Thema: Filmtagebuch
01. Dezember 03 | Autor: immo | 0 Kommentare | Kommentieren
29.11., Heimkino
In mehrfacher Hinsicht ein Film über das Aufdecken. Da ist zum einen das kriminlogische Element des Plots, wie der junge Peter (Keith Gordon) den Mord an seiner Mutter (im übrigen, wie so oft bei de Palma, unter Zuhilfenahme der konstitutiven Elemente des Films: Akustik und Optik) aufdecken will. Dann, auf einer anderen Ebene, deckt de Palma selbst mit diesem Film den Hitchcock im Giallo auf: Dressed to Kill ist narrativ wie strukturell ein (wenn auch loses) Remake von Psycho (USA 1960), mit den drastischen Mitteln der spezifisch italienischen Auslegung des (obsessiven) Thrillers der 60er und 70er Jahre, eben des Giallos, umgesetzt. Aufgedeckt wird, wie der Giallo von Hitchcock kam, wie er das bebilderte, wovon Hitchcock immer erzählte, aber nie - vermutlich, weil man ihn damit nicht hätte davonkommen lassen - in aller Deutlichkeit zeigte. Ein raffiniertes Spiel, das de Palma da mit dem Zuschauer treibt und das eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass der Epigone weit weniger Plagiate abliefert, sondern eher schon Arbeitsstudien anfertigt, durch seine Filme hindurch Hitchcock erforscht. Unmöglich fast, dabei nicht den jungen de Palma vor Augen zu haben, der nachmittagelang Radios zerlegte, um im Prozess der Rekonstruktion ihre Funktionsweise zu erlernen. Der junge Peter im Film, das ist de Palma selbst.
imdb | mrqe | de palma:tv-termine
In mehrfacher Hinsicht ein Film über das Aufdecken. Da ist zum einen das kriminlogische Element des Plots, wie der junge Peter (Keith Gordon) den Mord an seiner Mutter (im übrigen, wie so oft bei de Palma, unter Zuhilfenahme der konstitutiven Elemente des Films: Akustik und Optik) aufdecken will. Dann, auf einer anderen Ebene, deckt de Palma selbst mit diesem Film den Hitchcock im Giallo auf: Dressed to Kill ist narrativ wie strukturell ein (wenn auch loses) Remake von Psycho (USA 1960), mit den drastischen Mitteln der spezifisch italienischen Auslegung des (obsessiven) Thrillers der 60er und 70er Jahre, eben des Giallos, umgesetzt. Aufgedeckt wird, wie der Giallo von Hitchcock kam, wie er das bebilderte, wovon Hitchcock immer erzählte, aber nie - vermutlich, weil man ihn damit nicht hätte davonkommen lassen - in aller Deutlichkeit zeigte. Ein raffiniertes Spiel, das de Palma da mit dem Zuschauer treibt und das eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass der Epigone weit weniger Plagiate abliefert, sondern eher schon Arbeitsstudien anfertigt, durch seine Filme hindurch Hitchcock erforscht. Unmöglich fast, dabei nicht den jungen de Palma vor Augen zu haben, der nachmittagelang Radios zerlegte, um im Prozess der Rekonstruktion ihre Funktionsweise zu erlernen. Der junge Peter im Film, das ist de Palma selbst.
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