Thema: Berliner Filmgeschehen
Am Montag, 21.08., ist in Berlins schönstem Hinterhofkino, dem Kino Central, Klaus Lemkes hervorragender (Kutten-/Kult-)Film Rocker aus dem Jahr 1972 zu sehen. Auch wenn beider Arbeiten sehr unterschiedlich ausfallen, steht Lemke, ähnlich wie Roland Klick, für eine Art "Kino von unten", das sich bewusst vom seinerzeitigen deutschen Autorenfilm abzugrenzen versuchte, ohne dabei in die Fließbandfalle des industrialisierten Genrekinos zu tappen. Zum großen Teil improvisiert und mit nur wenigen Drehbuchvorgaben erzählt Rocker die Geschichte der Freundschaft des gerade aus dem Knast entlassenen Rockers Gerd mit dem 14jährigen Mark, der von sauberer Lebenslaufplanung nichts hält. Im und mit Figuren aus dem Milieu gedreht, ist Rocker nicht nur ein Stück von Grund auf ehrliches Handwerkskino jenseits öffentlich-rechtlicher Fördertöpfe, sondern auch die gelungene Studie eines marginalisierten Soziotops. Unter den Rockern selbst avancierte Lemkes Arbeit zum Kultfilm.
Bis heute ist Lemke sich und seiner eigenwilligen Konzeption von Film treu geblieben und produziert seine Arbeiten auch weiterhin eher am Rande des Filmbetriebs mit geringem Budget und möglichst effizienter Direktheit. Ein spannendes Interview gab es vor einiger Zeit in der Süddeutschen zu lesen, das glücklicherweise noch immer online abrufbar ist.
Mit Dank an meinen aufmerksamen Leser Tschill für den Hinweis!
Bis heute ist Lemke sich und seiner eigenwilligen Konzeption von Film treu geblieben und produziert seine Arbeiten auch weiterhin eher am Rande des Filmbetriebs mit geringem Budget und möglichst effizienter Direktheit. Ein spannendes Interview gab es vor einiger Zeit in der Süddeutschen zu lesen, das glücklicherweise noch immer online abrufbar ist.
Mit Dank an meinen aufmerksamen Leser Tschill für den Hinweis!
° ° °
kommentare dazu:
parka lewis,
Montag, 21. August 2006, 19:49
Ich bin neulich auch auf dieses Interview gestoßen. Lemke ist klasse. "Ich fand Amerika so derartig cool, dass ich gerne in Vietnam einmarschiert und gleichzeitig dagegen protestiert hätte." Oder "Berlin ist gar nichts." Und der ganze Rest, den ich mit großem Vergnügen gelesen habe, obwohl ich vieles anders sehe als er und Großkotzigkeit normalerweise nicht so mag. ("Rocker" hätte ich gerne gesehen, bin aber schon für "Die Quereinsteigerinnen" verabredet, der ja nun immerhin lemkeesk sein soll.)
mutant,
Mittwoch, 23. August 2006, 13:16
rocker ist ein ganz grosser film, das lohnt!
lemkes spaetwerk ist allerdings gerne mal bizarro. kam letztens (naja, letztes jahr?) mal im tv, der ganze kram.
lemkes spaetwerk ist allerdings gerne mal bizarro. kam letztens (naja, letztes jahr?) mal im tv, der ganze kram.
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