Thema: Filmtagebuch
vor einigen Tagen, Heimkino; Inhalt.
Den amerikanischen Traum hat er schnell kapiert: Viktor Navorski (Tom Hanks als üblich hassenswerter Spitzbub), gestrandet im Airport JFK - im Film eine Art USA-Essenz auf kleinstem Raum -, sammelt wie blöde die verstreuten Gepäckkarren auf und bringt sie zur zentralen Sammelstelle zurück. Der Lohn: 25 Cent Pfand pro Karren. Und dieser Lohn lässt sich bei Burger King in eine leidlich nahrhafte Mahlzeit umsetzen. Vom Tellerwäscher zum, naja, Burger-Millionär immerhin.
Momente wie diese sind es, in denen Terminal funktionieren kann, nicht funktionieren muss. Man findet sie vorrangig im ersten Viertel, als das Chaos und der Trubel am Flughafen, die unzähligen Menschen, Zeichen, Möglichkeiten erst noch strukturiert werden müssen. Leichte Unterhaltung mit allenfalls einer Nuance zu sehr behauptetem Augenzwinkern als sich wirklich drin finden ließe. Aber es sind nette Schrulligkeiten, die kann man annehmen kann oder halt nicht (wenn man davon absieht, dass die Grundlage der hier beschwingt erscheinenden Geschichte eine reale, an sich recht tragische ist - dies im Hinterkopf ist das alles eigentlich nur Zynismus.). In diesem Sinne erfüllt Terminal sein zunächst angestrebtes Ziel: Zerstreuung und ein bisschen was fürs Herz.
Breiig wird es, ist das Arsenal der Figuren und deren Marotten etabliert, ihre Positionen innerhalb der Geschichte geklärt. Dann wird Herzschmerz beigemengt, viel Rührseligkeit, Navorksi ist der edle Wilde aus dem Ostblock, der sich das golden naive Herz noch bewahrt hat. Aber alles wirkt zusammengeschustert, hingebogen, dem Spielberg-Kosmos mit seinen üblichen Projektionen und Sehnsüchten mit aller Gewalt reingedrückt. Das zuweilen Leichte und Beschwingte, für das man Terminal zu Beginn noch schätzen kann, wird unter Sentiment und Unentschlossenheit begraben. Dieses seltsam Orientierungslose teilt er mit Catch me if you can, seinem Vorläufer im Werk, der ebenfalls schon nicht recht wusste wohin und dann doch mit Biegen und Brechen dem Werk seines Regisseurs angepasst werden musste.
imdb ~ filmz.de
Den amerikanischen Traum hat er schnell kapiert: Viktor Navorski (Tom Hanks als üblich hassenswerter Spitzbub), gestrandet im Airport JFK - im Film eine Art USA-Essenz auf kleinstem Raum -, sammelt wie blöde die verstreuten Gepäckkarren auf und bringt sie zur zentralen Sammelstelle zurück. Der Lohn: 25 Cent Pfand pro Karren. Und dieser Lohn lässt sich bei Burger King in eine leidlich nahrhafte Mahlzeit umsetzen. Vom Tellerwäscher zum, naja, Burger-Millionär immerhin.
Momente wie diese sind es, in denen Terminal funktionieren kann, nicht funktionieren muss. Man findet sie vorrangig im ersten Viertel, als das Chaos und der Trubel am Flughafen, die unzähligen Menschen, Zeichen, Möglichkeiten erst noch strukturiert werden müssen. Leichte Unterhaltung mit allenfalls einer Nuance zu sehr behauptetem Augenzwinkern als sich wirklich drin finden ließe. Aber es sind nette Schrulligkeiten, die kann man annehmen kann oder halt nicht (wenn man davon absieht, dass die Grundlage der hier beschwingt erscheinenden Geschichte eine reale, an sich recht tragische ist - dies im Hinterkopf ist das alles eigentlich nur Zynismus.). In diesem Sinne erfüllt Terminal sein zunächst angestrebtes Ziel: Zerstreuung und ein bisschen was fürs Herz.
Breiig wird es, ist das Arsenal der Figuren und deren Marotten etabliert, ihre Positionen innerhalb der Geschichte geklärt. Dann wird Herzschmerz beigemengt, viel Rührseligkeit, Navorksi ist der edle Wilde aus dem Ostblock, der sich das golden naive Herz noch bewahrt hat. Aber alles wirkt zusammengeschustert, hingebogen, dem Spielberg-Kosmos mit seinen üblichen Projektionen und Sehnsüchten mit aller Gewalt reingedrückt. Das zuweilen Leichte und Beschwingte, für das man Terminal zu Beginn noch schätzen kann, wird unter Sentiment und Unentschlossenheit begraben. Dieses seltsam Orientierungslose teilt er mit Catch me if you can, seinem Vorläufer im Werk, der ebenfalls schon nicht recht wusste wohin und dann doch mit Biegen und Brechen dem Werk seines Regisseurs angepasst werden musste.
imdb ~ filmz.de
° ° °
kommentare dazu:
mr.okada,
Donnerstag, 31. März 2005, 07:33
catch me.. fand ich dabei aber noch viel eleganter inszeniert. neben der von dir beschriebenen rührseligkeit fand ich an einem punkt die prämisse auch nicht mehr glaubwürdig, auch wenn es diesen typ in orly gibt, wobei das ja auch alles sehr merkwürdig ist und man nicht so wirklich weiß was dahintersteckt.
thgroh,
Donnerstag, 31. März 2005, 12:28
Stimmt - Catch Me... hatte mehr Schmiere für's Auge. Ja, die Glaubwürdigkeit tendiert bei Terminal natürlich mit der Zeit absolut gegen Null.
Etwas seltsam fand ich Roger Eberts Review des Films. Der attestierte dem Film bisweilen Tati-Qualitäten. Ebert ist ja generell ein sehr wohlwollender Kritiker, aber eine solche Einschätzung entbehrt dann doch jeglicher Grundlage.
Etwas seltsam fand ich Roger Eberts Review des Films. Der attestierte dem Film bisweilen Tati-Qualitäten. Ebert ist ja generell ein sehr wohlwollender Kritiker, aber eine solche Einschätzung entbehrt dann doch jeglicher Grundlage.
thgroh,
Donnerstag, 31. März 2005, 12:40
In der Jungle World gab's seinerzeit im übrigen ein Feature über "Sir Alfred", das reale Vorbild des Films.
...bereits 1252 x gelesen