Soviel Service vorneweg: Wer einen dramaturgisch ausgewogenen, von großartigen Schauspielerleistungen getragenen, plausibel erzählten und schlussendlich mitreißend spannenden Thriller im KIno sehen will, der zudem noch seiner Location - Berlin - Facetten abgewinnt, wie sie im Kino noch nicht zu sehen waren - ist gut beraten, zu Brian De Palmas "Passion" auf Abstand zu gehen. Wer mit solchem, ja ohne weiteres legitimen Anspruch den Kinosaal betritt, wird ihn aller Wahrscheinlichkeit nach verwundert bis verärgert wieder verlassen: Was, bitte, soll das denn nun gewesen sein? Nicht anders mag es Leuten ergehen, die mit dem Namen "De Palma" einen diffusen Begriff von Qualitäts- oder gar Autorenkino verbinden und dann in einem mittig dramaturgisch arg hängenden Amphibienfilm deutsch-französischer Produktionsprovenienz landen: Fürs Fernsehen schon wegen des Namens zu groß, fürs Kino ästhetisch aber eigentlich schon wieder viel zu klein.

Wer solche Ansprüche beiseite legt, kommt dann womöglich aber doch auf seine Kosten - und im Grunde war De Palma eh immer ein Auteur, bei dem stets kaum Vereinbares verquer montiert zusammentraf: Meta-Genrereflexion und Unterhaltungskino, Virtuosität und wirrer B-Movie-Trash, Hitchcock und Bahnhofskino - ein Kino, das das Hollywood-Zentrum immer wieder mit den Obsessionen des Kinos der Peripherie zu neuen Monstren vernähte. [weiterlesen beim perlentaucher]



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