Kultursenator Thomas Flierl will das Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz offensichtlich an die K&K Kino- und Konzerte GmbH mit Timothy Grossman an der Spitze vermieten. Die Kulturverwaltung bestätigt den Namen nicht, aber Protest hat sich trotzdem schon formiert. Mitbewerber um das mit 320 000 Euro jährlich subventionierte Filmtheater - darunter die Hackeschen Höfe, das EYZ Kino, das Central Kino und der Babylon e.V. - werfen dem Senator vor, Grossman unbegründet zu bevorzugen.

Die ganze Meldung hier bei der Berliner Zeitung. (das "offensichtlich" im ersten Satz wäre meiner Meinung nach allerdings durch das journalistisch wohl probatere "offenbar" zu ersetzen - eine "Offensichtlichkeit" scheint aus den vorliegenden Quellen jedenfalls bislang noch nicht hervorzugehen, nur so meine 5 Cent am Rande...)


° ° °




kommentare dazu:



tristessedeluxe, Dienstag, 12. April 2005, 15:03
gehört hab ich das auch schon in den Berliner Buschtrommeln, aber die Verwaltung sagt was anderes...

die Zettel "Komme nicht wieder" am Fenster des Babylons sind ja auch seit einigen Tagen ab. Ein Kollege hat neulich Abends "jemanden" durchs Foyerlaufen sehen...

Ich hab auch kurz überlegt, mich zu bewerben.


thgroh, Dienstag, 12. April 2005, 15:13
Ja, das kann schon gut sein, dass besagter Herr den Zuschlag bekommt, will ich gar nicht anzweifeln. Nur will ein konkrete Faktenlage implizierendes Wörtchen wie "offensichtlich" schon irgendwie mit was Handfestem unterlegt sein, finde ich. Ist aber letzten Endes Korinthenkackereie meinerseits, klar.

Bin auf jeden Fall auch mal gespannt, was im Babylon in Zukunft geschehen wird. Ich muss ganz ehrlich sagen: Die letzten Monate vor dem Schluss waren die (für mich) bislang interessantesten - offenbar ( ;-) ) hat man auf die Öffentlichkeit geschielt und ein eher mal auf breiterer Ebene ansprechendes Programm zusammengestellt, das mir ehrlich gesagt auch besser mundete als die "ewigen" Retrospektiven polnischer Kameramänner aus den 20er Jahren oder ähnlich... (ja, ist böse, zu böse eigentlich). Von daher fände ich es eigentlich ganz begrüßenswert, wenn da ein kleines (!) bisschen Diskontinuität ins Programm kommt. Irgendwie sind mir die formidablen Möglichkeiten, die eine vergleichsweise luxuriöse Stätte wie das Babylon bietet, einfach zu schade, um da lediglich ein Hardcore-Spezialisten-Programm zu fahren. Ist natürlich gut und wichtig, dass es "sowas" auch gibt, aber dann, nach meinem Empfinden, lieber im kleinen Saal. Im Großen hat das doch oft ein wenig den Geschmack von Platzverschwendung (und, um das klarzustellen, für einen Kinobetrieb der Wochenaktualität wäre das natürlich ebenfalls Verschwendung). Dort lieber, wie in den letzten Monaten, Retrospektiven von Wong Kar Wei, Werner Herzog, Chabrol, Visconti, etc. pp. - das fand ich richtig gelungen (und entsprechend bin ich auch wieder häufiger ins Babylon gekommen).

Du hattest Dich ernsthaft mit dem Gedanken befasst, Dich dort auch zu bewerben? Erzähl mal, was wäre Dir da vorgeschwebt? :-)


tristessedeluxe, Dienstag, 12. April 2005, 17:51
ja, es ist schon merkwürdig. ich selbst bin ja auch viel zu selten im Arsenal (und viel zu selten im Babylon gewesen). Einerseits sind diese angestaubten Retros wichtig, andererseits sind sie aber auch angestaubt (oder besser: von einem Spezialinteresse, für das das ich mich meist auch erst motivieren muss, wenn ich abends eigentlich nur einen netten Film sehen will).

Ich hätt ´ne Disco draus gemacht. Quatsch. Ich hab´s nur ganz kurz angedacht, aber ich hab da ja überhaupt nich die kaufmännische Erfahrung. Schließlich beschlossen, das es nicht wirklich zu meinen Träumen gehört, ein Kino zu besitzen.



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