgen.
° ° °
kommentare dazu:
kid37,
Samstag, 30. März 2013, 14:51
Die Welt der Videotheken und der Produktionen dafür wäre sowieso ein Thema für eine filmhistorische Betrachtung. Ich sage nur Drückerkolonnen und alle Arten von finsteren klein- und großkriminellen Methoden, Zwangsmitgliedschaften in irgendwelchen obskuren Händlerringen usw.. Ich muß da immer lachen, wenn z.B. einschlägige Veranstaltungen wie die "Venus" für Glamour stehen sollen und sich keiner fragt, wo das Geld eigentlich herkommt. Das Thema Verleih/Vertrieb ist halt nicht sexy.
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