Thema: Blaetterrauschen
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Medienseits wird man dieser Tage ja wieder mit allerlei besonders ausgesuchtem Schwachsinn behelligt. Für viele Ausübende des Berufes scheint sich "Journalismus" mittlerweile in "Dreckschleuderei" übersetzt zu haben und dies selbst in vorgeblichen Bastionen der seriösen Auslegung dieser Betätigung. Kein Wunder, die Latte-Macchiato-Brut der späten 90er rückt ja auch langsam vor und die zeichnet sich bekanntlich durch Unkenntnis im Allgemeinen und Meinungsfreudigkeit im Besonderen aus; beides im gesteigerten Maße, versteht sich. Und ich weiß wovon ich rede: Zuhauf begegnet man in publizistischen Institutsgängen Menschen mit eingeschränkter Merkbefähigung und Hang zur abgeklärten Quasselei, die alle, aus unerfindlichen Gründen, "Journalist" werden wollen. [wobei man das ja gar nicht "werden" muss - man ist es qua Betätigung oder eben nicht]
Nun denn, es tut jedenfalls gut, wenn der Bagage mal ordentlich was vor den Latz geknallt wird. In Strömen floß der geistige Dünnschiss dieser Tage in der Causa Wrangelkiez. Groß ist die Zahl derer, die in geheizten Wohnungen zur Schreibtischhysterie neigen, und sich nun weiß der Herr alleine was für Albtraumszenarien ihrer morbiden Fantasie abpressen, die sich allerdings auch - und diese Meta-Nachricht sollte vielleicht auch einmal Erwähnung finden - in geronnener, also schriftlicher Form zu einem gewissen Preis verkaufen lassen. Und weil die meisten Journalisten "freie" sind, also denkbar unfrei, da auf Gedeih und Verderb dem Markt ausgesetzt, ist der Preis höher, der Auftrag gewisser, je geiler/heißer/aufgeregter das Geschnatter am Ende ausfällt. So haben eben auch das professionelle Gewerbe und der Journalismus ihre Gemeinsamkeiten.
Und weil es eben gut tut, wenn dieser Bagage mal ordentlich was vor den Latz geknallt wird, gehört der folgend verlinkte Text mit zu den lesenswertesten der letzten Tage. Und darauf wolllte ich eigentlich auch nur hinaus.
Nun denn, es tut jedenfalls gut, wenn der Bagage mal ordentlich was vor den Latz geknallt wird. In Strömen floß der geistige Dünnschiss dieser Tage in der Causa Wrangelkiez. Groß ist die Zahl derer, die in geheizten Wohnungen zur Schreibtischhysterie neigen, und sich nun weiß der Herr alleine was für Albtraumszenarien ihrer morbiden Fantasie abpressen, die sich allerdings auch - und diese Meta-Nachricht sollte vielleicht auch einmal Erwähnung finden - in geronnener, also schriftlicher Form zu einem gewissen Preis verkaufen lassen. Und weil die meisten Journalisten "freie" sind, also denkbar unfrei, da auf Gedeih und Verderb dem Markt ausgesetzt, ist der Preis höher, der Auftrag gewisser, je geiler/heißer/aufgeregter das Geschnatter am Ende ausfällt. So haben eben auch das professionelle Gewerbe und der Journalismus ihre Gemeinsamkeiten.
Und weil es eben gut tut, wenn dieser Bagage mal ordentlich was vor den Latz geknallt wird, gehört der folgend verlinkte Text mit zu den lesenswertesten der letzten Tage. Und darauf wolllte ich eigentlich auch nur hinaus.
»In Neukölln, so vermeldet ein Sprecher des Polizeipräsidenten, haben zwei 10-jährige einen Kaugummiautomaten geknackt und seien mit dem Diebesgut, Hubbabubbas im Wert von geschätzten 3,90 €, über die Herrmannstraße geflohen. Erst einem Großaufgebot der Polizei gelang es schließlich, die Kriminellen in ihrem Kinderzimmer zur Aufgabe zu bewegen. Besonders bedenklich in diesem Zusammenhang sei, dass die Eltern aktiven Widerstand geleistet hätten, nachdem die Wohnungstür aufgesprengt worden war. Die Polizisten seien mit Ausdrücken wie „Huch! Was´n nu los?“ provoziert worden, der Vater habe sogar, wie die Beamten übereinstimmend bestätigten, angeboten, die 3,90 € zu begleichen, wenn die Kinder dafür in Ruhe gelassen würden. Er wurde wegen versuchter Gefangenenbefreiung und Bestechung festgenommen.«
Und hier kompett.
° ° °
kommentare dazu:
orcival,
Mittwoch, 22. November 2006, 02:16
zweierlei: erstens beweist ein gewisser israel korrespondent, dass es eigentlich schon immer ohne hirn und wissen ging und als der geboren ward, hiess der latte macchiato noch kaffee mit kondensmilch. zweitens - und dies steht nur in periferem zusammenhang mit erstens - entdeckte ich heute beim universitaer begruendeten blaettern in der dialektik der aufklaerung einen text wieder, der mir zu "Hang zur abgeklärten Quasselei, die alle, aus unerfindlichen Gründen, "Journalist" werden wollen." zu passen scheint: gegen bescheidwissen.
und man kann ja gegen adorno vieles sagen, aber gegen menschen mit "meinung" zu poebeln, das wusste der wohl zu tun...
und man kann ja gegen adorno vieles sagen, aber gegen menschen mit "meinung" zu poebeln, das wusste der wohl zu tun...
bekay,
Mittwoch, 22. November 2006, 14:54
"Seht mir doch diese Überflüssigen! Krank sind sie immer, sie erbrechen ihre Galle und nennen es Zeitung. Sie verschlingen einander und können sich nicht einmal verdauen."
(Nietzsche: Zarathustra)
(Nietzsche: Zarathustra)
mutant,
Samstag, 25. November 2006, 15:54
schlecht recherchiert (soll ja ein markenzeichen von blogs vs "echtem journalismus" sein):
hubba bubba gibt es nicht im automaten.
hubba bubba gibt es nicht im automaten.
thgroh,
Samstag, 25. November 2006, 15:56
ist mir auch schon aufgefallen und habe darob die nase gerümpft.
orcival,
Samstag, 25. November 2006, 23:13
na allerdings, ob der tatsache, dass der fortschritt noch immer so rueckstaendig ist, dass nicht einmal hubbabubbas im 24/7 automaten verfuegbar sind.... tststs so wird das nie was mit der weltstadt berlin...
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