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Heute morgen, beim ersten Pott Kaffee, der mit einer allgemeinen Presseschau einher geht, hatte es mich gefährlich in den Fingern gejuckt. Ein "Ihr Pfeifen" wollte ich den "Journalisten" hinterherschreiben, die von basalsten Grundkenntnissen ihrer Profession, die sich selbst schon den frisch Gymnasien entschlüfpten Häschen im Publizistik-Erstsemester erschließen, offenbar noch nie was gehört haben. Dass man nicht hofberichterstattet beispielsweise, dass Verlautbarungsjournalismus unbedingt zu meiden ist, dass man sich eine Sache nicht zu eigen macht, vor allem aber: Dass man seine Informationsbringern immer auch als Vertreter von spezifischen Interessen einer bestimmten Öffentlichkeitswirksamkeit versteht. Vor allem letzteres gilt gerade dann ganz besonders, wenn man seine Informationen von der Polizei und/oder von einer Staatsanwaltschaft erhält. Man muss weder links, noch rechts, noch Verschwörungstheoretiker sein, um das zu begreifen oder zu beherzigen. Dennoch schreiben fast ausnahmslos alle dieser Herolde, als gälte es vor allem Interessen, Sorgen und Nöte vor allem einer Instanz, eben der Polizei, zu schildern und zu objektivieren. Natürlich hält man sich dabei an Fakten. Doch wenn ich ausschließtlich vom Faktum schreibe, dass die Polizei bei ihrem Einsatz Schwierigkeiten habe, perspektiviere ich die Ereignisse eben schon in einer Weise, in der Objektivität, Maß und Kritik von einer bloßen Mitteilungsverdopplung verdrängt wird.

Geschrieben hatte ich dann doch nichts. Und es stellt sich auch nicht mehr die Dringlichkeit, da der Spiegelfechter heute dazu sehr viel geschrieben hat, worauf ich ja eigentlich nur hinweisen möchte.

Und übrigens nicht umsonst schneidet die hiesige journalistische Kultur im Vergleich zu der in anderen Nationen vor allem aus dem anglo-amerikanischen Raum herrschenden so schlecht ab.

Nachtrag: Die taz bilanziert die vor Gutgläubigkeiten und handwerklichen Defiziten strotzende Berichterstattung.


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