»Aber die schönste Maschine, die Shannon je baute, war zugleich die sinnloseste. Ein einfacher schwarzer Kasten in Shannons Wohnzimmer mit einem einzigen Schalter, der selbstredend auf 'Off' stand. Kaum daß Freunde oder Besucher den Kasten nur sahen, legten sie den Schalter auf 'On' um. Der Deckel ging auf, eine kleine weiße Automatenhand tastete nach dem Schalter, fand ihn und stellte ihne wieder auf 'Off'. Die Hand wanderte in ihr Dunkel zurück, der Deckel ging zu, das Spiel war gespielt. Digitale Maschinen können, was sie können, weil sie keinen Sinn haben.«
- Friedrich Kittler: Claude Shannon



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kommentare dazu:



kaspar, Montag, 28. April 2008, 03:38
Das Zitat stammt - im ursprünglichen Zusammenhang - aus dem FAZ-Nachruf, oder?, der dann wohl in den "Unsterblichen" nachgedruckt wurde, die mir nicht vorliegen. Es klingt jedenfalls so familiär: Ich muss die Passage häufiger gelesen haben, um der Vorstellungskraft Zunder zu geben.

2. und ohne von Shannon ablenken zu wollen: In der aktuellen Spex findet sich ein Gespräch mit Kittler.


thgroh, Dienstag, 29. April 2008, 22:45
Ja, ich hab das aus dem "Unsterbliche"-Buch. Kittler greift die Anekdote in mehreren, u.a. auch online verfügbaren, Texten auf. Von daher: Es war vielleicht der Nachruf, oder ein anderer Text. :)

Danke für den Hinweis auf die Spex, ich revanchiere mich mit dem Hinweis auf einen Kittler-Podcast aus dem vergangenen Sommersemester:



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