Ich schaffe es gerade zeitlich nicht, ausführlicher zu werden. Aber empfehlen will ich ihn doch: Pink, den neuen Film von Rudolf Thome. Auf seiner Website hatte sich Thome noch Hoffnungen gemacht, mit Pink im Wettbewerb um einen Bären zu ringen; die Verantwortlichen, und man muss sie öffentlich geißeln für sowas, schoben Thome in die dubioseste und gesichtsloseste aller Sektionen ab, ins "Berlinale Special", das so ein bisschen die Funktion eines "ach, und übrigens" erfüllt: "Ach, und übrigens, das müssten wir eigentlich ja auch noch zeigen, nur sind die eigentlichen Slots schon voll."

Was hat solcher Platz jenseits allen Prestiges zur Folge? Eine der leersten Pressevorführungen des gesamten Festivals, was wehtut angesichts zum Bersten gefüllter Pressevorführungen von so weißgott schnurzegalen Petitessen wie gestern Frears' Chéri, in dem schon eine grotesk zurechtgeknödelte Kathy Bates ausreicht, damit's allüberal "hinreißend" oder "charmant" bramabarsiert.

Die paar wenigen, die aber da waren, bei Thome, und die Sinn haben für die, ja, leicht märchenhafte Welt dieses, nun wirklich, hinreißenden Films, die Lust hatten, auf die vielen kleinen und großen Ideen, die schönen Aussparungen, das hübsche Spiel zwischen Überraschung und Vorhersehbarkeit, die dann noch Thome im Anschluss erfahren durften, all die haben, ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster beugen, vielleicht doch den schönsten Film des gesamten bisherigen Festivals gesehen.

Morgen abend läuft der Film nochmal im Babylon. Ob's noch Karten gibt, weiß ich zwar nicht. Das Online-Kontingent zwar ist schon erschöpft; aber versuchen Sie Ihr Glück doch wenigstens noch an der Kasse.

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Auf seiner Website hat Thome ausführlich den Entstehungsprozess von Pink protokolliert. Es wird sich wohl als lohnenswert herausstellen, Thomes Quasi-Blog - beim Q & A sagt er noch, jetzt haben ja alle diese Blogs, er schreibe schon seit 10 Jahren ins Internet - in nächster Zeit genauer zu verfolgen: Ab März wird Thome sein nächstes Projekt in Angriff nehmen, Ideen dafür habe er noch keine, seine Projekte beginne er beim Schreiben grundsätzlich ganz bei Null, sagt er noch. Und verspricht, im Netz ausführlich sein Vorankommen zu protokollieren. Zu hoffen bleibt abschließend, dass ihm das Notizbuch, das er hierfür aus seiner auf allen möglichen Filmfestivals zusammengekauften Sammlung wählt, auch diesmal das richtige Stichwort liefert. [Und ginge es nach mir, ich hätte, nach Pink, den nächsten Thome-Film ja lieber schon gleich gestern als morgen auf der Leinwand.]

Abschließend Ausschnitte, kein Trailer:



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