18.10., Heimkino

Ich mag sowas ja: Letzte Filme großer Meister. Man kann die letzten Bilder immer so schön auf die Biografien anwenden und sich allerlei Feuilletonismen draus ableiten. Wie zB der schöne Satz in Chris Markers Film über Tarkowskij (eine kleine Kritik meinerseits hier), dass dessen Filmografie die einzige sei, die Platz zwischen zwei Bäumen fände. Und ist der letzte ausgesprochene Satz im Werk Kubricks nicht ganz bezeichnend?

Der Traum des Professors, des Sensei, am Ende zeigt ihn als Jungen, der kindisch verschmitzt Versteck mit seinen Freunden spielt. Fasziniert blickt er dann in den Sonneuntergang, den wir nur erahnen können, denn er spinnt sich weiter zu einem prächtigen, psychedelischen Farbenspiel, in dem immer neue Formen und Kompositionen entstehen. Dass dies auch als Tod des sichtlich vom Alter gezeichneten Intellektuellen zu verstehen ist, bleibt zwar unausgesprochen, wird aber dennoch nahegelegt. Eine Liebeserklärung an Freundschaft, die Schönheit des Geistes, die Kultur und - nicht zuletzt, viel eher als logische Folge aus allem schon - die Fantasie.

Kurosawa selbst starb fünf Jahre später. Das letzte Bild seines letztes Films hätte nicht treffender gewählt sein können.

imdb | rottentomatoes | mrqe


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