In den Achtzigern war die Welt zwar nicht in Ordnung, aber zumindest klar und übersichtlich: Hier Uncle Sam, dort der Ivan. Hier Reagonomics, dort Reich des Bösen. Dass sich John Milius vor diesem geopolitischen Grobraster als Vertreter des reaktionären Flügels von "New Hollywood" in seine 80s-Guerilla-Fantasie "Red Dawn" sonderlich hätte reinreden lassen müssen, ist schwer vorstellbar. Wenn in seinem Film die "Rote Flut" über die USA zieht, wenn also stramme Sowjets über Nacht das Land übernehmen und sich ausgerechnet in der Provinz eine versprengte Schar von Teenies sammelt, die sich dem entgegenstellen (darunter Patrick Swayze und Jennifer Grey bevor sich beide dreckig in aller Herzen tanzten), dann entsprach dies dem Zeitgeist und stellte in solch ironiefreier Zuspitzung angesichts einer unmissverständlich aufgeteilten globalen Wirtschaftslage auch keine Rendite in Zweifel.

Ungleich verzwickter ist die heutige Lage, will man ein Remake des Stoffs in die Kinos bringen. Nicht nur bieten sich die Sowjets aus naheliegenden Gründen ganz gewiss nicht mehr für die Rolle der Bösen an. Auch müssen sich amerikanische Filme heute mehr als früher am internationalen Markt beweisen, um am Ende eine stimmige Bilanz vorzuweisen. Und beim großen Gegenspieler auf internationalem Parkett stehen die USA heute selbst in der Kreide, so dass er sich für den großen Buhmann schlechterdings nicht anbietet. [weiterlesen beim Perlentaucher]



Im Grunde ist Charo (Mariangel Böhnke) ein junges Mädchen wie alle anderen: gelegentliche Reibereien mit der Mutter, spätnachts mit der besten Freundin bei Jungs anrufen, Wetten abschließen, wer wen als Erstes küsst, im Kaufhaus blödeln, kleinere Konflikte mit dem Gesetz, die sie mit viel Tränen wegspült. Ein Wechsel zum Gymnasium steht auch an. Nur dass Charo nicht wie ihre beste Freundin Laura (Mira Aring) ist: Sie stammt aus einer kolumbianischen Familie, mit der sie seit acht Jahren in Berlin lebt. Ohne Papiere, die Abschiebung stets vor Augen. Ihre Freundinnen wissen von nichts. [weiterlesen in der taz]



Sehr gut gefallen hat mir außerdem das Remake von Maniac, das heute anläuft. In der aktuellen Ausgabe der Kölner Stadtrevue habe ich dazu eine Filmkritik, die erst Ende Januar online erscheinen wird. Bis dahin nur ein Kurznotiz.



Außerdem läuft der Kinderfilm Die Vampirschwestern nach der gleichnamigen Kinderbuchreihe an. Eine eher etwas bizarre Veranstaltung mit Tendenz zum Pupshumor. Der letzte Gag besteht aus langgezogenen Diarrhoe-Klängen auf dem Lokus - nun denn. Dazu nur eine kurze Notiz bei der Stadtrevue in Köln.


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