Gerade lustlos rumgesurft, dabei auf allerlei Kram meine Vergangenheit betreffend gestoßen. Zum Beispiel auf das Cover meines ersten eigenen Comicheftes, nämlich das hier:

Ausgabe 52 aus dem Jahr 1983, da war ich gerade fünf Jahre alt. Ich liebte das Heft innig, und wollte es selber lesen können, weshalb ich mir, mit etwas Hilfestellung durch Muttern, das Lesen auch beibrachte. Und ich habe das Heft oft gelesen und ich meine, mich bis heute zumindest an die Titelgeschichte zu erinnern. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es jene, in der, zugegeben, entweder Micky oder Donald als LKW-Fahrer durchs Land zieht und der Figur dabei regelmäßig die Fracht geraubt wird, obwohl der Wagen doch eigentlich nie hinreichend lange unbewacht bleibt, als dass sich jemand dran zu schaffen hätte machen können; natürlich wird dies Wundersame bald aufgeklärt. Es gibt da auch so einen alten Lastwagenfahrer mit weißem Bart, der auf einer Bank sitzt und andauernd Beschwerden schreibt. Nur einmal habe er das nicht gekonnt, da er sich die rechte Hand gebrochen hatte. Da hat er sich eben das Schreiben mit links angewöhnt und schrieb verdriesslich weiter. Das war etwas, was wohl als schneller Witz für ein einzelnes Panel angelegt war, mich als fünfjährigen aber faszinierte es zutiefst, und ich erinnere mich an einige Versuche, mir ebenfalls das Schreiben mit links beizubringen. Oft grübelte ich über diesem alten, wunderlichen Mann, der mit derartig stoischer Gelassenheit vom Schreiben-mit-links - was mir unmöglich schien - dahersprach.
Als Extras lagen dem Heft kleine Papierfigürchen zum gerade wieder ins Kino gebrachten Schneewittchen-Film bei, die man auf Pfennigstücke kleben musste, um sie in einer Art Brettspiel anzuwenden. Wenig später würde dieser denn auch mein erster Film im Kino sein.
Fortan würde ich jede Woche, also mit Heft Nummer 1 des Jahrgangs 1984, das Micky-Maus-Heft vom Einkauf im Kupsch (das ist so eine fränkische Supermarktkette, die es, glaube ich, wirklich nur dort gibt) mitgebracht bekommen. Und an alle, wirklich an alle Cover erinnere ich mich, da ich meine Hefte ich weiß nicht wie oft gelesen, sortiert und vor dem Zugriff meiner Mutter (die als Sanktion mir ganze Stapel wegzuschmeißen drohte) gerettet habe. Wie und wann sie dann weg kamen, weiß ich nicht mehr. Ein Jammer. (Oder vielleicht auch nicht, wer weiß, wie güldene Kindheitserinnerungen heute verblassen würden, wenn ihr Gegenstand noch immer physisch greifbar wäre)

Ausgabe 52 aus dem Jahr 1983, da war ich gerade fünf Jahre alt. Ich liebte das Heft innig, und wollte es selber lesen können, weshalb ich mir, mit etwas Hilfestellung durch Muttern, das Lesen auch beibrachte. Und ich habe das Heft oft gelesen und ich meine, mich bis heute zumindest an die Titelgeschichte zu erinnern. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es jene, in der, zugegeben, entweder Micky oder Donald als LKW-Fahrer durchs Land zieht und der Figur dabei regelmäßig die Fracht geraubt wird, obwohl der Wagen doch eigentlich nie hinreichend lange unbewacht bleibt, als dass sich jemand dran zu schaffen hätte machen können; natürlich wird dies Wundersame bald aufgeklärt. Es gibt da auch so einen alten Lastwagenfahrer mit weißem Bart, der auf einer Bank sitzt und andauernd Beschwerden schreibt. Nur einmal habe er das nicht gekonnt, da er sich die rechte Hand gebrochen hatte. Da hat er sich eben das Schreiben mit links angewöhnt und schrieb verdriesslich weiter. Das war etwas, was wohl als schneller Witz für ein einzelnes Panel angelegt war, mich als fünfjährigen aber faszinierte es zutiefst, und ich erinnere mich an einige Versuche, mir ebenfalls das Schreiben mit links beizubringen. Oft grübelte ich über diesem alten, wunderlichen Mann, der mit derartig stoischer Gelassenheit vom Schreiben-mit-links - was mir unmöglich schien - dahersprach.
Als Extras lagen dem Heft kleine Papierfigürchen zum gerade wieder ins Kino gebrachten Schneewittchen-Film bei, die man auf Pfennigstücke kleben musste, um sie in einer Art Brettspiel anzuwenden. Wenig später würde dieser denn auch mein erster Film im Kino sein.
Fortan würde ich jede Woche, also mit Heft Nummer 1 des Jahrgangs 1984, das Micky-Maus-Heft vom Einkauf im Kupsch (das ist so eine fränkische Supermarktkette, die es, glaube ich, wirklich nur dort gibt) mitgebracht bekommen. Und an alle, wirklich an alle Cover erinnere ich mich, da ich meine Hefte ich weiß nicht wie oft gelesen, sortiert und vor dem Zugriff meiner Mutter (die als Sanktion mir ganze Stapel wegzuschmeißen drohte) gerettet habe. Wie und wann sie dann weg kamen, weiß ich nicht mehr. Ein Jammer. (Oder vielleicht auch nicht, wer weiß, wie güldene Kindheitserinnerungen heute verblassen würden, wenn ihr Gegenstand noch immer physisch greifbar wäre)
° ° °
kommentare dazu:
kid37,
Freitag, 5. Mai 2006, 05:12
Jetzt kommen Sie ja in das Alter für die Carl-Barks-Editionen, da kauft man alles nach ;-)
christian123,
Freitag, 5. Mai 2006, 10:44
Meine ersten Comics waren allesamt die "Gespenster Geschichten" von Bastei, im Heft- oder Taschenbuchformat. Da hab ich dann mal als kleiner Waldorfschüler ein paar meiner wertvollen Ausgaben an einen Waldorfschüler-Klassenkameraden verliehen, dessen Waldorf-Mutter sie für Teufelszeug hielt und ... verbrannte. Als Entschädigung gab sie mir ein Black-Beauty-Bilderbuch. Das hat mich nicht befriedigt.
thgroh,
Freitag, 5. Mai 2006, 15:45
@kid
Von der Barks Library habe ich natürlich immer einige Ausgaben im Hause, nicht umsonst hat man schließlich eine gut sortierte öffentliche Bibliothek in Laufweite :)
Aber in den Micky-Maus-Heften war dann ja doch auch immer einiger Unfug und eben nicht nur Barks zu finden.
@Christian
Waldorf-Schüler, ohjeh :-D
Als in den frühen 90ern die Ultima-Computerspiele populär wurden, die ja in so einer Fantasywelt situiert sind, hat der eine, schon leicht ältliche , in Folge doch recht naive und leider eben auch ziemlich religiöse Latein-/Religionslehrer für reichlich Gelächter unter den Schülern gesorgt, als er ein Begleitbuch zum Rollenspiel konfiszierte, das ein ausführliches Bestiarium dieser an Dämonen nicht armen Fantasiewelt darstellte. Sein kaum aus der Welt zu räumende Verdacht: Das ist das Handbuch einer satanistischen, zumindest aber reichlich okkulten Sekte, die sich anschickte, neue Mitglieder unter uns Schäfchen zu rekrutieren. Alles Argumentieren, Bitten und Flehen führte zu nichts: Das Buch wurde erst rausgerückt, als das Computerspiel - vor versammelter Schulleitung - erst installiert und dann präsentiert wurde. Und selbst dann geschah dies offenkundig nur unter reichlich Widerwillen.
Von der Barks Library habe ich natürlich immer einige Ausgaben im Hause, nicht umsonst hat man schließlich eine gut sortierte öffentliche Bibliothek in Laufweite :)
Aber in den Micky-Maus-Heften war dann ja doch auch immer einiger Unfug und eben nicht nur Barks zu finden.
@Christian
Waldorf-Schüler, ohjeh :-D
Als in den frühen 90ern die Ultima-Computerspiele populär wurden, die ja in so einer Fantasywelt situiert sind, hat der eine, schon leicht ältliche , in Folge doch recht naive und leider eben auch ziemlich religiöse Latein-/Religionslehrer für reichlich Gelächter unter den Schülern gesorgt, als er ein Begleitbuch zum Rollenspiel konfiszierte, das ein ausführliches Bestiarium dieser an Dämonen nicht armen Fantasiewelt darstellte. Sein kaum aus der Welt zu räumende Verdacht: Das ist das Handbuch einer satanistischen, zumindest aber reichlich okkulten Sekte, die sich anschickte, neue Mitglieder unter uns Schäfchen zu rekrutieren. Alles Argumentieren, Bitten und Flehen führte zu nichts: Das Buch wurde erst rausgerückt, als das Computerspiel - vor versammelter Schulleitung - erst installiert und dann präsentiert wurde. Und selbst dann geschah dies offenkundig nur unter reichlich Widerwillen.
kid37,
Freitag, 5. Mai 2006, 15:51
Zur Ultima-Reihe (von der ich ein ziemlicher Fan war) fällt mir ein Beitrag aus der Zeit in einem Religionsmagazin im Dritten Programm ein. Da wurde ausgerechnet Ultima VI: The False Prophet seziert und behauptet, da würden "falsche Propheten" propagiert und okkulter Quatsch verbreitet.
Dabei ging es in dieser Folge um Toleranz zwischen verfeindeten Völkern, das Lernen von Sprache und Kultur und der Erkenntnis, daß [Spoiler!] man selbst, der doch das Gute bringen wollte, von den "anderen" als böser, falscher Prophet erkannt wird.
Dabei ging es in dieser Folge um Toleranz zwischen verfeindeten Völkern, das Lernen von Sprache und Kultur und der Erkenntnis, daß [Spoiler!] man selbst, der doch das Gute bringen wollte, von den "anderen" als böser, falscher Prophet erkannt wird.
thgroh,
Freitag, 5. Mai 2006, 15:56
Jaa, Ultima, ganz groß, damals, und nie ein einziges Spiel auch nur halbwegs durchgespielt; trotzdem immer wieder fasziniert gewesen von dieser Dichte, dieser Atmosphäre, dieser Epik und allem. Da wirkte der erst später gelesene Tolkien leider Gottes kaum mehr imposant oder faszinierend auf mich, muss ich gestehen.
Und: Fernsehen und Computerspiele, hören Sie mir damit auf! Oder Fernsehen und Horrorfilme. Oder Fernsehen und Punk. Oder Gruftis und Goths. Was da über die Jahre hinweg an hysterisiertem, unkundigen, schlicht und ergreifend falschen Abfall - muss man ja wirklich sagen - produziert wurde, das würde manchen Regalmeter mit 240er Videokassetten füllen, aber im Longplay-Verfahren bespielt...
Und: Fernsehen und Computerspiele, hören Sie mir damit auf! Oder Fernsehen und Horrorfilme. Oder Fernsehen und Punk. Oder Gruftis und Goths. Was da über die Jahre hinweg an hysterisiertem, unkundigen, schlicht und ergreifend falschen Abfall - muss man ja wirklich sagen - produziert wurde, das würde manchen Regalmeter mit 240er Videokassetten füllen, aber im Longplay-Verfahren bespielt...
thgroh,
Freitag, 5. Mai 2006, 15:58
... auf so'nem Hippiefestival, so ein Umsonst & Draußen in meiner Gegend, eines der ersten, das ich damals besuchen konnte, weil ich nun ein Teen und also weggehberechtigt war, habe ich mir natürlich gleich an so'nem Stand so ein aus billigem Blech fabriziertes Ankh zum Umhängen gekauft, um meine geistige Verbundenheit zum "Avatar" zum Ausdruck zu bringen. Natürlich nie umgehängt, das Ding, viel zu sehr geschämt, haha, aber irgendwo hier fliegt das noch rum, und so'ne Stoffkarten habe ich auch noch. :)
kid37,
Freitag, 5. Mai 2006, 19:46
Ach herrje, die Stoffkarten! Natürlich. Da lag ja immer was bei. Ich müßte auch noch einen schwarzen Stein haben, zum Öffnen der Portale. Könnte eigentlich nützlich sein. Heutzutage.
thgroh,
Freitag, 5. Mai 2006, 19:48
Wenn's bei Email nicht mehr weitergeht
[ ] Passwort vergessen?
[x] Besitzen Sie einen Moonstone zum Öffnen des Portals?
[x] Besitzen Sie einen Moonstone zum Öffnen des Portals?
soralis,
Freitag, 5. Mai 2006, 23:33
So jung bist Du also noch.
Hätte Dich auf jenseits der 30 geschätzt, nachdem ich Dich ja auch schon wieder, lass mich rechnen..., 5 Jahre kenne.
Ach die ganzen Figürchen mit den Pfennigen waren mir heilig. Da hab ich manche vergnügliche Stunde mit verbracht und meistens gegen mich selbst gespielt.
Mein erster Kinofilm war Elliot das Schmunzelmonster.
Ach, ich wünschte, ich hätte die besten Jahre meines Lebens nicht ausgerechnet in Konstanz verplempert.
Hätte Dich auf jenseits der 30 geschätzt, nachdem ich Dich ja auch schon wieder, lass mich rechnen..., 5 Jahre kenne.
Ach die ganzen Figürchen mit den Pfennigen waren mir heilig. Da hab ich manche vergnügliche Stunde mit verbracht und meistens gegen mich selbst gespielt.
Mein erster Kinofilm war Elliot das Schmunzelmonster.
Ach, ich wünschte, ich hätte die besten Jahre meines Lebens nicht ausgerechnet in Konstanz verplempert.
psychopaul,
Samstag, 6. Mai 2006, 00:27
Elliot
...hihi, da kommen bei mir die Erinnerungen an meine Kindheit hoch, meine Schwester war so verrückt nach dem (und hat jedesmal geheult wie Sau *gg*), dass sie wohl jedes WE einmal den Fernseher mit dem Tape blockieren musste, ach wie gingen mir diese Charaktere und die Lieder damals auf den noch kaum deszendierten Sack... :)
Dabei wollte ich doch nur in Ruhe die flippige Elefanten-Seifen-Drogen-Szene aus Dumbo sehen... ;)
(Was war eigentlich mein erster Kinofilm, ich fürchte, es war Arielle...)
Dabei wollte ich doch nur in Ruhe die flippige Elefanten-Seifen-Drogen-Szene aus Dumbo sehen... ;)
(Was war eigentlich mein erster Kinofilm, ich fürchte, es war Arielle...)
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