Thema: Blaetterrauschen
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Liebe taz
Eigentlich mag ich Deine Website sehr, da sie funktional und gut navigierbar ist. Und Dein Feuilleton halte ich für eines der überregional lesenswertesten.
Ich habe auch vollstes Verständnis dafür, dass Du Werbung machen musst. Ich gehe sogar soweit, dass ich Dich in dieser Hinsicht durch gelegentliche Klicks unterstütze. In der Regel ist das sogar ein Klick pro gelesenem Artikel; ich finde, so etwas ist nur anständig (und liegt letzten Endes auch in meinem Interesse).
Dass es seit kurzem nun auch flash-animierte Wackelbilder mitten in Artikeln gibt, habe ich schon etwas zurückhaltender zur Kenntnis genommen. Kein wirklich guter Weg, wie ich finde. Denn wichtiger noch als "viel Werbung" ist "viele Leser", denn nur "viele Leser" sorgen dafür, dass sich "viel Werbung" in "viel Geld" übersetzt. Wer Leser aber abschreckt, die eigene Website mit Werbung tapeziert und dabei eben zusehends den eigenen Content verdrängt, verdrängt eben auch "viele Leser". Eine Litfaßsäule hat naturgemäß keine Stammleser.
Aber gut, Flash-Werbung, bitte, wenn's denn sein muss. Es gibt ja noch die Druckversion, die zur Lektüre ohnehin vorzuziehen ist. Aber, liebe taz, und das ist jetzt mal ganz unter uns Pfarrerstöchtern: Dass man jetzt seit neuestem von Eurer Flash-Werbung angekrischen wird, dass man jetzt damit rechnen muss, dass Eure Flash-Werbung anfängt, beschissene Lieder loszuschmettern, das, liebe taz, ist wirklich nichts anderes als SCHEISSE.
Wie gesagt, ich habe Verständnis für Werbung. Ich habe aber kein Verständnis dafür, wenn Websites meinen, sie hätten ein Anrecht auf den Gebrauch der Technik, mit der ich unterwegs bin. Wenn ich beim Surfen Musik höre - und ich mache das entweder über die Stereoanlage oder über Kopfhörer -, dann will ich nicht, dass ich wegen Eurer geradewegs lächerlich laut gestellten Werbung eine Anzeige wegen Ruhestörung erhalte oder mir um mein Trommelfell Sorgen machen muss. Ich halte ein solches Werbegebaren für eine ZUMUTUNG sonderhausen - und ich hoffe und denke, dass viele Menschen das ähnlich sehen. Mit solcher Werbung macht man sich für ein paar lausige Kröten seine Leserschaft kaputt - ist es das wirklich wert?
Jedenfalls, solange ich von Dir angeschrien und angekrischen werde, noch dazu mit beknackten U2-Songs, werde ich mich mit Anzeigenklicks auf Deiner Website spürbar zurückhalten.
Danke für die Aufmerksamkeit!
Eigentlich mag ich Deine Website sehr, da sie funktional und gut navigierbar ist. Und Dein Feuilleton halte ich für eines der überregional lesenswertesten.
Ich habe auch vollstes Verständnis dafür, dass Du Werbung machen musst. Ich gehe sogar soweit, dass ich Dich in dieser Hinsicht durch gelegentliche Klicks unterstütze. In der Regel ist das sogar ein Klick pro gelesenem Artikel; ich finde, so etwas ist nur anständig (und liegt letzten Endes auch in meinem Interesse).
Dass es seit kurzem nun auch flash-animierte Wackelbilder mitten in Artikeln gibt, habe ich schon etwas zurückhaltender zur Kenntnis genommen. Kein wirklich guter Weg, wie ich finde. Denn wichtiger noch als "viel Werbung" ist "viele Leser", denn nur "viele Leser" sorgen dafür, dass sich "viel Werbung" in "viel Geld" übersetzt. Wer Leser aber abschreckt, die eigene Website mit Werbung tapeziert und dabei eben zusehends den eigenen Content verdrängt, verdrängt eben auch "viele Leser". Eine Litfaßsäule hat naturgemäß keine Stammleser.
Aber gut, Flash-Werbung, bitte, wenn's denn sein muss. Es gibt ja noch die Druckversion, die zur Lektüre ohnehin vorzuziehen ist. Aber, liebe taz, und das ist jetzt mal ganz unter uns Pfarrerstöchtern: Dass man jetzt seit neuestem von Eurer Flash-Werbung angekrischen wird, dass man jetzt damit rechnen muss, dass Eure Flash-Werbung anfängt, beschissene Lieder loszuschmettern, das, liebe taz, ist wirklich nichts anderes als SCHEISSE.
Wie gesagt, ich habe Verständnis für Werbung. Ich habe aber kein Verständnis dafür, wenn Websites meinen, sie hätten ein Anrecht auf den Gebrauch der Technik, mit der ich unterwegs bin. Wenn ich beim Surfen Musik höre - und ich mache das entweder über die Stereoanlage oder über Kopfhörer -, dann will ich nicht, dass ich wegen Eurer geradewegs lächerlich laut gestellten Werbung eine Anzeige wegen Ruhestörung erhalte oder mir um mein Trommelfell Sorgen machen muss. Ich halte ein solches Werbegebaren für eine ZUMUTUNG sonderhausen - und ich hoffe und denke, dass viele Menschen das ähnlich sehen. Mit solcher Werbung macht man sich für ein paar lausige Kröten seine Leserschaft kaputt - ist es das wirklich wert?
Jedenfalls, solange ich von Dir angeschrien und angekrischen werde, noch dazu mit beknackten U2-Songs, werde ich mich mit Anzeigenklicks auf Deiner Website spürbar zurückhalten.
Danke für die Aufmerksamkeit!
° ° °
kommentare dazu:
kaspar,
Mittwoch, 15. November 2006, 17:44
Stimmt so.
Das ist ja auch gar nicht nur bei der taz so. Auch andere freundliche Dienste verfahren mittlerweile so. Bei denen ist ebenso klar, dass sie Geld brauchen, und das sollen sie gern bekommen, und klicken undsoweiter, klar. Nur, wenn ich mich nach dem Anclick auf einmal frage: Was dauert denn, was lädt denn da? Und dann ist es beim perlentaucher aktuell ein Clip zu Schiller (nein, der andere - eben), der überdies noch alles blockiert (langsame Leitung), dann bin ich auch genervt und will oder muss sogleich den Rückzug antreten. Was die taz angeht, da hab ich Glück, deren neue Anzeigen werden von meinem Browser nicht mehr angezeigt - eine technische Schwierigkeit, diesmal, die ich unangetastet lassen und mit der ich gut leben kann.
textundblog,
Mittwoch, 15. November 2006, 19:57
Adblock und Ruhe ist!
Hallo Thomas!
Ich finde es gut und wichtig was du schreibst. Diese Form der extremst aufdringlichen Werbung ist nicht nur störend sondern kontraproduktiv. Bei der taz wundert dieses Vorgehen ganz besonders.
Der Tipp, den ich dir geben kann, löst das Problem nicht auf der Anbieter- sondern auf der Rezipienten-Seite:
Firefox mit der wunderbaren Adblock-Extension nutzen und Ruhe ist!
http://adblockplus.org/de/
Ciao,
Markus
Ich finde es gut und wichtig was du schreibst. Diese Form der extremst aufdringlichen Werbung ist nicht nur störend sondern kontraproduktiv. Bei der taz wundert dieses Vorgehen ganz besonders.
Der Tipp, den ich dir geben kann, löst das Problem nicht auf der Anbieter- sondern auf der Rezipienten-Seite:
Firefox mit der wunderbaren Adblock-Extension nutzen und Ruhe ist!
http://adblockplus.org/de/
Ciao,
Markus
thgroh,
Mittwoch, 15. November 2006, 20:13
Danke, Markus, für den Tipp. Über AdBlock war ich mir natürlich schon im Klaren, aber zum einen möchte ich auch nicht jene Websites bestrafen, die auf moderate Weise Werbung schalten, und die ich gerne mal mit Klicks unterstütze; auf der anderen Seite halte ich es eben auch für dringend erforderlich, dass in dieser Hinsicht endlich ein kritischer Diskurs vom Zaun gebrochen wird, der ein für allemal klar stellt, was "guter" und was "schlechter Stil" in dieser Hinsicht ist. Das ist auch einfach eine Frage der "Netzkultur-Hygiene", finde ich. Und die lässt sich nur schwerlich über Hochrüstungen zwischen immer wieder neuen Blockern und immer neuen, noch aufdringlicheren Werbetechniken regeln.
Weiterhin sehe ich auch noch nicht ganz ein, nur aufgrund irgendwelcher Anwandlungen jeck gewordener Werbeheinis an meinem Browser rumpfuschen, womöglich Sondereinstellungen einpfriemeln und das Ganze dann immer wieder aufs Neue updaten zu müssen. Es gibt einfach auch einen Moment, wo es nur noch "So - und jetzt reicht's, Kindskopf!" heißen kann und solche Manöver in aller Öffentlichkeit als Zumutung denunziert und stigmatisiert werden müssen.
Grüße,
Thomas
@kaspar
Wenn es Dich stört, schreib eine Mail. Das Posting habe ich im Wortlaut auch an die taz gemailt und bekam kurz darauf Mitteilung einer Mitarbeiterin, dass sie das genauso sieht und meine Mail deswegen an die Geschäftsführung weiter geleitet hat. Mal schauen, ob's was bringt.
Weiterhin sehe ich auch noch nicht ganz ein, nur aufgrund irgendwelcher Anwandlungen jeck gewordener Werbeheinis an meinem Browser rumpfuschen, womöglich Sondereinstellungen einpfriemeln und das Ganze dann immer wieder aufs Neue updaten zu müssen. Es gibt einfach auch einen Moment, wo es nur noch "So - und jetzt reicht's, Kindskopf!" heißen kann und solche Manöver in aller Öffentlichkeit als Zumutung denunziert und stigmatisiert werden müssen.
Grüße,
Thomas
@kaspar
Wenn es Dich stört, schreib eine Mail. Das Posting habe ich im Wortlaut auch an die taz gemailt und bekam kurz darauf Mitteilung einer Mitarbeiterin, dass sie das genauso sieht und meine Mail deswegen an die Geschäftsführung weiter geleitet hat. Mal schauen, ob's was bringt.
dostojewski,
Donnerstag, 16. November 2006, 02:34
Flash-Werbung
Ich konnte zwar keine Flash-Werbung finden, bezweifele aber nicht wirklich dass ihr sie gesehen habt.
Nur wo?
Nur wo?
stefan hoeltgen,
Donnerstag, 16. November 2006, 09:08
Mit Adblock
sperrst du nicht alle Werbung auf allen Seiten aus, sondern nur diejenige Werbung, die dich stört, auf derjenigen Seite, auf der sie dich stört. Du kannst also ganz problemlos die Flash-Clips auf taz.de ausblenden und die andere Klickwerbung dort noch angezeigt bekommen. Ich nutze das vor allem beim SpOn sehr gern, der irgendwann vor zwei Jahen mal dazu übergegangen ist, seinen Content auf komplette Werbethemes zu legen. Das sehe ich nicht mehr (ein).
thgroh,
Donnerstag, 16. November 2006, 12:29
Das ist mir schon klar, dass das geht, das meinte ich ja oben auch in etwa mit "sondereinstellungen" und "updaten". mir geht es hier ja auch keineswegs um ein moralikum in dem sinne, dass ich meine: "nieder mit adblock" oder sowas. gegen das tool habe ich nicht das geringste und natürlich sollte es jeder nutzen. nur halte ich es dennoch für notwendig - siehe oben - dass solche frage der "hygiene" nicht vollkommen an den endnutzer deligiert werden, der sich immer wieder neue manöver ausdenken muss, um einigermaßen unbehelligt surfen zu können. hier ist öffentlichkeit gefragt.
stefan hoeltgen,
Donnerstag, 16. November 2006, 21:30
Das verstehe ich
und ich begrüße es sehr, dass du dich zur Verbesserung der Zustände für uns alle dem Werbemüll aussetzt. Spaß bei Seite: Es wäre wünschenswert, wenn sich - auch wenn ich taz.de nicht lese - etwas ändert. Bis dahin ignoriere ich die Ads durch Adblock, vielleicht rentiert sich diese Form der Online-Werbung ja irgendwann nicht mehr, wenn keiner draufklickt, weil sie gar nicht erst angezeigt wird. Das wäre sozusagen die "ökonomische Gegenwehr" zum Angriff der Ökonomie.
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