Thema: Berliner Filmgeschehen
Normalerweise ist Jan Schulz-Ojala vom Tagesspiegel nicht so recht mein Fall, aber heute hat er einen schönen Text zur bevorstehenden Schließung des traditionsreichen UFA-Palast Kosmos am Donnerstag.
Und ich finde, es ist sehr schade drum. Das Kosmos ist vielleicht das einzige Multiplex der Stadt mit Herz (15 gibt es, laut Schulz-Ojala, noch, doch Herz war dort bislang nicht auszumachen, reine Bedien- und Abfertigungsmaschinerien halt, von zumeist recht zweifelhafter Architektur - geradewegs gewarnt werden muss vor dem Cubix am Alexanderplatz, wo nicht nur das Publikum Kino regelmäßig mit McDonald's zu verwechseln scheint, ich kann mich auch keiner Vorführung entsinnen, die seitens der Technik nicht irgendwie verpatzt worden wäre). Hervorzuheben ist auch die günstige Preiskonzeption (Unker, die nun meinen, daran würde es wohl gelegen haben, mögen innehalten und versichert sein, dass einem "normalpreisigen" Multiplex in Berlin-Friedrichshain eine noch kürzere Lebensspanne vergönnt gewesen wäre), die vergleichsweise recht imposante Programmzusammenstellung (ein Multiplex, das Arthaus spielt, regelmäßig sogar vor allen Dingen), die neueste Technik im Saal (Flimmer-Kino-Nostalgie ist die eine Sache, aber Kino ist, für mich, immer auch die Geschichte vom technisch derzeit Machbaren) und nicht zuletzt die direkte Laufnähe zu meiner Wohnung: Ich ging gerne - und oft genug sehr spontan - an ansonsten leeren Nachmittagen dorthin, um für wenig Geld auf sehr großer Leinwand und mit viel Technik drumherum die neuesten Blockbuster mitzunehmen ohne auf nerviges Publikum oder schrabbelige Vorführbedingungen angewiesen zu sein.
Ja, so ein bisschen war das Kosmos - für mich - schon wie ein outgesourctes Heimkino. Eine Art verlängertes Wohnzimmer - schnell erreichbar, nachmittags eher für mich als für die große Masse (wie das Kosmos überhaupt für mich eher ein Kino der Privatvorführung war) und, in jeder Hinsicht, leicht verfügbar, leistbar.
Ich werde es vermissen. Beim hässlichen (und trefflich von Schulz-Ojala beschriebenen) UCI, nur ein paar hundert Meter weiter, mit seinem durchproletisierten Publikum käme mir dies nicht in den Sinn.
Und ich finde, es ist sehr schade drum. Das Kosmos ist vielleicht das einzige Multiplex der Stadt mit Herz (15 gibt es, laut Schulz-Ojala, noch, doch Herz war dort bislang nicht auszumachen, reine Bedien- und Abfertigungsmaschinerien halt, von zumeist recht zweifelhafter Architektur - geradewegs gewarnt werden muss vor dem Cubix am Alexanderplatz, wo nicht nur das Publikum Kino regelmäßig mit McDonald's zu verwechseln scheint, ich kann mich auch keiner Vorführung entsinnen, die seitens der Technik nicht irgendwie verpatzt worden wäre). Hervorzuheben ist auch die günstige Preiskonzeption (Unker, die nun meinen, daran würde es wohl gelegen haben, mögen innehalten und versichert sein, dass einem "normalpreisigen" Multiplex in Berlin-Friedrichshain eine noch kürzere Lebensspanne vergönnt gewesen wäre), die vergleichsweise recht imposante Programmzusammenstellung (ein Multiplex, das Arthaus spielt, regelmäßig sogar vor allen Dingen), die neueste Technik im Saal (Flimmer-Kino-Nostalgie ist die eine Sache, aber Kino ist, für mich, immer auch die Geschichte vom technisch derzeit Machbaren) und nicht zuletzt die direkte Laufnähe zu meiner Wohnung: Ich ging gerne - und oft genug sehr spontan - an ansonsten leeren Nachmittagen dorthin, um für wenig Geld auf sehr großer Leinwand und mit viel Technik drumherum die neuesten Blockbuster mitzunehmen ohne auf nerviges Publikum oder schrabbelige Vorführbedingungen angewiesen zu sein.
Ja, so ein bisschen war das Kosmos - für mich - schon wie ein outgesourctes Heimkino. Eine Art verlängertes Wohnzimmer - schnell erreichbar, nachmittags eher für mich als für die große Masse (wie das Kosmos überhaupt für mich eher ein Kino der Privatvorführung war) und, in jeder Hinsicht, leicht verfügbar, leistbar.
Ich werde es vermissen. Beim hässlichen (und trefflich von Schulz-Ojala beschriebenen) UCI, nur ein paar hundert Meter weiter, mit seinem durchproletisierten Publikum käme mir dies nicht in den Sinn.
° ° °
kommentare dazu:
katapult,
Mittwoch, 27. Juli 2005, 00:27
Habe ja immer betont, dass der Jan-Schulz-O. unterschätzt wird! Gruß, katapult
knoerer,
Mittwoch, 27. Juli 2005, 10:52
Auch von mir ein tiefes Ach! (Untermischt mit Schuldbewusstsein, denn seit dem Wegzug aus Friedrichshain war ich dann natürlich fast nie mehr dort.)
thgroh,
Mittwoch, 27. Juli 2005, 16:12
Und ich breche jetzt zur letzten Vorstellung auf. Per Anhalter durch die Galaxis soll es sein - nun denn. Und was die Kinos betrifft: Ja, das kenne ich, das alter Berliner Syndrom. Aus dem Kietz kommt man eben nicht raus. Dass ich mal in einem Kreuzberger Kino gewesen bin, ist ja auch schon wieder lange her. Eigentlich ärgerlich, sowas.
@katapult
Oha, lange nichts mehr voneinander gehört (ich fasse mir vor allem auch an die eigene Nase). :) Aber, mit dem Schulz-Ojala, nee also, wirklich warm werde ich mit dem nicht mehr. Nicht so recht mein Ding, auch weiterhin. ;-) (wobei das für fast alle Kritiker der großen Feuilletons gilt, von daher ist das jetzt nicht auch nichts Besonderes)
@katapult
Oha, lange nichts mehr voneinander gehört (ich fasse mir vor allem auch an die eigene Nase). :) Aber, mit dem Schulz-Ojala, nee also, wirklich warm werde ich mit dem nicht mehr. Nicht so recht mein Ding, auch weiterhin. ;-) (wobei das für fast alle Kritiker der großen Feuilletons gilt, von daher ist das jetzt nicht auch nichts Besonderes)
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