Der deutsche Film ist - seit neuestem, mal wieder, immer noch, dauernd - in der Krise. Lesenswert dazu etwa gerade Martin Hagemann (den auf Facebook zu abonnieren sich im übrigen lohnt) in der Frankfurter Rundschau: hier. Und überhaupt verdampfen gerade weite Teile der historischen Produktion, dazu Kothenschulte in der Welt hier (siehe auch diese Petition).

Da sich vieles an der deutschen Filmproduktion nur halb wenn überhaupt verstehen lässt, wenn man nichts von den 60ern weiß, und weil Martin Hagemann genau diesen Umstand anspricht, habe ich hier einige Artikel aus dem (dankbarerweise online leicht recherchierbarem) Zeit-Archiv zusammengestellt. Es handelt sich um eine, auch im Hinblick auf Hagemanns Wortmeldung, sehr interessante Artikelreihe von Will Tremper aus dem Jahr 1966 darüber, wie sich Produzenten seinerzeit gute Profite trotz leerer Säle sicherten. Wenn man sich Hagemanns Artikel anschaut: Die Lage hat sich offenbar ins glatte Gegenteil verkehrt.

Die Lektüre wird dringend empfohlen. Hier spricht ein Insider aus dem Nähkästchen einer Branche, die es so nicht mehr gibt und auf deren Ruinen die heutige Filmproduktion stattfindet. Die Texte sind lang, aber äußerst spannend zu lesen - wie stets bei Tremper, eh klar.

Erfahrungen in einer verrotteten Industrie

→ Teil 1: Zelluloidverkäufer (22.07.1966)

→ Teil 2: Die Zelluloid-Belichter (19.08.1966)

→ Teil 3: Die Atlas-Krise (16.09.1966)

→ Teil 4: Deutschland, Deine Sternchen sind schnuppe (30.09.1966)

→ Teil 5: Eklärungen an Eides Statt (21.10.1966)

In derselben Ausgabe findet sich eine Erklärung von Uwe Nettelbeck zu den einstweiligen Verfügungen, die die Zeit wegen dieser Reihe aus der Branche kassiert hat: Erfahrungen in einer gewissen Industrie (21.10.1966)

→ sowie, wieder Tremper, abschließend Teil 6: Ein deutsches Trauerspiel, letzter Akt (11.11.1966)


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kommentare dazu:





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