Kure Kure Takora ist eine hochgradig befremdliche Angelegenheit, und obendrein eine japanische TV-Kinderserie aus den 60er Jahren. Es geht um einen Octopus, der sich in ein Walross verliebt hat - und in dieser Angelegenheit steht er im Konkurrenzverhältnis zu einer Erdnuss. Aus etwa dieser Prämisse speist sich der geballte Irrsinn der knapp dreiminütigen Folgen. Und die sind teils hochgradig asozial gestaltet - vom betulichen Kinderpädagogenscheiß, mit dem hiesige Kinder von in Holzspielzeug vernarrte Grünen-Eltern belästigt und für blöd verkauft werden, ist das mal meilenweit entfernt. Nein, Peter Lustig my ass, diese Viecher hier hauen sich was aufs Maul, saufen, nehmen Drogen, klauen sich gegenseitig noch die Butter vom Brot und verhalten sich auch sonst in jeder Hinsicht erfrischend gesellschaftszersetzend - oder kurz: Rock'n'Roll.

Dass das Ganze in einer Teletubbies-artigen Quietsche-Plastikwelt spielt, kommt erschwerend hinzu. Und dann der Schnitt, der ohne Zweifel Bündnisse mit dem Avantgarde-Kino eingeht, überhaupt das Grobschlächtige in der Gestaltung, das seinen miesen Charakter ohne weiteres zu großer Kunst transzendiert. Nicht zu vergessen: Der Titelsong. Der bläst alles weg.

Es gibt Stunden von dem wundervollen Scheiß da draußen. Hier erstmal nur ein paar Folgen, die ich auf youtube gefunden habe. Anschauen, weitersagen!