Thema: Alltag, medial gedoppelt
"Die Referate", sagt der Germanist, der bei uns KuWis ein Seminar zu besuchen gedenkt, nach der ersten Sitzung der Veranstaltung, "sind ja mal der Irrsinn! Unglaublich!".
Was steht auf dem Plan? Auswirkung des Automobils auf's Sexleben. Renaissance des Blowjobs und Analverkehrs unter dem Paradigma einer erneut zum Ideal erhobenen Virginität unter us-amerikanischen Mädchen. Pornos, Geishas, Prostitution, Kama-Sutra. Ursprung des Mittel-Hochdeutschen aus dem Entsetzen vor dem (zunächst) Unzucht meinenden Wort "Minne"? Der Versuch von es ja nur gut gemeint habenden Christen, die Unzüchtigkeit der vier Elemente aus den Quellen der Kulturgeschichte durch fadenscheinige Übersetzungen zu tilgen. Nicht zuletzt das gesellschaftlich höchst anerkannte Thema der Nekrophilie (das übernehme ich wahrscheinlich, ich kenne da einen Film...). Und noch viele weitere. Ein zu obskures Thema gibt es nicht. Von den beiden Professoren, die mir mit zu den liebsten, sicher aber zu den wagemutigeren zählen, wird alles mit Freude zur Kenntnis genommen und notiert. Ein lustvolles Waten in den Säften und Lüsten.
Unglaublicher Irrsinn, meint also der Germanist neben mir. Nicht das erste studentische Entsetzen, dem ich an unserem oft so herrlich anarchischen Institut begegne. Ihr Götter, wie ich es liebe.
Was steht auf dem Plan? Auswirkung des Automobils auf's Sexleben. Renaissance des Blowjobs und Analverkehrs unter dem Paradigma einer erneut zum Ideal erhobenen Virginität unter us-amerikanischen Mädchen. Pornos, Geishas, Prostitution, Kama-Sutra. Ursprung des Mittel-Hochdeutschen aus dem Entsetzen vor dem (zunächst) Unzucht meinenden Wort "Minne"? Der Versuch von es ja nur gut gemeint habenden Christen, die Unzüchtigkeit der vier Elemente aus den Quellen der Kulturgeschichte durch fadenscheinige Übersetzungen zu tilgen. Nicht zuletzt das gesellschaftlich höchst anerkannte Thema der Nekrophilie (das übernehme ich wahrscheinlich, ich kenne da einen Film...). Und noch viele weitere. Ein zu obskures Thema gibt es nicht. Von den beiden Professoren, die mir mit zu den liebsten, sicher aber zu den wagemutigeren zählen, wird alles mit Freude zur Kenntnis genommen und notiert. Ein lustvolles Waten in den Säften und Lüsten.
Unglaublicher Irrsinn, meint also der Germanist neben mir. Nicht das erste studentische Entsetzen, dem ich an unserem oft so herrlich anarchischen Institut begegne. Ihr Götter, wie ich es liebe.
° ° °
kommentare dazu:
soralis,
Mittwoch, 25. Oktober 2006, 15:17
Da hattest Du ja mal wieder den richtigen Riecher. Nekrophilie ist heute DAS Thema in allen Redaktionen und Kanälen. Schon bizarr wie Jungs Jungs den freien Westen am Hindukusch verteidigen.
filmfreak,
Donnerstag, 26. Oktober 2006, 03:14
war auch eher sone hueftschuss reaktion. ich hatte das beim stundenplanbasteln naemlich auch in erwaegung gezogen. aber stimmt scho, muss nicht alles so offen sein und so.
Und so mit die Jungs: ich find es glaub ich vor allem erstaunlich, was in d fuer ein bild von der bundeswehr existiert, ich mein, dass mit der freund&helfer-armee glauben die doch bitte selber nix. wenns um amerika geht aber, dass d in afghanistan das gleiche oel verteidigt, erwaehnt niemand. die spinnen die deutschen (nicht unbedingt ne neue erkenntnis aber naja...)
Und so mit die Jungs: ich find es glaub ich vor allem erstaunlich, was in d fuer ein bild von der bundeswehr existiert, ich mein, dass mit der freund&helfer-armee glauben die doch bitte selber nix. wenns um amerika geht aber, dass d in afghanistan das gleiche oel verteidigt, erwaehnt niemand. die spinnen die deutschen (nicht unbedingt ne neue erkenntnis aber naja...)
bekay,
Sonntag, 29. Oktober 2006, 14:38
Ich dachte, es solle um Liebe gehen und nicht ums Sexpraktiken...? ;)
thgroh,
Sonntag, 29. Oktober 2006, 14:42
Ja aber was, wenn Liebe nur eine Kulturtechnik ist, um den Sex zu domestizieren? ;-)
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