Warum das Internet eine der großartigsten Erfindungen aller Zeiten ist, kann man hier nachvollziehen. Hunderte von Filmen, hauptsächlich aus dem "ephemeral" Bereich, können in diesem Archiv kostenfrei gestreamt oder auch in verschiedenen Formaten gedownloadet werden.

Danke an Inès vom Wohnzimmer für diesen prima Link. Mal schauen, inwiefern mir Charles Keating gleich darlegen kann, warum Pornografie mit der kommunistischen Verschwörung zusammen hängt - der Download läuft.


° ° °




kommentare dazu:



daswohnzimmer, Freitag, 24. Oktober 2003, 17:17
und
? (die pornoverschwörung meine ich)


immo, Freitag, 24. Oktober 2003, 19:03
Ja ganz wunderbar natürlich, diese Sache. Sehr amüsant!

Aber auch interessant: Denn ich möchte diesen Film beinahe selbst schon in die Pornografie einreihen wollen. In eine unter zensurierten Umständen, versteht sich. Unter diesen ist es ja symptomatisch, dass man sich, zum Darbieten des eigentlichen Inhalts, hinter einer distanzierenden Fassade versteckt, meist pädagogischer Natur. Vergleiche etwa die Schulmädchenreports und ähnliche "Aufklärungsfilme", in denen die Lust am Sehen des Akts immer wieder durch Experten für Ehehygiene oder altersmorsche Psychologen gebrochen wird. Immer dann, wenn's brenzlig wird, versteht sich.

Die beiden Propagandafilme machen schon beinahe penetrant Gebrauch von Fremdmaterialien: Bilder, Bücher, Zeitschriften und weiß nicht noch was alles. Alles zwar mit anonymisierenden und entschärfenden Balken (witzig übrigens, dass auf einem Magazin ganz offensichtlich auch Muskelmann und Sandalenfilm-Ikone Steve Reeves anonymisiert wurde) versehen, aber - auch aufgrund des beinahe schon lustvoll angeekelten Kommentars (man könnte darin vielleicht ein Pendant zum "Dirty Talk" beim Vögeln sehen) - auf beinahe verklemmte Art auch stimulierend, vor allem aber lange und lustvoll dargeboten. Und der stete Hinweis, dass das alles eh schon entschärft sei, dass man den wahren "filth" sich zu zeigen gar nicht traue, vermag die Fantasie des einen oder anderen ja vielleicht auch wirklich in schlußendlich entscheidende Regionen zu drängen.

Es wäre wohl wirklich mal interessant, in Erfahrung zu bringen, wer sich diese Filme und unter welchen Umständen angesehen hat. Ob das wirklich um Sexualhygiene besorgte Spießer waren, die sich das zwecks Pflege kleinbürgerlicher Empörungen ansahen, oder aber, ob da nicht die Leute, die fürs Bahnhofs- und Pornokino zu schüchtern waren, unter dem Vorwand der Schmähung regelmäßig Tickets lösten - die Filme also durchaus quasi als Pornografie-Surrogat dienten. Leider aber wird das wohl nie wirklich recherchierbar sein.



To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.


...bereits 2270 x gelesen