12.04.2005, Kino Intimes; Inhalt

Es stirbt sich schön, im neuen Film von Jean-Pierre Jeunet. Und über allem schweben Badalamentis traurige Weisen, nur um wieder aufs Neue glaubhaft zu versichern, dass dies hier Melancholie sei, das große Drama und, nicht zu vergessen, die große Liebe. Was für's Herz (und immer: was für's, ach was, was aufs Auge).

Das steinere Gefühl, das einen bespringt, wenn man in einen saftig einladenden Apfel zu beißen meint und es stellt sich heraus: Er ist aus Wachs. In Mathilde ist alles Wachs. Und dann stapft Jodie Foster durch's Bild - "Aber das ist doch..."-Getuschel im Saal begleitet den Auftritt -, dann wird sie irgendwann besprungen und ist wieder weg. Und so verhält sich das mit jedem Stück nostalgischer Klebrigkeit, das Jeunet hier in zähe Langeweile packt: Eine Ausschmückerei noch bis ins Pittoreske hinein, aber alles so wurscht, abgespult, reines Programm. Und Audrey Tatous Hintern zerren wir auch noch ins Bild. Wie niedlich er ist. So müde nach dem Film.

Ich bin nun weiß Gott keiner, den im Kino zu sentimentalen Emotionen hinzumobilisieren es viel Aufwands benötigte. Dass ich am Ende nur ein verwirrtes So where's the beef? im Kopf hatte ist vor diesem Hintergrund bezeichnend. Mathilde schaut und schaut und schaut. Diesseits des Bildes ich im Saal und mach's genauso. Und schaue und schaue und schaue. Vektoren, die ins Nichts führen, in geschmolzenes Wachs allenfalls.

imdb ~ filmz.de ~ angelaufen.de


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