Thema: Alltag, medial gedoppelt
15. Juni 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Wie wir um den Tisch sitzen und über Evaluation reden und Bollywood (die Weblogdiskussion ist schon lange vorbei) und M. ist schon lange verschwunden, ohne dass ich es zunächst bemerkt hätte, versumpft in jenem Zimmer, aus dem E. ein Flackern sieht, grünlich, bläulich, wie von einem Kamin, in den jemand etwas Ekliges geworfen hat, das mir perspektivenbedingt allerdings verborgen bleiben muss, so dass ich nicht wissen kann, dass dort ein Fernseher von mir unbemerkt heimlich seinen Dienst verrichtet, wie also M. dort, in diesem Zimmer, sitzt, in dem B. zuvor in einer Kiste saß und unmissverständliche Blicke aus dieser zu werfen wusste, in denen, trotz allem, mehr Weisheit zu liegen schien, als man sie in Blicken etwa auf der Straße erwarten darf, und wie dann immer von drüben Laute herüberschwappen, mal verschämt und unterdrückt, dann jubilierend und, beinahe, schon orgiastisch, wie E. dann immer aufspringt und losstürmt und später dann noch schreibt, er hätte gerne mehr gestürmt, hin zu den Stürmenden (hätte er es doch getan, man ist ja nun kein Unmensch), und wie ich Fussball eigentlich, darüber sprechen dann die dann Verbliebenen, eigentlich gar nicht mag, wie mir aber dieser Laut von drüben gefällt, immer wieder, weil in ihm eine Passion liegt, ein ehrliches Leben und Lebenwollen, das, auch abstrahiert vom primären Auslöser, ankommt, verstanden und geschätzt wird.
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