Der Film läuft im Internationalen Forum des jungen Films.

Die Regisseurin berichtet von den Traumatisierungen Nicaraguas, wie sie nicht erst mit dem Bürgerkrieg begannen und wie sie auch nicht mit dessen Beschluss ein Ende fanden. Als Beispiel dient ihr eine Familie, die das Schicksal besonders gebeutelt hatte: Die Kinder kämpften auf verschiedenen Seiten. Durch die Szenerie fährt immer wieder ein bisweilen mystisch anmutender LKW, dessen Ladung und Ziel unbekannt bleiben. Auf der Heckscheibe steht zu lesen: "El Inmortal". Wie der Sensenmann scheint er durch's Land zu fahren. Unergründlich, schwerfällig, als wäre er kein Teil seiner Umgebung. Er zieht die Neugier auf sich, doch will man eigentlich nicht wissen, was es mit ihm auf sich hat.

Mercedes Moncada Rodriguez versucht nicht, ein sinnbildendes, narrativähnliches Gefüge mit historischer Aussagekraft zu etablieren. Im Gegenteil korrespondiert ihre Inszenierungsart mit den biografischen Zerrissenheiten (und den eigenen, wie sie im Presseinfo anmerkt: Wie sie selbst keinen Sinn in der ganzen Tragödie Nicaraguas sieht). Immer wieder verfremdet sie das Geschehen mit der Kamera, die Soundkulisse wirkt bedrohlich, wie aus einem düsteren Horrorfilm. Und in der Tat irrealisiert sich der ganze Film durch solche Einschübe ungemein. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund ein spannender Dokumentarfilm, der sich zudem eindeutigen politischen Lagern auf diese Weise auch versperrt.

Forum-Info


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