Thema: videodrome
Der 1982 in der Türkei entstandene Film Dünyayi Kurtaran Adam - wörtlich übersetzt "Der Mann, der die Welt rettete", international aber nur unter dem Titel Turkish Star Wars bekannt - ist sicher einer der seltsamsten, bizarrsten, darin interessantesten, vor allem aber vergnüglichsten Filme, die die Zwischenwelt von Genre und Trash bislang hergab (hier berichtete ich bereits). Zugleich ist seine Wiederentdeckung in den letzten Jahren vielleicht auch ein bezeichnendes Symptom für eine neue, globalisierte Form der Filmkultur unter dem Zeichen des Internets: Vor allem dieser hochvernetzten Umgebung ist es zu verdanken, dass eine solche Obskurität des peripheren Weltkinos überhaupt als Schatz gehoben und aufgefangen werden konnte; dies zumindest legt meine Referrer-Statistik nahe: Die Google-Suchanfrage nach Dünyayi Kurtaran Adam ist eine der häufigsten und mein Posting zu diesem Film eines der meistgelesenen auf diesem Blog. Unter dem (deutschen Verleih-)Titel Türken im Weltall (was ich für eine, um ehrlich zu sein, reichlich ungehobelte Betitelung halte) kam schließlich unlängst eine Art Sequel zum Film auch in hiesige Kinos, alldieweil wohl jede Tauschbörse und -community, die etwas auf sich hält, die unbekümmerte Trash-Preziose aus den frühen 80er Jahren sozusagen im eigenen Sortiment "bereit hält".
Lange Rede, kurzer Sinn: Im Zeitalter von VideoGoogle war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis Dünyayi Kurtaran Adam auch in dieser Umgebung abrufbereit sein würde. Eine gute Seele hat hier unlängst Abhilfe geschaffen und den Film, der sich selbst mit freudiger Nonchalance wider jedes Urheberrecht bei Star Wars und dergleichen bedient (wohlgemerkt: nicht motivisch, sondern durch herausgeschnittene und wiedereingefügte Szenen und Sequenzen!), in völler Länge bei Google hochgeladen. Da das türkische Genrekino kiloweise Filme solchen Formats und Zuschnitts hevorgebracht hat, deren Rechteinhaber vermutlich kaum mehr ermittelt werden können, darf man gespannt sein, ob es in naher Zukunft wohl noch weitere "Turkploitation"-Reißer auf VideoGoogle zu sehen geben wird. Im folgenden jedenfalls Dünyayi Kurtaran Adam, now for everyone to see und in völler Länge. Viel Spaß:
[direktlink]
Lange Rede, kurzer Sinn: Im Zeitalter von VideoGoogle war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis Dünyayi Kurtaran Adam auch in dieser Umgebung abrufbereit sein würde. Eine gute Seele hat hier unlängst Abhilfe geschaffen und den Film, der sich selbst mit freudiger Nonchalance wider jedes Urheberrecht bei Star Wars und dergleichen bedient (wohlgemerkt: nicht motivisch, sondern durch herausgeschnittene und wiedereingefügte Szenen und Sequenzen!), in völler Länge bei Google hochgeladen. Da das türkische Genrekino kiloweise Filme solchen Formats und Zuschnitts hevorgebracht hat, deren Rechteinhaber vermutlich kaum mehr ermittelt werden können, darf man gespannt sein, ob es in naher Zukunft wohl noch weitere "Turkploitation"-Reißer auf VideoGoogle zu sehen geben wird. Im folgenden jedenfalls Dünyayi Kurtaran Adam, now for everyone to see und in völler Länge. Viel Spaß:
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[via]
Nachtrag:
Eine Website, die sich auf ganz hervorragende (und teils sehr erhellende) Weise mit dem Film beschäftigt, findet sich hier.
° ° °
kommentare dazu:
psychopaul,
Sonntag, 14. Januar 2007, 20:48
wunderbar, danke für den Hinweis!!
bin wohl einer der wenigen, die zwar schon so oft davon gehört/gelesen und dann scharf drauf waren, aber den Film dann doch noch nie gesehen haben...das wird ein Spaß!
bin wohl einer der wenigen, die zwar schon so oft davon gehört/gelesen und dann scharf drauf waren, aber den Film dann doch noch nie gesehen haben...das wird ein Spaß!
tschill,
Dienstag, 16. Januar 2007, 11:24
Die Seite aus dem Nachtrag ist ja klasse. Selbst als ausgesprochener Freund von B-Movies mußte ich *Turkish Star Wars* abbrechen, weil ich mich so ungemein geschämt habe, was für einen ungelenken Schmonzes die Leute dort auf dem Bildschirm veranstalten. Das war schon jenseits von trashig und mir erschließt sich nicht die vielbeschworene Witzigkeit.
Nemo Ramjet gelingt es aber tatsächlich, etwas wie Verständnis und Empathie in mir für dieses armselige Nichts zu erwecken. Feine Sache, wie ich finde. Am besten gefällt mir sein kommentiertes Bilderbuch, damit man den Film nicht sehen muß. Das hätte ich mal früher entdecken sollen.
Nemo Ramjet gelingt es aber tatsächlich, etwas wie Verständnis und Empathie in mir für dieses armselige Nichts zu erwecken. Feine Sache, wie ich finde. Am besten gefällt mir sein kommentiertes Bilderbuch, damit man den Film nicht sehen muß. Das hätte ich mal früher entdecken sollen.
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