29.06.2004, Heimkino

Nichts an diesem Film will Großartiges, Visionäres. Nichts, was davongaloppieren will, was nicht im Dienste der Story und deren Spannung stünde. Dennoch ist The Taking of Pelham 1-2-3 nicht bloße Realisation, sondern ein zeitloses Stück Genrekost jener Sorte, die man sich im Laufe bemerkenswert kurzer Intervalle immer wieder verabreichen kann, ohne dass Abrieb entstünde.

Alles sitzt und passt. Walter Matthaus Sprüche. Der knarzige Gegner, unten in der U-Bahn mit seinen denkbar unterschiedlichen Komplizen. Mr. Green, Mr. Blue und so weiter. Der trottelige Bürgermeister. Die Frau, die ihre eigene Entführung suffbedingt verpennt. Der schwarze Homo. Der Rassist. Die Szenen in der Zentrale, der Unfall des Polizeiwagens. Das letzte Bild des Films, in das Matthau nochmal den ganzen Charme seines Knautschgesichts legt, und wie der Film dann abblendet. Keine Minute, in der nicht irgendwas von Reiz geschieht, in der der Film nicht hochkonzentriert und stets die Effizienz im Visier zu Werke geht. Unterstützt von der knalligen Musik David Shires ergibt sich ein spannender Thriller, wie er nur in New York spielen und in diesen Jahren in den USA entstehen konnte. Ein Film darüber, warum das Unterhaltungskino der 70er Jahre aus us-amerikanischen Landen so ungemein reizvoll ist (ich räume ein, ich bin altersbedingt mit diesen Filmen in den ersten Homevideo-Jahren aufgewachsen, es mag also auch daran liegen).

Das Fazit kann nur eindeutig ausfallen: Genre-Eleganz, gewitzt, gepfeffert. Unwiderstehlich.

imdb | mrqe


° ° °




kommentare dazu:



tjungbluth, Sonntag, 4. Juli 2004, 21:32
Ja
Wie einige Matthau-Filme dieser Zeit kurzweilig und intelligent (mein Favorit ist dieser hier).



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