Heimkino.

Zum Inhalt:
»Verschlafene Örtchen wie Wheelsy gibt es tausendmal in den USA. Seine Bewohner sind höflich, freundlich und ziemlich normal. Unter der Oberfläche allerdings gedeiht etwas teuflisch Böses. Langsam, verflucht langsam, beginnen sich die Dinge zu verändern. Haustiere verschwinden, und der einflussreiche Grant Grant (Michael Rooker) verhält sich plötzlich äußerst merkwürdig.

Als dann noch das Vieh eines Farmers erschreckend mutiert und eine junge Frau wie vom Erdboden verschluckt wird, stellen Sheriff Pardy (Nathan Fillion) und sein Team Nachforschungen an ... und das hätten sie lieber bleiben lassen sollen. «

[Text: UIP]

Slither ist zunächst eine erfreulich unambitionierte Reprise des vor allem in den 80ern (und da schon unter Rückgriff auf die spröden Horrorfilme der 50er) beliebten Horror-Motivs "Monströses, vorzugsweise aus dem Weltall, infiltriert us-amerikanische Kleinstadt" - Gremlins, Crittert, Blob-Remakes, Raketenwürmer und hassenichgesehen bevölkerten seinerzeit die Leinwände und noch viel mehr Videorekorder. Diesmal sind es kleine, schmierige kackwurst-artige Wesenheiten, die in Leute schlüpfen und von ihnen Besitz ergreifen - Cronenbergs Parasisten-Mörder wird denn auch in einer Sequenz überdeutlich gehuldigt, wenn man schon die Idee fürs Monster von dort klaut. Und es versteht sich, dass ein Film, der auf den Blick der 80er auf die 50er blickt, sich dazu auch irgendwie verhalten muss. Das macht er, indem er sämtliche Subtexte, die aus dem bekannten Stoff mittlerweile extrapoliert wurden, wie warme Brötchen mitliefert. An allen Ecken und Enden kann man "Kenn' ich" sagen und das beliebte Spiel "Spot the reference" mitspielen.

Nur macht Slither in dieser Hinsicht nicht sonderlich viel Spaß (wobei der eine Moment, in dem, wie beiläufig, in einem Fernseher gerade The Toxic Avenger läuft, schon herzig ist); auch als jungsiger Ekelhorror kann er nicht überzeugen. Am Ende gibt's viel Kautschuk und Blut spritzt und egal ist's einem trotzdem. Das ist zum einen an sich schade und zum anderen Symptom dafür, dass die Sparte des Geek-Horrors sich orientierungslos in einer handfesten Krise befindet. Dies wiederum ist bedauerlich, da Geek-Horror, wie sonst vielleicht nur die RomCom, ein bilderspendender Kompass für Jugendliche ist, weshalb man sich, in Anbetracht von Slither, Sorgen um den Nachwuchs machen muss.

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° ° °




kommentare dazu:



yuki, Donnerstag, 21. Dezember 2006, 20:52
Ich fand den geil! Viele klasse Anspielungen (John Sinclair, Toxic Avenger), abgefahrene Ideen, massenhaft Plottwists und bis zum Ende spannend. Hatte aber auch keine großen Ansprüche vorher ;)


thgroh, Freitag, 22. Dezember 2006, 16:20
Mein Anspruch war ja auch nur ein bisschen prächtige Unterhaltung gewesen. Hat bei mir nur nicht hingehau'n.



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