Diverse Würdenträger der beiden großen christlichen Konfessionen in diesem Land haben es sich auch zu diesem Weihnachtsfest nicht nehmen lassen, mal wieder das Gebahren diverser TV-Sender über die Weihnachtsfeiertage anzuprangern. Dies konnte man bereits vor ein paar Tagen bei digitalfernsehen.de nachlesen. Mal vom geradezu sorglosen Gebrauch von Vokabeln wie "gewaltverherrlichend" abgesehen, der bereits diverse Alarmglocken schellen lässt, ist es doch erstaunlich, wie selbstverständlich manche Kleriker noch immer von eigenen Hegemonien ausgehen. Okay, zum Boykott aufrufen darf jeder. Richtet sich in dem Fall ja auch nur an Gleichgesinnte und Weihnachtsfetischisten, die aber, davon ist wohl auszugehen, Heiligabend bestimmt nicht mit Knallereien aus dem Hause Schwarzenegger beschließen. Absolut sauer stößt hingegen auf, wie da von "Gewaltfilmen" zur Weihnachtszeit als ein "Widerspruch in sich" gesprochen und Beschämungen zum Ausdruck gebracht werden. Hallo? Anyone home? Wieviele Menschen leben in Deutschland, denen Weihnachten herzlich am Arsch vorbeigeht? Wieviele Moslems und Juden und Atheisten und Agnostiker und Weihnachtsmuffel? Und wievielen Menschen ist ein irgendwie gearteter frommer Background der Feiertage völlig wurscht, aber ist halt geil weil neuer DVD-Player und fett Braten und so. Eben! Woher da die Pfaffen nun also einen Anlaß zur Beschämung herleiten (der ja wiederum auf einer Überzeugung fußt, die einen anderen Zustand nicht nur individuell als besser empfunden, sondern als eigentlich auf absoluter Ebene angemessen ansieht), bleibt schleierhaft. Scheint aber wohl irgendwas mit der nie ganz überwundenen Erniedrigung durch die Säkularisierung zu tun zu haben.

Wo wir schon beim Thema sind: Nachher um 01:00 Uhr nicht Ein Einsamer kehrt zurück (Italien 1972) verpassen! Ein recht später Italo-Western aus der B-Schublade mit Klaus Kinski. Und bestimmt auch mit Gewalt. Läuft auf dem reanimierten Tele5, dessen Nachtprogramm im übrigen von Freunden alter und rarer B-Movie-Ware im Auge behalten werden sollte.


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