Thema: Filmtagebuch
27. April 07 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Ein seinerzeit hochkarätig besetzter Abenteuer-, genauer: Survival-Film recht klassischen Zuschnitts, dem die versierte Hand seines Regisseurs in jedem Moment anzusehen ist. Man kann eine solche, am Handwerk orientierte Geste der Souveränität durchaus mögen, bedient sie doch das, von dem "Genre" grundsätzlich lebt - ein unausgesprochenes Abkommen zwischen Produktion und Zuschauer -, im vollen Maße. Der Flug des Phoenix ist sicher kein Meisterwerk des Kino-Existenzialismus, der sich mit Menschen, besser: Männern, in Extremsituationen befasst (Beispiele etwa: Clouzots Lohn der Angst oder Der Schatz der Sierra Madre von Houston). Aldrichs Geschichte ist zwar in ein jedem topografischem Fixum enthobenen, buchstäblichen Nirgendwo abseits von Allem situiert; doch bleibt sein Film eben story da, wo andere Filme nach der conditio humana Ausschau halten.
Ein Fracht-Flugzeug mit wenigen Passagieren stürzt in der Wüste ab. Die Vorräte reichen kaum zum Patroullieren oder ähnlichen Projekten. Versuche dahingehend schlagen fehl. Was bleibt, ist Sonne und wenig Zeit und also die Hoffnung, in dieser Zeit von möglichen Suchtrupps gefunden zu werden. Allein, der deutsche Konstrukteur an Bord - von Hardy Krüger mit wenig Ironie gespielt - schlägt einen wahnwitzigen Trümmerbau vor, der die Überwindung der Natur ermöglichen könnte...
Gerade die Zeichnung dieser deutschen Figur ist es, die dem Film einen seltsam humoristischen Aspekt verleiht. Krüger spielt mit teutonischem Ernst eine teutsche Figur zwischen Kraftwerk-Überaffirmation und klischierter Understatement-Ironie, die vermutlich Krüger selbst als allerletzter bemerkt hatte. Jeder Satz birgt eine Anspielung, jede Geste lässt deutsche Bilder widerhallen - manches ist erschreckend und bezeichnend zugleich. Vielleicht mehr als in diversen Hitlereien der letzten Jahre lässt sich hier jedoch über eine seltsame Verschrobenheit auflachen, die einiges sehr Wahre erkennen lässt. Auf zweiter Ebene bleibt aber der Einsatz dieser Figur interessant: Was sagt uns das US-Abenteuerkino - '65 sicher schon etwas ins Alter gekommen -, wenn es weit abseits in der Wüste gelegen eine Versöhnung teutschen Ingenieursgeist mit us-amerikanischem Pioniergeist förmlich installiert?
Und schließlich ist Krüger - in einem von Stars förmlich durchzogenen Ensemble - damit auch der eigentliche, wenngleich undankbare Star des Films. James Stewarts Performance eines von Selbstvorwürfen zerfressenen Haudegens lässt sich zwar vor dem filmhistorischen Hintergrund der klassischen Hollywood-Heldenfigur der eine oder andere Aspekt abgewinnen, für sich genommen könnte sie den Film indes kaum tragen. Auch Ernest Borgnine, der oft genug - und so auch hier - als geistig eher etwas eingeschränkte Figur zu sehen ist, bleibt nur als Träger einer Tragödie am Rande in Erinnerung.
imdb
Ein Fracht-Flugzeug mit wenigen Passagieren stürzt in der Wüste ab. Die Vorräte reichen kaum zum Patroullieren oder ähnlichen Projekten. Versuche dahingehend schlagen fehl. Was bleibt, ist Sonne und wenig Zeit und also die Hoffnung, in dieser Zeit von möglichen Suchtrupps gefunden zu werden. Allein, der deutsche Konstrukteur an Bord - von Hardy Krüger mit wenig Ironie gespielt - schlägt einen wahnwitzigen Trümmerbau vor, der die Überwindung der Natur ermöglichen könnte...
Gerade die Zeichnung dieser deutschen Figur ist es, die dem Film einen seltsam humoristischen Aspekt verleiht. Krüger spielt mit teutonischem Ernst eine teutsche Figur zwischen Kraftwerk-Überaffirmation und klischierter Understatement-Ironie, die vermutlich Krüger selbst als allerletzter bemerkt hatte. Jeder Satz birgt eine Anspielung, jede Geste lässt deutsche Bilder widerhallen - manches ist erschreckend und bezeichnend zugleich. Vielleicht mehr als in diversen Hitlereien der letzten Jahre lässt sich hier jedoch über eine seltsame Verschrobenheit auflachen, die einiges sehr Wahre erkennen lässt. Auf zweiter Ebene bleibt aber der Einsatz dieser Figur interessant: Was sagt uns das US-Abenteuerkino - '65 sicher schon etwas ins Alter gekommen -, wenn es weit abseits in der Wüste gelegen eine Versöhnung teutschen Ingenieursgeist mit us-amerikanischem Pioniergeist förmlich installiert?
Und schließlich ist Krüger - in einem von Stars förmlich durchzogenen Ensemble - damit auch der eigentliche, wenngleich undankbare Star des Films. James Stewarts Performance eines von Selbstvorwürfen zerfressenen Haudegens lässt sich zwar vor dem filmhistorischen Hintergrund der klassischen Hollywood-Heldenfigur der eine oder andere Aspekt abgewinnen, für sich genommen könnte sie den Film indes kaum tragen. Auch Ernest Borgnine, der oft genug - und so auch hier - als geistig eher etwas eingeschränkte Figur zu sehen ist, bleibt nur als Träger einer Tragödie am Rande in Erinnerung.
imdb
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