Thema: Altes Filmtagebuch
28. Dezember 03 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
11.05.2003, Heimkino
Das Grauen gleich zu Beginn: eine Enthauptung. Groß füllt die Guillotine den Bildkader aus. Baron Frankenstein - wie immer natürlich großartig: Peter Cushing - soll für seine Verbrechen aus Curse Of Frankenstein mit dem Tode büßen. Der Priester spricht salbungsvolle Worte, der Henker und sein Gehilfe nicken sich bedeutungsschwanger zu. Die Kamera tastet die Guillotine nach oben entlang ab. Da - auf einmal! - aus dem Off die Geräuschkulisse des Miteinanderringens, ein Ächzen, ein Krachen, das Beil saust nach unten und ? Schnitt! Buchstäblich und doppeldeutig! Ein gellender Schrei überlagert ihn, doch sofort wird ein burleskes Lachen draus, wir befinden uns, nach dem Schnitt, im nahen Wirtshaus. Das Entsetzliche und der (Mords)Spaß, das Grauenhafte und das Komische, das alles liegt nahe beieinander. Die Quintessenz des Horrorfilms also, in nur wenigen Bildern auf den Punkt, mit minimalem Aufwand zustande gebracht. Und auch erzählt uns das: Dass nichts im Horrorfilm so ist, wie es uns das Bild glauben machen möchte. Dass alles immer auch ein scherzhaftes, augenzwinkerndes Spiel mit dem Grauen ist, dass der Bildinhalt (dass es, natürlich, nicht etwa Frankenstein gewesen war, der im Off geköpft wurde, das erfahren wir schon kurz darauf) nie bloß das ist, was er vorzugeben scheint. Dass der Horrorfilm, was das Inszenatorische angeht, vor allem immer ein doppeldeutiges Spiel mit filmischen Mitteln ist, eigentlich ja sogar, nimmt man den Film beim Wort, filmische Essenz darstellt.
Auch jenseits dessen ein schaurig-schöner Film, eine Geisterbahnfahrt durch die Welt der Hammer-Studios, mit subtilen ironischen Untertönen, einer moralisch - wie es sich für einen zünftigen Film aus dem Frankensteinkomplex gehört - vollends grau gezeichneten Welt und einer gewitzten, lakonischen Pointe am Ende.
Das Grauen gleich zu Beginn: eine Enthauptung. Groß füllt die Guillotine den Bildkader aus. Baron Frankenstein - wie immer natürlich großartig: Peter Cushing - soll für seine Verbrechen aus Curse Of Frankenstein mit dem Tode büßen. Der Priester spricht salbungsvolle Worte, der Henker und sein Gehilfe nicken sich bedeutungsschwanger zu. Die Kamera tastet die Guillotine nach oben entlang ab. Da - auf einmal! - aus dem Off die Geräuschkulisse des Miteinanderringens, ein Ächzen, ein Krachen, das Beil saust nach unten und ? Schnitt! Buchstäblich und doppeldeutig! Ein gellender Schrei überlagert ihn, doch sofort wird ein burleskes Lachen draus, wir befinden uns, nach dem Schnitt, im nahen Wirtshaus. Das Entsetzliche und der (Mords)Spaß, das Grauenhafte und das Komische, das alles liegt nahe beieinander. Die Quintessenz des Horrorfilms also, in nur wenigen Bildern auf den Punkt, mit minimalem Aufwand zustande gebracht. Und auch erzählt uns das: Dass nichts im Horrorfilm so ist, wie es uns das Bild glauben machen möchte. Dass alles immer auch ein scherzhaftes, augenzwinkerndes Spiel mit dem Grauen ist, dass der Bildinhalt (dass es, natürlich, nicht etwa Frankenstein gewesen war, der im Off geköpft wurde, das erfahren wir schon kurz darauf) nie bloß das ist, was er vorzugeben scheint. Dass der Horrorfilm, was das Inszenatorische angeht, vor allem immer ein doppeldeutiges Spiel mit filmischen Mitteln ist, eigentlich ja sogar, nimmt man den Film beim Wort, filmische Essenz darstellt.
Auch jenseits dessen ein schaurig-schöner Film, eine Geisterbahnfahrt durch die Welt der Hammer-Studios, mit subtilen ironischen Untertönen, einer moralisch - wie es sich für einen zünftigen Film aus dem Frankensteinkomplex gehört - vollends grau gezeichneten Welt und einer gewitzten, lakonischen Pointe am Ende.
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