Thema: Filmtagebuch
01. Oktober 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
30.09.2004, Heimkino; Inhalt
Vollkommen zu Unrecht als "mittelmäßig" eingestufter Gruselfilm, sofern er denn überhaupt - wiewohl mit Vincent Price und Peter Cushing (der hier allerdings, naja, weniger brilliert also sonst) prominent besetzt - bekannt ist. Natürlich ist da auch viel Trash und Camp im Spiel, wenn Price einen abgehalfterten Horrordarsteller Peter Toombes spielt, der in den 60ern vor allem durch die Dr.Death-Serie bekannt geworden ist (was fröhliches Rückblicken vornehmlich in die gemeinsame Arbeit von Price und Corman ermöglicht) und der später dann, als es gilt, die Karriere im TV-Format zu sanieren, vermutlich in eine Schizophrenie abgleitet, die ihn diesseits der Leinwand als Dr. Death morden lässt. Vermutlich, wie gesagt ...
Wie gesagt: Trash'n'Camp auf erster Ebene. Doch darunter schlummert ein geradewegs abenteuerlich spannendes Spiel mit dem eigenen Genre und seinen Protagonisten, das unzählige Anknüpfungspunkte bietet. Schon allen die mise-en-abyme - die Abbildung eines Horrorfilms in einem anderen Horrorfilm - ist aufregend genug inszeniert, auch das Hinübergleiten des einen Mediums in die filmische Realität der Diegese (die, natürlich, wieder nur in einem anderen Medium stattfindet) ist spannend geraten und hält den Gedankenstrom bei der Sichtung frisch. Nicht zuletzt die vielfältigen Diskurse rund um den Horrorfilm, sein Status in den 70er Jahren, was die Konkurrenten Pornografie (der erste außerfilmisch-innerfilmische Mord wird an einer Pornoqueen begangen und der schmierige Produzent, für den sie arbeitet, wird später dann Toombes Karriere fürs Fernsehen reaktivieren wollen) und eben TV-Format betrifft, und nicht zuletzt die offensichtlich verhandelte Verankerung des Gruselfilms in den Schreckenswelten der Psychoanalyse - von Toombes im Rahmen eines TV-Interviews auf den Begriff gebracht - machen diese kleine Entdeckung zu einem wiederzuentdeckenden Juwel des Genres (und, ach, das ist nur ein kleiner Ausschnitt meiner Gedanken während der Sichtung; hätte ich doch mehr Zeit, mehr Muße, dieser Film wäre einen richtig langen, wohlstrukturierten Text wert).
Und natürlich: Vincent Price. Wie dieser Mann selbst noch den albernsten Kappes mit Würde spielt und ihn schon allein deshalb aufs Niveau bringt, das ist auch hier rundum toll.
imdb | mrqe | britishhorrorfilms.co.uk
tv-termine: peter cushing | vincent price
filmtagebuch: vincent price | peter cushing
Vollkommen zu Unrecht als "mittelmäßig" eingestufter Gruselfilm, sofern er denn überhaupt - wiewohl mit Vincent Price und Peter Cushing (der hier allerdings, naja, weniger brilliert also sonst) prominent besetzt - bekannt ist. Natürlich ist da auch viel Trash und Camp im Spiel, wenn Price einen abgehalfterten Horrordarsteller Peter Toombes spielt, der in den 60ern vor allem durch die Dr.Death-Serie bekannt geworden ist (was fröhliches Rückblicken vornehmlich in die gemeinsame Arbeit von Price und Corman ermöglicht) und der später dann, als es gilt, die Karriere im TV-Format zu sanieren, vermutlich in eine Schizophrenie abgleitet, die ihn diesseits der Leinwand als Dr. Death morden lässt. Vermutlich, wie gesagt ...
Wie gesagt: Trash'n'Camp auf erster Ebene. Doch darunter schlummert ein geradewegs abenteuerlich spannendes Spiel mit dem eigenen Genre und seinen Protagonisten, das unzählige Anknüpfungspunkte bietet. Schon allen die mise-en-abyme - die Abbildung eines Horrorfilms in einem anderen Horrorfilm - ist aufregend genug inszeniert, auch das Hinübergleiten des einen Mediums in die filmische Realität der Diegese (die, natürlich, wieder nur in einem anderen Medium stattfindet) ist spannend geraten und hält den Gedankenstrom bei der Sichtung frisch. Nicht zuletzt die vielfältigen Diskurse rund um den Horrorfilm, sein Status in den 70er Jahren, was die Konkurrenten Pornografie (der erste außerfilmisch-innerfilmische Mord wird an einer Pornoqueen begangen und der schmierige Produzent, für den sie arbeitet, wird später dann Toombes Karriere fürs Fernsehen reaktivieren wollen) und eben TV-Format betrifft, und nicht zuletzt die offensichtlich verhandelte Verankerung des Gruselfilms in den Schreckenswelten der Psychoanalyse - von Toombes im Rahmen eines TV-Interviews auf den Begriff gebracht - machen diese kleine Entdeckung zu einem wiederzuentdeckenden Juwel des Genres (und, ach, das ist nur ein kleiner Ausschnitt meiner Gedanken während der Sichtung; hätte ich doch mehr Zeit, mehr Muße, dieser Film wäre einen richtig langen, wohlstrukturierten Text wert).
Und natürlich: Vincent Price. Wie dieser Mann selbst noch den albernsten Kappes mit Würde spielt und ihn schon allein deshalb aufs Niveau bringt, das ist auch hier rundum toll.
imdb | mrqe | britishhorrorfilms.co.uk
tv-termine: peter cushing | vincent price
filmtagebuch: vincent price | peter cushing
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