Thema: Weblogflaneur
René von Nerdcore.de ist abgemahnt worden. Seines MP3-Dumps wegen, einer Kategorie in seinem Blog, in der er regelmäßig auf mp3s im Netz von interessanten Musikern und Bands hinweist (und diese, wohlgemerkt, nicht selber hostet). Dies hat jemandem nicht gefallen, weshalb er seinen Anwalt mit dem Verfassen eines mahnenden Hinweises an René beauftragt hat. Eine Strafe muss René zwar nicht zahlen, wohl aber die entstandenen Anwaltskosten. Und da heutzutage alles teurer wird, kostet das Aufsetzen und Abschicken eines Briefes nach kurz erfolgter Eruierung der Sachlage eben 800 Euro.
Ich will jetzt gar nicht erst anfangen. Von wegen, ob das legal war oder illegal gewesen sein könnte, was René da gemacht hat. Ob die Gesetzeslage für Abmahnschreiben nicht mal langsam geändert werden müsste. Ob die bestehende von Anwälten in Einzelfällen missbraucht wird oder nicht. Ob die Musikindustrie zur Gänze verachtens- und abschaffenswert ist. Ob die Musikindustrie wirklich Musik im Sinn hat und sich als dessen Anwalt fühlt, oder sich nicht doch eher nur Absatzzahlen von kleinen, bespielten Plastikscheiben (und neuerdings: immateriellen Dateien) verpflichtet sieht. Über all dieses wurde viel Wahres und Falsches von allen erdenklichen Leuten geschrieben, da will ich nicht noch lange auch noch meine Meinung hier zum Besten geben. Interessiert einfach nicht.
Was aber interessiert, das ist, dass es nicht mehr angehen kann, dass einzelne herausgepickt werden und diese Schwäche einzelner, atomisierter Individuen genutzt wird, um andere einzuschüchtern. Im Web ist man nie alleine und hat immer schon Freunde. Und wir alle haben ein Interesse: Das man sich unkompliziert gegenseitig Musik empfehlen kann. Das ist im übrigen auch das Interesse von Musikern, selbst von denen, die das noch nicht wahrhaben wollen, weil sie noch immer meinen, dass man mit Musik Geld verdienen muss und dies auch ohne weiteres kann, wenn man sich nur auf die großen Firmen einlässt (dass die allerwenigsten Musiker in diesen Zusämmenhängen von ihrer Musik wirklich leben können, dass dies allenfalls für eine kleine, zurechtgecastete Elite gilt, die allerdings auch nur im Angestelltenverhältnis ihr Dasein fristet, das wird freilich gerne übersehen).
Deshalb ist es wichtig, dass was geschieht. Zusammenhalt. Dass wir alle, die irgendwo schon mal in einem Weblog auf eine mp3-Datei gestoßen sind, die uns gefallen hat, zeigen, dass wir da sind. Bei Alexander gibt es eine Möglichkeit, sich entsprechend zu verhalten. Eine Lektion aus alten, aktivistischeren Tagen: Zusammen können die uns gar nix!
Ich will jetzt gar nicht erst anfangen. Von wegen, ob das legal war oder illegal gewesen sein könnte, was René da gemacht hat. Ob die Gesetzeslage für Abmahnschreiben nicht mal langsam geändert werden müsste. Ob die bestehende von Anwälten in Einzelfällen missbraucht wird oder nicht. Ob die Musikindustrie zur Gänze verachtens- und abschaffenswert ist. Ob die Musikindustrie wirklich Musik im Sinn hat und sich als dessen Anwalt fühlt, oder sich nicht doch eher nur Absatzzahlen von kleinen, bespielten Plastikscheiben (und neuerdings: immateriellen Dateien) verpflichtet sieht. Über all dieses wurde viel Wahres und Falsches von allen erdenklichen Leuten geschrieben, da will ich nicht noch lange auch noch meine Meinung hier zum Besten geben. Interessiert einfach nicht.
Was aber interessiert, das ist, dass es nicht mehr angehen kann, dass einzelne herausgepickt werden und diese Schwäche einzelner, atomisierter Individuen genutzt wird, um andere einzuschüchtern. Im Web ist man nie alleine und hat immer schon Freunde. Und wir alle haben ein Interesse: Das man sich unkompliziert gegenseitig Musik empfehlen kann. Das ist im übrigen auch das Interesse von Musikern, selbst von denen, die das noch nicht wahrhaben wollen, weil sie noch immer meinen, dass man mit Musik Geld verdienen muss und dies auch ohne weiteres kann, wenn man sich nur auf die großen Firmen einlässt (dass die allerwenigsten Musiker in diesen Zusämmenhängen von ihrer Musik wirklich leben können, dass dies allenfalls für eine kleine, zurechtgecastete Elite gilt, die allerdings auch nur im Angestelltenverhältnis ihr Dasein fristet, das wird freilich gerne übersehen).
Deshalb ist es wichtig, dass was geschieht. Zusammenhalt. Dass wir alle, die irgendwo schon mal in einem Weblog auf eine mp3-Datei gestoßen sind, die uns gefallen hat, zeigen, dass wir da sind. Bei Alexander gibt es eine Möglichkeit, sich entsprechend zu verhalten. Eine Lektion aus alten, aktivistischeren Tagen: Zusammen können die uns gar nix!
° ° °
kommentare dazu:
tschill,
Sonntag, 18. Juni 2006, 18:30
Sehr schön, daß Du den Aufruf auch auf Dein Blog genommen hast! Hatte das bereits woanders gesehen und hab mich schon an die Unterstützerseite gewendet.
Daß die Abmahngesetze geändert werden, ist aber nicht zu erwarten. Habe mal versucht, mich gegen diese Masche zu wehren, und durfte feststellen, daß Richter und Anwälte eben doch aus einem Stall kommen. Warum sollten diese auch jenen in die Suppe pinkeln?
Von Politikerseite wird zusätzlich Klientelpolitik betrieben. Und wenn man in vier Jahren aus dem Bundestag fliegt und nicht viel mehr drauf hat, als den Arm synchron mit dem Fraktionsvorsitzenden zu heben, dann wäre es doch verwunderlich, wenn genau diese Leute sich den zukünftigen Geldhahn zudrehen.
Daß die Abmahngesetze geändert werden, ist aber nicht zu erwarten. Habe mal versucht, mich gegen diese Masche zu wehren, und durfte feststellen, daß Richter und Anwälte eben doch aus einem Stall kommen. Warum sollten diese auch jenen in die Suppe pinkeln?
Von Politikerseite wird zusätzlich Klientelpolitik betrieben. Und wenn man in vier Jahren aus dem Bundestag fliegt und nicht viel mehr drauf hat, als den Arm synchron mit dem Fraktionsvorsitzenden zu heben, dann wäre es doch verwunderlich, wenn genau diese Leute sich den zukünftigen Geldhahn zudrehen.
soilworker,
Sonntag, 18. Juni 2006, 18:37
Zumindest macht das noch mal deutlich, dass man besser keine Gema-geschützten Stücke direkt verlinken und/oder sie mit einer Abspielfunktion versehen sollte. Wo die Dateien gehostet werden spielt keine Rolle. Es zählt ausschließlich, von wo man auf sie zugreifen kann.
Deswegen: Achtet auch darauf, welche Youtube- und Google-Videos ihr in euren Blogs einbindet. Vorallem Musikvideos sind riskant. Im Zweifel linkt einfach auf die Youtube-Seite und lasst den eingebetteten Flash-Player weg.
Deswegen: Achtet auch darauf, welche Youtube- und Google-Videos ihr in euren Blogs einbindet. Vorallem Musikvideos sind riskant. Im Zweifel linkt einfach auf die Youtube-Seite und lasst den eingebetteten Flash-Player weg.
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