Thema: videodrome
Immer, wenn man meint, dass film-avantgardistisch nicht mehr viel kommen kann, alles schon irgendwie da war - von radikaler zeitdehnung bis zu bildoptischer hysterie -, dass es da nicht mehr viel zu holen gibt, weil sich Film ja selbst schon zusehends zerfasert und dies mitten im Mainstream, immer, wenn man meint, dass Filmform- und Filmtechniktheorie sich vollends ausbuchstabiert und selbst historisiert haben, immer dann also, läuft einem plötzlich so etwas herzhaft frisches, unbedingt beschauenswertes und von der Idee eigentlich sogar recht einfaches, dennoch aber vollkommen überzeugendes wie Pikapika über den Weg und stürzt das alles um. Aus Japan, natürlich.

Und ist es nicht bezaubernd, dass das fernab aller filmischer Zentren stattfindet? Im Netz, oft genug noch nicht einmal als Video-, sondern als GIF-Datei, als kleine Loops, die sich endlos um sich selbst drehen, mit einer Selbstverständlichkeit, als hätte Film seit Edisons Kinetoskop nichts anderes mehr gemacht, als sich immer nur im Kreis zu drehen. Ob wohl Brakhage angesichts dessen Film wieder hinter ein Objektiv geklemmt, statt auf den Malertisch gelegt hätte?


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