Vor rund einer Stunde wurden per Pressemitteilung die ersten Wettbewerbsfilme des 2007'er Festivaljahrgangs mitgeteilt.

Ganz besonders freut es mich, dass Yella, der neue Film von Christian Petzold, und The Good German, der neue Film von Steven Soderbergh, im Wettbewerb vertreten sind. Yella erzählt von einer Brandenburgerin, die im Westen eine neue Arbeitsstelle antritt und von ihrem alten Leben eingeholt wird. In den Hauptrollen sind Nina Hoss, Hinnerk Schönemann und Devid Striesow zu sehen. Weitere Informationen zum Film finden sich hier.

Über The Good German konnte man bereits hier einiges lesen. Ich bin gespannt, wie und ob Soderberghs Experiment, den klassischen Stil von Michael Curtiz zu emulieren, gelungen ist.

Als Internationale Premiere zeigt der Wettbewerb Robert De Niros zweite Regiearbeit The Good Shepherd, der von einem idealistischen Yale-Studenten handelt, der zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in den Geheimdienst eintritt.

Das europäische Kino ist mit Sam Gabarskis Irina Palm vertreten. Der Regisseur hatte zuvor mit Der Tango der Rashevskis debütiert, den ich, ehrlich gesagt, eher für abgeschmacktes Bürgerkino halte. Mit Goodbye Bafana von Bille August scheint sich die penetrant sozialdemokratische Ader des Wettbewerbs zu ihrem Recht zu verhelfen: Die Geschichte um den einstigen Gefängniswärter von Nelson Mandela stellt allenfalls gefühliges "Ich bin ein guter Mensch"-Kino in Aussicht.

Anhänger des manieristischen Kinos dürften sich wohl sehr auf Park Chan-Wooks neueste Arbeit I Am A Cyborg But That’s Ok freuen, die im Wettbewerb als Internationale Premiere zu sehen ist. Dass Chan-Wook sich von seiner Lady Vengeance-Überzuckerung erholt hat, steht zwar nicht zu hoffen, wäre aber eine schöne Überraschung. Für die Chefdirektion des Festivals zählt aber wohl ohnehin nur der Prestigegewinn, einen internationalen Festivalliebling in die eigene Königsdisziplin gehievt zu haben. Den (allerdings in der Tat recht hübschen) Trailer zum Film kann man sich hier in sehr zäher Geschwindigkeit herunterladen; ein erstes Poster folgt sogleich:



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kommentare dazu:



knoerer, Donnerstag, 4. Januar 2007, 16:58
Das wird jetzt nirgends mehr so richtig deutlich, aber "Yella" ist, wenn ich recht sehe, immer noch Petzolds "Carnival of Souls"-Remake. Oder Quasi-Remake. Oder ein-bisschen-Remake. Bin sehr gespannt. Mal sehen auch, ob Kosslick sich vielleicht traut bzw. überreden lässt, einen zweiten "Berliner Schule"-Film, etwa Thomas Arslans dem Vernehmen nach großartigen "Familien" (o.s.ä.) in den Wettbewerb zu holen.


thgroh, Donnerstag, 4. Januar 2007, 17:02
ui, das war mir jetzt so gar nicht bewusst, das mit dem "remake". das macht es natürlich nur noch spannender.

Und Arslan im Wettbewerb wäre natürlich ebenfalls eine respektable Geste (nötig ja sowieso). Aber ich schätze mal: Forum.



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