20.05.2005, Heimkino

Für ein Jahr lang galt der Biologe Dr. Decker nach einem Flugzeugabsturz mitten im Herzen der Finsternis als perdu, als er plötzlich munter und heiter aus dem Busch kriecht und von gar mirakulösen Entdeckungen erzählt, die er gemacht haben und nun im Sinne der Wissenschaft erkunden will. Und wie es sich für einen mad scientist gehört, der seinen Faust und Frankenstein griffbereit hat, dreht er auch schon, kaum im heimischen Labor wieder angekommen, nach Strich und Faden durch. Konga selbst, ein mitgebrachtes Schimpansenäffchen, wird ihm zum Experimentierfeld für teuflische Vermischungen von pflanzlicher und animalischer Substanz. Das Resultat ist enorm und kann sich sehen lassen: Aus dem Schimpansen wird ein mannshoher Gorilla von erfreulicherweise soldatischem Gehorsam gegenüber seinem Herrn, den dieser sich sogleich zunutze macht: An der Fakultät wird das Genie vom Dekan zwar verlacht, doch hat eine wuchtige Affenpranke beizeiten noch jedes höhnische Professorenhaupt gespalten. Nicht anders geht’s der wissenschaftlichen Konkurrenz, die auf ähnlichen Pfaden forscht wie Decker selbst.

Zum Skandal kommt’s schließlich, als Decker im Gewächshaus einer Studentin lüsterne Avancen macht. Die bisherige Assistentin, die den Doktor schon vor längerem als gute Partie ausgemacht hat, zeigt sich brüskiert, gibt dem Affen Zucker und will ihn für eigene, üble Zwecke missbrauchen. Es tritt ein, was der Zuschauer längst hat kommen sehen: Von erneuter Injektion gestärkt, bricht Konga durch das Dach, wächst noch weiter in den Himmel und zeigt auch vorerst keine Anstalten, mit dem Wachstum einzuhalten. Panik bricht aus, die nahe Weltstadt London wird zum Schlachtfeld, Militär rückt an! Einmal mehr zeigt das leichtsinnige Menschenspiel mit der Natur ein grässliches (Plaste-)Gesicht...

Trotz gelegentlicher Längen ist Konga in erster Linie ein herrlich sympathischer Trash-Film mit allen wichtigen Zutaten: Abstruse Story, morsche Dialoge, aberwitzige Spezialeffekte im Rahmen eines Hartz-IV-tauglichen Budgets, ein Mann im Falten werfenden Plastik-Fellkostüm, der böse mit den Augen rollen kann, seltsame fleischfressende Pflanzen aus animierten Pappmaché und viel seltsam anmutender Exotismus. Besonders schön ist auch die mit den emotionalen Extremen spielende Performance von Michael Gough als Dr. Decker, den manch aufmerksames Auge vielleicht auch als den mimisch weit weniger facettenreichen Butler Alfred aus den Batman-Blockbustern der vergangenen Jahre wiedererkennt.

Weiteres Bildmaterial:

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imdb ~ british horror films ~ monstrula (tipp!)


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