06.01.2003, Heimkino

Nicht, dass ich dem Plot sonderlich hätte folgen können. Eine etwas wirre Detektivgeschichte im klassischen Martial-Arts-Gewand: Ein Meisterdieb wird von der Herrin des "Palace of Magic Water" beschuldigt, jenseits der chinesischen Mauer drei Clansführer hinterrücks gemeuchelt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen (und vor allem: um das über ihn verhängte Todesurteil abzuwenden), macht er sich mit einigen Weggefährten auf, die Intrige gegen ihn aufzudecken. Die Reise führt durch fantasievoll gestaltete Stätten und Städte, in finstere Haine und hinab in die Erde, wo es verschiedenerlei Abenteuer zu bestehen gilt. (Ich bin ehrlich: Im wesentlichen hat mir das, im Nachhinein, diese Besprechung erläutert.)

Auch wenn man den Details der Erzählung oft nicht folgen kann, ist dieser Film erneut ein kleines visuelles Meisterwerk von Shaw-Brothers-Stammregisseur Chor Yuen, dessen Filmografie mir mehr und mehr und zur cineastischen Schatzkammer wird. Es geht, wie stets, weniger um Kohärenz, mehr schon um Optik, ästhetischen Genuss. Es geht um die Eleganz der Bewegungen und, nicht zuletzt, um die filmische Umsetzung obsessiver Ideen. Damit steht dieser Film in der gleichen Traditionslinie wie die anderen mir bekannten Yuen-Filme Intimate Confessions of a Chinese Courtesan (HK 1972) und The Magic Blade (HK 1976). Da flattern kunstvoll gestaltete Tücher durch die Luft, da wird in liebevoll gestalteten und ausgleuchteten Lokalitäten - der "Palace" gehört, neben dem Bordell aus Intimate Confessions, bestimmt zu den schönsten Austragungsorten eines Showdowns im Martial Arts Film der 70er - die hohe Kunst des Faust- und Schwertkampfes angewandt. Obendrein versammelt Clans of Intrigue eine ganze Reihe so altbekannter wie mittlerweile liebgewonner Shaw-Brothers-Darsteller wie Ti Lung, den man auch aus John Woos A Better Tomorrow (HK 1986) kennen darf, Yueh Hua, der seit seinem Auftritt als "Drunken Cat" in dem Klassiker Come Drink With Me (HK 1966) zur festen Riege für Martial Arts aus dem Hause Shaw zählt, die unvergleichliche Betty Ting Pei, die mich bereits in Intimate Confessions in ihren Bann zog, Nora Miao, die man aus den originalen Bruce Lee Filmen kennt, und, für mich persönlich als Neuentdeckung, die schnuckelig-schmollende Li Ching, nach der in Zukunft Aussschau gehalten wird, so dass einem viele freudige Wiedersehen beinahe schon im Minutentakt beschert werden. Ein Shaw-Potpourri sozusagen, auf jeder Ebene. Den Rest mögen ein paar Bilder ergänzen:







imdb


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