Thema: Berlinale 2006
13. Januar 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Als prominentestes Aushängeschild und Stichwortgeber konnte sich die jüngste Sektion des Festivals zu ihrem 5. Geburtstag das Regiedebüt von Franke Potente sichern: Der die Tollkirsche ausgräbt ist ein schwarz-weißer Stummfilm, von der Pressestelle des Festivals vollmundig als "eine Hommage an [Franka Potentes] liebstes Medium und gleichzeitig eine heitere Reflexion desselben" angekündigt. "Blick zurück nach vorn" lautet dann auch in Anlehnung an diese anachronistische Inszenierungsweise die Überschrift der diesjährigen Perspektive Deutsches Kino.
Weitere Filme der Sektion, zitiert nach der heutigen Pressmitteilung:
Hmmm. Ja. Sonderlich großer Freund der Sektion war ich bislang ohnehin nicht. Lassen wir uns überraschen.
Weitere Filme der Sektion, zitiert nach der heutigen Pressmitteilung:
Ganz im hier und heute spielen die Geschichten der jungen Regisseure Florian Gaag und Bülent Akinci. Während Florian Gaag in seinem modernen Melodram Wholetrain den genauen und spannenden Blick mitten ins Leben und Leiden, in die Lust und den Frust einer Gruppe von Graffiti-Writern wagt, begibt sich der dffb-Absolvent Bülent Akinci mit seinem Titelhelden in seinem tragikomischen Roadmovie Der Lebensversicherer auf eine Reise durch die deutsche Wirklichkeit. Eine Reise, die wohl genau deshalb immer irrealer wird und ihn auf Umwegen zu sich selbst führt. Mit Jens Harzer und Anna Maria Mühe. Hergestellt wurden die beiden Spielfilmdebüts von den Produzenten, die die Publikumslieblinge des Berlinale Wettbewerbs 2005 verantworteten. Wholetrain ist eine Produktion von Goldkind Film (Sophie Scholl) und Der Lebensversicherer von Razor Films (Paradise Now).
Der erste Dokumentarfilm des Programms ist eine faszinierende Reise in die jüngste deutsche Vergangenheit und handelt davon, wie diese die Gegenwart bestimmt. Katharina Bullin - Und ich dachte ich wär' die Größte von Marcus Welsch erzählt eine unbekannte Geschichte aus dem reichhaltigen Fundus der Doping-Skandale im DDR-Leistungssport. Katharina Bullin war Volleyballerin und hat durch den Sport und die flankierenden medikamentösen Maßnahmen nicht nur ihre Weiblichkeit, sondern auch ihre körperliche Stabilität eingebüßt. Der Film ist nicht nur ein berührendes Porträt einer Frau, die ihren Willen und ihre Kraft nicht verloren hat, sondern auch das Porträt einer brutalen Gesellschaft. Diese sehen wir in archivierten Bildern des schönen Scheins. Bilder von früher, die man heute buchstäblich durchschaut.
Hmmm. Ja. Sonderlich großer Freund der Sektion war ich bislang ohnehin nicht. Lassen wir uns überraschen.
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