Das Bundesverfassungsgericht hat heute Übergriffe wider das Grundgesetz getadelt und weitere untersagt. Man sollte meinen, dass Anhänger desselben, zum Beispiel Demokraten, denen das Grundgesetz noch mehr ist als eine bürokratisch zu beachtende Anhäufung von etwas Text, der im Zweifelsfalle im Wege steht, solche Entscheidungen bejubeln - da sich hier Demokratie und Freiheit als wehrhaft und beständig erweist.

Wie reagieren jedoch jene, die Demokratie solange gut heißen, wie sie ihnen Wege eröffnet, an Posten und Macht zu gelangen? Sie sind beleidigt, maulen blöde aus der Ecke, verspritzen offen Gift und sind sich noch nicht einmal zu dumm, noch ein bisschen fadenscheinige Propaganda hinterher zu schieben.

Wer sich auf diese Weise exponiert gibt klar zu erkennen, für was er Grundgesetz und Demokratie hält: Für eine Wortblase mit allerdings nicht wenig rhetorischem Gewicht, das man immer dann sich bequemt, in Debatten rein zu schleudern, wenn es eben gerade gute in den Kram passt (wir erinnern uns an Verfassungspatriotismus, Leitkultur, Wertediskussion und Einbürgerungstests). Ansonsten aber möge sie bitte scheißegal sein; vor allem, was drin steht, was das meint, meinen könnte, dies also interessiert nicht weiter, wenn es drum geht, den Polizeistaat im kleinen vorzubereiten.

Der Grad der Zivilgesellschaft wird daran zu messen sein, wie die Maulereien dieses verprügelnswerten Packs in der Öffentlichkeit unkommentiert bleiben oder weitgehend hingenommen werden. Dass diese nicht skandaliert werden - und zwar von einer überwältigenden Mehrheit, Stichwort: vierte Macht - steht zu erwarten und ist in sich der zweite Skandal.


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