21. Mai 06 | Autor: thgroh
01. Weblogs sind nichts was eine "Szene" konstituiert. Oder gar einen Zusammenhang. Sie bieten keine Identität. Also gibt es auch nicht "die Blogger". Weblogs sind eine Möglichkeit, schnell und einfach etwas Text ins Netz zu stellen - that's it! Deshalb aber, weil man das nutzt, ist man noch nicht "etwas", schon gar nicht Teil von etwas, was man verraten oder unterwandern könnte. Die Bezeichnung "Blogger" sagt gerade mal aus, dass jemand ein Weblog zu bedienen weiß. Jenseits dessen bietet der Begriff keinerlei weiteren Informationswert, weswegen es auch mühsig ist, ihn immer wieder zu beschwören oder daraus irgendwelche Programme oder Verpflichtungen abzuleiten, womöglich gar einen Kodex, anhand dessen man Verhaltensweisen abgleichen könnte. Ich bin kein "Blogger", ich bin jemand, der zuweilen bloggt - das ist ein Unterschied.
02. Deshalb gibt es auch keine "A-Blogger". Es mag Weblogs geben, die bei Google an besonders prominente Stelle auftauchen; es mag Weblogs geben, die im besonderen Maße im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen.
03. Diese Öffentlichkeit ist aber ursächlich immer nur durch eine Anzahl weiterer Personen und deren Blogs generiert, woraus sich indes noch kein Vertretungsanspruch ableitet. Wer die sogenannten "A-Blogger" in die Kritik nimmt, weil sie Verhaltensweisen an den Tag legen, die angeblich eine Weblogwelt "gefährden" könnten, der homogenisiert eine unüberschaubare Masse von Websites, die auf Blogtechnik beruhen, zu einem Gebilde, das so nicht existiert, und setzt die "A-Blogger" obendrein an deren Spitze, nicht ohne sich dabei selbst als ein Sprachrohr, zumindest aber als das moralische Gewissen einer solchen gewähnten "Bewegung" zu gerieren. Diese Bewegung gibt es aber nicht.
04. Denn wenn etwas an Blogs einer Bewegung gleicht, dann ja wohl die Überzeugung, dass alle, die es wollen, mit minimalem Aufwand, ihr Ding machen und durchziehen können und dabei womöglich mit anderen Menschen in geselligen Kontakt treten. Wer aber von A-Bloggern spricht, eine homogenisierte Bewegung wähnt, moralische Messlatten anlegt, die Gültigkeit für sich im Sinne der Sorge "Was ist gut für die Blogosphäre" und also Universalität behaupten, der vergisst, dass er hier in einer Weise ein Phänomen vermasst und gleichschaltet, die dessen Grundüberlegung zuwider läuft.
05. Denn es gibt nichts, was "Blogger" (im Sinne von Punkt 1 verstanden) tun oder unterlassen müssten. Da es ja keine Bloggerszene gibt, keine peer group, kein be here or you're square. Nichts dergleichen. Es wäre ja auch albern, dies von einem simplen Texteingabe-Programm mit Onlinefunktion abzuleiten. Also wird auch nichts verraten, oder irgendwelchem Übel Einlass gewährt, wenn so genannte "A-Blogger" einen Monat lang mit einem Auto durch die Gegend fahren. Soetwas existiert nur für die Dauer eines geöffneten Browserfensters und wie man eben gewillt ist, das mitzuverfolgen. Die Tatsache, dass irgendwer mit einem Auto durch die Gegend fährt, hat keine Konsequenzen für die Blog-Förmigkeit des eigenen Auftretens im Web.
06. Anderes kann nur behaupten, wer immer noch meint, dass alle emsig an einem Strang ziehen müssten, nur weil man ähnliche Software nutzt.
07. Ich wage zu behaupten, dass eine solche Überzeugung ziemlich deutsch ist. Netzwerke sind was feines und wichtiges, nur in Deutschland scheint man das viel zu oft mit unbedingter Rudelbildung und sich-auf-die-Finger-schaun zu verwechseln. Weshalb sich in den Blogrolls ja auch so oft "kleine Dörfer" statt "global villages" abzeichnen.
08. Denn es ist ja auch auffällig, dass in den USA zum Beispiel keine "Blogbewegung" im hiesigen Sinne gibt. Man macht eben, man zieht sein Ding durch, bloggt hemmungslos nach eigener Interessenslage. Wie wurscht ist es da, was irgendwer irgendwo mit seinem Blog macht und dafür einen Monat ein Auto zur Verfügung gestellt bekommt. Juckt erstmal keinen, zumindest nicht im Sinne eines allgemeinen Aufschreis. Weil sich Netzwerke, aber keine Rudel bilden; und der Alphatierchen-Fetisch nicht ganz so gediehen ist.
09. Relax. Dies ist keine Diskussion über Weblogs. Deshalb werden auch keine Kommentare zugelassen. Es ist egal, was ich zu dem Thema denke. Wenn es Dir nicht passt, klick das Fenster weg und mach Dein Ding. Mir ist das egal, solange es schöne und gute Dinge sind. Es ist egal, was die anderen machen, was sie bekommen und was nicht. Sei fähig andere zu begeistern, dann ist alles gut.
02. Deshalb gibt es auch keine "A-Blogger". Es mag Weblogs geben, die bei Google an besonders prominente Stelle auftauchen; es mag Weblogs geben, die im besonderen Maße im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen.
03. Diese Öffentlichkeit ist aber ursächlich immer nur durch eine Anzahl weiterer Personen und deren Blogs generiert, woraus sich indes noch kein Vertretungsanspruch ableitet. Wer die sogenannten "A-Blogger" in die Kritik nimmt, weil sie Verhaltensweisen an den Tag legen, die angeblich eine Weblogwelt "gefährden" könnten, der homogenisiert eine unüberschaubare Masse von Websites, die auf Blogtechnik beruhen, zu einem Gebilde, das so nicht existiert, und setzt die "A-Blogger" obendrein an deren Spitze, nicht ohne sich dabei selbst als ein Sprachrohr, zumindest aber als das moralische Gewissen einer solchen gewähnten "Bewegung" zu gerieren. Diese Bewegung gibt es aber nicht.
04. Denn wenn etwas an Blogs einer Bewegung gleicht, dann ja wohl die Überzeugung, dass alle, die es wollen, mit minimalem Aufwand, ihr Ding machen und durchziehen können und dabei womöglich mit anderen Menschen in geselligen Kontakt treten. Wer aber von A-Bloggern spricht, eine homogenisierte Bewegung wähnt, moralische Messlatten anlegt, die Gültigkeit für sich im Sinne der Sorge "Was ist gut für die Blogosphäre" und also Universalität behaupten, der vergisst, dass er hier in einer Weise ein Phänomen vermasst und gleichschaltet, die dessen Grundüberlegung zuwider läuft.
05. Denn es gibt nichts, was "Blogger" (im Sinne von Punkt 1 verstanden) tun oder unterlassen müssten. Da es ja keine Bloggerszene gibt, keine peer group, kein be here or you're square. Nichts dergleichen. Es wäre ja auch albern, dies von einem simplen Texteingabe-Programm mit Onlinefunktion abzuleiten. Also wird auch nichts verraten, oder irgendwelchem Übel Einlass gewährt, wenn so genannte "A-Blogger" einen Monat lang mit einem Auto durch die Gegend fahren. Soetwas existiert nur für die Dauer eines geöffneten Browserfensters und wie man eben gewillt ist, das mitzuverfolgen. Die Tatsache, dass irgendwer mit einem Auto durch die Gegend fährt, hat keine Konsequenzen für die Blog-Förmigkeit des eigenen Auftretens im Web.
06. Anderes kann nur behaupten, wer immer noch meint, dass alle emsig an einem Strang ziehen müssten, nur weil man ähnliche Software nutzt.
07. Ich wage zu behaupten, dass eine solche Überzeugung ziemlich deutsch ist. Netzwerke sind was feines und wichtiges, nur in Deutschland scheint man das viel zu oft mit unbedingter Rudelbildung und sich-auf-die-Finger-schaun zu verwechseln. Weshalb sich in den Blogrolls ja auch so oft "kleine Dörfer" statt "global villages" abzeichnen.
08. Denn es ist ja auch auffällig, dass in den USA zum Beispiel keine "Blogbewegung" im hiesigen Sinne gibt. Man macht eben, man zieht sein Ding durch, bloggt hemmungslos nach eigener Interessenslage. Wie wurscht ist es da, was irgendwer irgendwo mit seinem Blog macht und dafür einen Monat ein Auto zur Verfügung gestellt bekommt. Juckt erstmal keinen, zumindest nicht im Sinne eines allgemeinen Aufschreis. Weil sich Netzwerke, aber keine Rudel bilden; und der Alphatierchen-Fetisch nicht ganz so gediehen ist.
09. Relax. Dies ist keine Diskussion über Weblogs. Deshalb werden auch keine Kommentare zugelassen. Es ist egal, was ich zu dem Thema denke. Wenn es Dir nicht passt, klick das Fenster weg und mach Dein Ding. Mir ist das egal, solange es schöne und gute Dinge sind. Es ist egal, was die anderen machen, was sie bekommen und was nicht. Sei fähig andere zu begeistern, dann ist alles gut.
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